Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-PLAN präsentieren. Ich bin nämlich stolz darauf! Peter wird ja spätestens morgen Mittag wieder hier sein. Dann werde ich am frühen Nachmittag eine Vorlesung halten, die Euch ganz sicher gut gefällt!“ Busch holte eine Zigarre hervor und bat: „Und nun erzähle Du mir noch einmal ausführlich von der unterirdischen Anlage!“ Lukowsky tat Busch den Gefallen und beantwortete auch Zwischenfragen, so gut er es vermochte. Nach einer Dreiviertelstunde rief Fischer an, sagte nur, alles sei in Ordnung und: „Bis morgen!“ Fischer traute der Telefonleitung nicht. Als Lukowsky seinen Bericht beendet hatte, sprach Busch einen Gedanken aus, der auch ihm schon gekommen war: „Der silberne Schlüssel, ich meine die ovale mit Gravuren versehene Platte, die lag ganz zuoberst in Domenico Alottis Geheimversteck! - So nannte er selbst es. - Ich hatte den Eindruck, dieser Gegenstand sei ganz zuletzt in das bewußte Fach gelegt worden. Vielleicht hatte Alotti ihn erst in seinen letzten Tagen von dem U-Boot geholt? Er war ein sehr guter Kampfschwimmer und auch noch immer kräftig! Warum sollte er nicht zwei- oder dreimal in dem U-Boot gewesen sein, und jenes wichtige Stück schon vor dem letzten Tauchgang, den er leider nicht überlebte, geborgen haben? Womöglich suchte er noch etwas anderes, etwas, wovon wir nichts wissen, aber die wichtige Silberplatte ... Vielleicht hatte er die auf dem Boot gefunden, und ...“ Busch überlegte: „Auf diesem U-Boot, so nimmt Stephan an, befanden sich einige allerletzte Reserven; teils für das Projekt Z-Plan, teils für ein anderes, weniger Bedeutendes, von dem ich nur den Codenamen ‚Sechmet‘ weiß. Es war 1945 zu spät gewesen, die Sachen von dem U-Boot noch an einen anderen Ort zu schaffen, und so wurde das ganze Boot einfach an einer bestimmten Stelle auf Grund gesetzt. Gewissermaßen ein provisorisches Lager unter Wasser. In der Schlußphase des Krieges liefen vermutlich unterschiedliche Fäden zusammen, die der magischen Kette und auch solche, die vom Staat und der SS ins Werk gesetzt worden waren. Bei der allgemeinen Notlage dürften weltanschauliche Unterschiede in den Hintergrund getreten sein, da zog sicher alles an einem Strang. Bisher hatte es aus der Sicht der Kette vielleicht keine Notwendigkeit gegeben, diese unterirdische Anlage in Bayern, in der Ihr waret, zu betreten. Ich war Domenico Alottis persönlicher Freund, das darf ich sagen, jedoch kein Glied der Kette. Zu mir sprach er daher von solchen Dingen nie, sondern nur von einigen antiken Kunstgegenständen und dergleichen, was aber, wie mir mittlerweile klar ist, nichts mit den Angelegenheiten der Kette zu tun hatte, denn ( 425 )

Z-PLAN sonst hätte Domenico nicht darüber gesprochen. Die weiterreichenden Zusammenhänge kannte ich nicht, sie haben mich bisher auch nicht interessiert; das war stets die Leidenschaft von Peter Fischer. Du weißt das ja.“ Busch stand von seinem Stuhl auf, ging grübelnd im Zimmer umher und sprach halblaut vor sich hin: „Antonietta Alotti, Domenicos Tochter, hat das Erbe ihres Vaters angetreten! Es dauerte eine kleine Weile, bis sie in alle Geheimnisse der Kette eingeführt worden war. Möglicherweise nimmt sie jetzt innerhalb dieser Organisation eine führende Stellung ein, vielleicht sogar die erste. Dann hatte sie durch uns auch die Silberplatte, mit deren Hilfe man in die unterirdische Anlage hineinkommt. Antonietta ist eine äußerst tatkräftige Person. Sie handelte schnell. Ich zweifle nicht daran, daß sie die Frau mit dunklem Pferdeschwanz in dem Mercedes bei der Anlage gewesen ist! - Ihr habt Reifenspuren entdeckt. Das heißt, sie war neulich schon einmal in der Anlage ... Und diese Reifenspuren führten nur zu dem verschlossenen Tor! Alles andere war unberührt, sagst Du, es interessierte sie nicht ...“ Busch hielt inne, sah Lukowsky an und sagte laut: „Es geht nur um das Tor! Das Tor ...! Dahinter geht es aber nicht etwa weiter nach unten in die Erde, sondern ... in das ‚Grüne Land‘? Ist es so etwas wie eine magische Schleuse?“ Er unterbrach sich, schüttelte den Kopf und senkte die Stimme: „Wenn Peter hier ist! Ich möchte nichts Falsches sagen.“ Da Busch vorerst weiter nichts hatte durchblicken lassen wollen, war Lukowsky nach hinten in das Wohnzimmer gegangen und hatte von dort die aus Holz geschnitzte Figur geholt. Busch strahlte. Er bedankte sich mehrfach und sagte dann: „Ich schlage vor, wir bringen diese Figur gegen Abend Susanne Löw. Sie wird sich ganz bestimmt sehr darüber freuen! Und anschließend – unternehmen wie zwei Friedhofsbesuche!“ Es war viertel nach Acht, als sie in Köln die Holzschnitzerei übergeben hatten und die Löw’sche Villa verließen, von der dankbaren Frau des Hauses bis zum Gartentor begleitet. Sie war in Schwarz und hatte ihre blonden Haare zu einem sehr anmutig wirkenden Nackenknoten geschlungen, um den ein großmaschiges Netz lag.Lukowsky fragte sich unwillkürlich, wie diese verhältnismäßig große, schlanke Frau wohl mit einem Pferdeschwanz aussehen würde. Doch blond, dazu noch hellblond wie Susanne Löw, war die nächtliche Besucherin auf dem Friedhof ja wohl kaum gewesen. Zwischen malerischen Wolken am Himmel leuchtete noch das letzte Abendrot dieses Tages. Sie fuhren in Richtung Bonn. Fritz Busch fühlte sich spürbar ( 426 )

Z-<strong>PLAN</strong><br />

sonst hätte Domenico nicht darüber gesprochen. Die weiterreichenden Zusammenhänge<br />

kannte ich nicht, sie haben mich bisher auch nicht interessiert; das<br />

war stets die Leidenschaft von Peter Fischer. Du weißt das ja.“ Busch stand von<br />

seinem Stuhl auf, ging grübelnd <strong>im</strong> Z<strong>im</strong>mer umher und sprach halblaut vor sich<br />

hin: „Antonietta Alotti, Domenicos Tochter, hat das Erbe ihres Vaters angetreten!<br />

Es dauerte eine kleine Weile, bis sie in alle Gehe<strong>im</strong>nisse <strong>der</strong> Kette eingeführt<br />

worden war. Möglicherweise n<strong>im</strong>mt sie jetzt innerhalb dieser Organisation<br />

eine führende Stellung ein, vielleicht sogar die erste. Dann hatte sie durch<br />

uns auch die Silberplatte, mit <strong>der</strong>en Hilfe man in die unterirdische Anlage hineinkommt.<br />

Antonietta ist eine äußerst tatkräftige Person. Sie handelte schnell.<br />

Ich zweifle nicht daran, daß sie die Frau mit dunklem Pferdeschwanz in dem<br />

Mercedes bei <strong>der</strong> Anlage gewesen ist! - Ihr habt Reifenspuren entdeckt. Das<br />

heißt, sie war neulich schon einmal in <strong>der</strong> Anlage ... Und diese Reifenspuren<br />

führten nur zu dem verschlossenen Tor! Alles an<strong>der</strong>e war unberührt, sagst Du,<br />

es interessierte sie nicht ...“ Busch hielt inne, sah Lukowsky an und sagte laut:<br />

„Es geht nur um das Tor! Das Tor ...! Dahinter geht es aber nicht etwa weiter<br />

nach unten in die Erde, son<strong>der</strong>n ... in das ‚Grüne Land‘? Ist es so etwas wie eine<br />

magische Schleuse?“ Er unterbrach sich, schüttelte den Kopf und senkte die<br />

St<strong>im</strong>me: „Wenn Peter hier ist! Ich möchte nichts Falsches sagen.“ Da Busch<br />

vorerst weiter nichts hatte durchblicken lassen wollen, war Lukowsky nach<br />

hinten in das Wohnz<strong>im</strong>mer gegangen und hatte von dort die aus Holz geschnitzte<br />

Figur geholt. Busch strahlte. Er bedankte sich mehrfach und sagte<br />

dann: „Ich schlage vor, wir bringen diese Figur gegen Abend Susanne Löw. Sie<br />

wird sich ganz best<strong>im</strong>mt sehr darüber freuen! Und anschließend – unternehmen<br />

wie zwei Friedhofsbesuche!“<br />

Es war viertel nach Acht, als sie in Köln die Holzschnitzerei übergeben hatten<br />

und die Löw’sche Villa verließen, von <strong>der</strong> dankbaren Frau des Hauses bis zum<br />

Gartentor begleitet. Sie war in Schwarz und hatte ihre blonden Haare zu einem<br />

sehr anmutig wirkenden Nackenknoten geschlungen, um den ein großmaschiges<br />

Netz lag.Lukowsky fragte sich unwillkürlich, wie diese verhältnismäßig große,<br />

schlanke Frau wohl mit einem Pferdeschwanz aussehen würde. Doch blond, dazu<br />

noch hellblond wie Susanne Löw, war die nächtliche Besucherin auf dem<br />

Friedhof ja wohl kaum gewesen.<br />

Zwischen malerischen Wolken am H<strong>im</strong>mel leuchtete noch das letzte Abendrot<br />

dieses Tages. Sie fuhren in Richtung Bonn. Fritz Busch fühlte sich spürbar<br />

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