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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

und trifft. Es ist soweit aber meiner Meinung nach noch nicht gekommen. Zwei<br />

Strolche, die Valtine auf sie angesetzt hatte, fanden ein verdientes Ende. Aber<br />

ich glaube nicht, daß Vera selbst geschossen hat. Das hätte sie gar nicht nötig.<br />

Freunde ihres Vaters, denke ich, sorgen da für den nötigen Schutz. Dieses Kopfgeldangebot<br />

hat Valtine tatsächlich gemacht. Auch <strong>der</strong> Wunsch nach <strong>der</strong> ...<br />

Trophäe ist nicht aus <strong>der</strong> Luft gegriffen. Du weißt, Valtine ist nicht ganz richtig<br />

<strong>im</strong> Kopf. <strong>Ein</strong>erseits ist er zweifellos ein klarer Denker, <strong>der</strong> seine Angelegenheiten<br />

mit Geschick betreibt. An<strong>der</strong>erseits jedoch ist er von regelrechten Wahnvorstellungen<br />

umfangen, so bald es um Vera Jörgens geht. Zeitweilig hält er sie<br />

für den dritten Engel aus dem 14. Kapitel <strong>der</strong> Johannes-Apokalypse. Ich bin<br />

theologisch nicht son<strong>der</strong>lich geschult, aber er kennt das Neue Testament auswendig.<br />

Er hält sich für einen Abgesandten des ‚Fürsten dieser Welt‘, wie Jesus<br />

Christus den Satan nennt. Damit meint er zu denen zu gehören, die in dieser<br />

Welt herrschen. So sieht er es wohl. Er hat sich seine eigenen verworrenen Systeme<br />

aufgebaut. Allerdings, so weit ich weiß, hat er das Kopfgeldoffert inzwischen<br />

zurückgezogen. Dessen bin ich jedoch nicht restlos sicher.“ Lukowsky<br />

erinnerte sich daran, während seines Gesprächs mit Valtine ähnliche <strong>Ein</strong>drücke<br />

erhalten zu haben. All dies und <strong>der</strong> Gedanke an Vera beunruhigten ihn. Busch<br />

merkte es ihm an und versicherte: „Ernstlich gefährdet ist Vera Jörgens nicht.<br />

Sie schützt sich schon!“ Das behob Lukowsky nicht seiner inneren Unruhe. Der<br />

Wunsch, den Drachen möglichst schnell zu stellen, wurde <strong>im</strong>mer größer in ihm.<br />

Doch er sprach davon nicht.<br />

Busch rückte mit dem Stuhl näher an den Tisch heran und wurde lebhafter:<br />

„Schauen wir uns die nächsten Punkte an! Vera Jörgens, he<strong>im</strong>lich an einem<br />

Grab einen Kranz nie<strong>der</strong>legend?“ Er schüttelte den Kopf: „Das halte ich für<br />

ganz ausgeschlossen! Sie hat den festen Glauben, daß die Menschen nicht dort<br />

sind, wo sie beerdigt wurden. Sie besucht nicht einmal das Grab ihres Vaters.<br />

Nein, ich denke, da hat Dir Cornelius eine schwarze Komödie serviert! Vera<br />

würde vielleicht einen Kranz schicken, das ja, aber nicht persönlich bringen.“<br />

Lukowsky holte den Brief von Oberstleutnant Fokke an Eberhard Jörgens aus<br />

<strong>der</strong> Schreibtischschublade und reichte ihn Busch. Dieser überflog die Zeilen und<br />

gab das Papier zurück. „Ja,“ sagte Busch,“ ich weiß, daß diese beiden Herren<br />

sich kannten. Das än<strong>der</strong>t aber nichts an dem, was ich soeben sagte. Vera Jörgens<br />

hätte einen solchen Kranz durch einen Boten geschickt. Die Aufschrift ‚VITA<br />

NOVA‘ könnte sogar zu ihr passen; es ist <strong>der</strong> Titel eines wun<strong>der</strong>baren Werks<br />

von Dante Alighieri, seine Gedanken an Beatrice. Ich nehme an, das wirst Du<br />

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