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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Busch meint, er könnte da dem Esel die Karotte vorhalten. Valtine ist aber kein<br />

Esel – vielleicht ein Monstrum, aber kein Esel. Ich kann auf dezente Weise<br />

einen Handel einfädeln, daß je<strong>der</strong> kriegt, was ihm nützt. Valtine zahlt, wenn<br />

alles schnell und glatt geht. Aber Mätzchen von Ihrem Freund Busch läßt er sich<br />

nicht gefallen. Vor <strong>der</strong> Jörgens hat er die Hosen voll. Aber nicht vor Herrn<br />

Busch! Das sollten Sie dem sagen!“ Cornelius stand auf und brummte: „Na, ich<br />

muß jetzt gehen. Der Diensttrott ruft! Wir treffen und ja sicher bald wie<strong>der</strong>.“<br />

Nachdem Cornelius das Büro verlassen hatte, kam Busch mit <strong>der</strong> Flasche Apfelsaft<br />

unter dem Arm aus dem schmalen Seitenflur und setzte sich auf seinen<br />

vorigen Platz. „Ich bin überrascht!“ betonte Busch: „Der Bursche verhält sich<br />

geschickter als ich dachte! Bei mir war er unsicher, meinte wahrscheinlich,<br />

einem alten Gehe<strong>im</strong>dienstler gegenüber müßte er vorsichtig sein. Das war sein<br />

Fehler. Doch jetzt eben hat er eine gekonnte Vorstellung gegeben!“ Lukowsky<br />

nahm sich eine Zigarette und bat: „Erkläre mir bitte <strong>im</strong> einzelnen, was Du<br />

meinst. Das ist mir jetzt auch persönlich wichtig.“ Busch nickte: „Ja, natürlich.<br />

Also laß‘ mich einmal bei <strong>der</strong> Art des Auftritts anfangen: Der Schuft ist, davon<br />

bin ich jetzt überzeugt, bis zu einem gewissen Grade schizoid. Er schlüpft<br />

förmlich in seine jeweilige Rolle hinein.“ Busch unterbrach sich, sah Lukowsky<br />

in die Augen und meinte: „Du möchtest zuerst wissen, was von den Behauptungen<br />

bezüglich Vera Jörgens zu halten ist. Das verstehe ich!“ Busch ließ den<br />

Blick durch das Fenster schweifen, als suche er nach einem passenden Anfang.<br />

Schließlich begann er: „Über Vera Jörgens möchte ich nicht viel sprechen. Ich<br />

habe nichts gegen sie. Doch aus ihrer Sicht gehöre ich zu denen, was ihren Vater<br />

ins Unglück bracht haben. Und vollkommen Unrecht hat sie damit auch nicht.<br />

Sie ist ein kompliziertes Wesen. Der H<strong>im</strong>mel hat ihr viel Gutes mitgegeben,<br />

Schönheit und eine ganz außergewöhnlich hohe Intelligenz. Sie liest Homer in<br />

Griechisch, Vergil in Latein, die Nibelungen auf Mittelhochdeutsch und die<br />

Edda wahrscheinlich <strong>im</strong> Original. Sie kennt Wagner auswendig und kann auf<br />

dem Klavier Liszts h-moll Sonate spielen. Doch die Welt hat ihr übel mitgespielt.<br />

– Tja“ Er ließ abermals den Blick schweifen und sprach dann in sachlichem<br />

Tonfall weiter: „Es st<strong>im</strong>mt, daß Eberhard Jörgens seiner Tochter solch<br />

einen Trommelrevolver geschenkt und ihr auch das Schießen beigebracht hat.<br />

Ich habe die Waffe gesehen. Das ist aber noch zu Lebzeiten Ihres Vaters gewesen.<br />

<strong>Ein</strong> verhältnismäßig großer Revolver aus rostfreiem Stahl. Ich würde auch<br />

meinen, falls sie jemand bedrohte, wäre sie die Frau, die ohne zu zögern schießt<br />

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