Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN einen Haufen Geld, fast ein Ministergehalt. Und das im Alter von sechsundzwanzig Jahren. Ist aktenkundig. Im übrigen sollte Ihnen auffallen: Auch diese süße Mieze trägt mitunter gern Pferdeschwanz. Der geht ihr zwar massenhaft bis an den Steiß und nähert sich da einem beachtlich geformten Popo, ist aber nicht ausreichend, um sich mit selbigem darauf zu setzen, wie die Mitternachtsdame an Oberstleutnant Fokkes letzter Ruhestätte das könnte. Ich durfte Ihnen das ja bereits dokumentieren. Die Alotti schnipselt scheinbar regelmäßig selber an ihren Haaren herum. Wahrscheinlich bevor oder nachdem sie sich als Nackedei in der Badewanne aalt, denn sie geht nie zu einem Friseur, genau wie die Jörgens. Ist ebenfalls aktenkundig. Wahrscheinlich mißtrauen die Schönen diesem Gewerbe. Na, ja, wer weiß. In mancherlei Hinsicht sind sich die Alotti und die Jörgens doch ähnlich, aber nicht in allen. Vielleicht hat die Alotti ja auch einen auserkorenen Geliebten, der sie im Bad mit einem weichen Schwämmchen und duftendem Seifenschaum abwaschen darf und ihr dafür alle paar Monate ein Zentimeterchen die Haare schneiden muß, außerordentlich penibel, denn die Popolänge ist durch alle Jahre ziem-lich konstant, scheint ihr heilig zu sein. Ich weiß auch nicht, wieso. Aber es geht mich nichts an. Um Moden kümmert sich Fräulein Antonietta offenbar nicht, bleibt immer sie selber. Insofern hat sie Charakter. Vielleicht ist auch bißchen Hochmut dabei. Kann sein, kann auch nicht sein, ich kenne sie nicht persönlich. Sie ist so ein richtig feines Luxusweibchen, unsere Antonietta. Allerdings solo, sozusagen unbemannt. Jedenfalls gegenwärtig und schon seit einiger Zeit. Steht auf eigenen Beinen, wie man so sagt, und die sind nicht zu verachten, wirklich. Ihre schicken Klamotten bezieht sie teils aus Italia und teils durch eine versteckt liegende aber standesgemäß teure Schneiderwerkstatt an der Münchner Leopold-straße. Die Garderobe der Dame ist umfangreich, bloß mit Hüten hat sie es nicht so sehr, und Schwarz mag sie scheinbar nicht leiden. Alles aktenkundig. Genau wie sämtliche Lokale, in denen sie verkehrt. Es sind bloß die ganz noblen. Sie besitzt auch ein feines Auto. Einen Porsche 911, so in silbergrau. Ihr beschei-dener Wohnsitz liegt direkt am Starnberger See, dort, wo alles besonders preis-wert ist. Als Hobby kann sie noch Hoppe-Hoppe-Reiter und hat auch ein eigenes Hotte-Hü-Pferd. Es hört auf den Namen Fuchsi. Ist alles aktenkundig! Und was denken Sie wohl, mit was die schnuckelige Antonietta sonst noch ihre Freizeit ausfüllt? Das Herzchen ist in einem Sportschützenverein! Ja! Da übt sie eifrig peng-peng! Kann das ganz gut! Hat sogar schon Preise gewonnen! 'Gebrauchspistole' nennt das der Sportsmann; auf Mann- und Präzisionsscheiben bei fünf- ( 419 )

Z-PLAN undzwanzig Meter Distanz. Na, wenigstens verfeuert sie keine .357Magnum, sondern begnügt sich mit Kleinkaliber und .38 Spezial. Macht aber auch schöne Löcher!“ Er atmete zweimal durch und zeigte auf das dicke Kuvert: „Die Fotos verteilen sich gleichmäßig über einen Zeitraum von rund vier Jahren. In der Zeit hat die Schöne ganz erstaunlich Karriere gemacht! Man muß sagen, sogar durch richtige Arbeit, wirklich tüchtig! Prüde ist sie trotzdem nicht, von Stelzen und Busen läßt sie schon mal was sehen; da könnte sogar noch ein greiser Papst geil werden. Übertreiben tut sie das allerdings auch wieder nicht. Na ja, sehen Sie sich’s in Ruhe an, es lohnt sich. Was Sie noch vorfinden werden: So was über Spielzeug für Generäle. Das hat auch mit der Süßen zu tun! Ihre Firma wird verdächtigt, unerlaubte Sachen zu bauen oder zum mindesten daran zu werkeln, ohne das aber brav den Amerikanern aus-händigen zu wollen. Es schient, unsere Antonietta hat ihre Fingerchen ganz genau da drin!“ Außer den Unterlagen über die Frau, befand sich in dem Um-schlag die Planskizze eines Flugkörpers, der an die alte V 1 erinnerte, sowie zwei bunt illustrierte Seiten aus dem englischen Magazin 'Penthouse', in dem über angebliche Geheimwaffenprojekte der deutschen Bundeswehr gesprochen wurde. Lukowsky verstaute das Kuvert in einer Schreibtischschublade. Er sagte: „Sie haben sich zu einem unangenehmen Zyniker entwickelt.“ Cornelius hüstelte und meinte: „Kann sein. Vielleicht kann ich mich ja manchmal selber nicht leiden. Aber ich muß gleich weg und hab noch was anderes loszuwerden, was im Moment wichtiger ist als schöne Frauen. Wie Sie wissen, habe ich Ihren Freund den Herrn Busch getroffen. Morgen abend sehe ich ihn noch mal. Er hat eine Dummheit gemacht, meinte, sich mit Mister Valtine anlegen können, das heißt dann auch gleich noch mit einem gewissen Mister Bolds und dessen irdischen Heerscharen, Mister Thanner und weiteren – und Sie glauben gar nicht, wie die sich in unserem Lande vermehren! Na ja, jetzt ist da was im Gange, und ich rate Ihnen, Ihrem Freund Busch eindringlich ins Gemüt zu reden, sich schnell mit Valtine zu verständigen.“ Lukowsky fragte: „Um was geht es dabei?“ – „Um eine Antiquität, die Herr Valtine unbedingt in seinen Besitz bringen möchte. Irgendwas Altes aus Silber, glaube ich. Scheint aber auch noch was Politisches mit drin zu stecken. Vielleicht sind ja Portraits von Wilhelm II. und Kaiser Franz-Josef drauf, und es geht um ein monarchistisches Komplott gegen die demokratische Grundordnung? Man kann nie wissen, von woher die Gefahr droht! Jedenfalls, Busch hat dieses Kunstwerk via Telefon offeriert. Anscheinend glaubwürdig, er dürfte diesen Gegenstand tatsächlich haben. Ich weiß nicht, was genau es ist, ist mir auch egal. Ihr Freund ( 420 )

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undzwanzig Meter Distanz. Na, wenigstens verfeuert sie keine .357Magnum,<br />

son<strong>der</strong>n begnügt sich mit Kleinkaliber und .38 Spezial. Macht aber auch schöne<br />

Löcher!“ Er atmete zwe<strong>im</strong>al durch und zeigte auf das dicke Kuvert: „Die Fotos<br />

verteilen sich gleichmäßig über einen Zeitraum von rund vier Jahren. In <strong>der</strong> Zeit<br />

hat die Schöne ganz erstaunlich Karriere gemacht! Man muß sagen, sogar durch<br />

richtige Arbeit, wirklich tüchtig! Prüde ist sie trotzdem nicht, von Stelzen und<br />

Busen läßt sie schon mal was sehen; da könnte sogar noch ein greiser Papst geil<br />

werden. Übertreiben tut sie das allerdings auch wie<strong>der</strong> nicht. Na ja, sehen Sie<br />

sich’s in Ruhe an, es lohnt sich. Was Sie noch vorfinden werden: So was über<br />

Spielzeug für Generäle. Das hat auch mit <strong>der</strong> Süßen zu tun! Ihre Firma wird<br />

verdächtigt, unerlaubte Sachen zu bauen o<strong>der</strong> zum mindesten daran zu werkeln,<br />

ohne das aber brav den Amerikanern aus-händigen zu wollen. Es schient, unsere<br />

Antonietta hat ihre Fingerchen ganz genau da drin!“ Außer den Unterlagen über<br />

die Frau, befand sich in dem Um-schlag die Planskizze eines Flugkörpers, <strong>der</strong> an<br />

die alte V 1 erinnerte, sowie zwei bunt illustrierte Seiten aus dem englischen<br />

Magazin 'Penthouse', in dem über angebliche Gehe<strong>im</strong>waffenprojekte <strong>der</strong> deutschen<br />

Bundeswehr gesprochen wurde. Lukowsky verstaute das Kuvert in einer<br />

Schreibtischschublade. Er sagte: „Sie haben sich zu einem unangenehmen Zyniker<br />

entwickelt.“ Cornelius hüstelte und meinte: „Kann sein. Vielleicht kann ich<br />

mich ja manchmal selber nicht leiden. Aber ich muß gleich weg und hab noch<br />

was an<strong>der</strong>es loszuwerden, was <strong>im</strong> Moment wichtiger ist als schöne Frauen. Wie<br />

Sie wissen, habe ich Ihren Freund den Herrn Busch getroffen. Morgen abend<br />

sehe ich ihn noch mal. Er hat eine Dummheit gemacht, meinte, sich mit Mister<br />

Valtine anlegen können, das heißt dann auch gleich noch mit einem gewissen<br />

Mister Bolds und dessen irdischen Heerscharen, Mister Thanner und weiteren –<br />

und Sie glauben gar nicht, wie die sich in unserem Lande vermehren! Na ja, jetzt<br />

ist da was <strong>im</strong> Gange, und ich rate Ihnen, Ihrem Freund Busch eindringlich ins<br />

Gemüt zu reden, sich schnell mit Valtine zu verständigen.“ Lukowsky fragte:<br />

„Um was geht es dabei?“ – „Um eine Antiquität, die Herr Valtine unbedingt in<br />

seinen Besitz bringen möchte. Irgendwas Altes aus Silber, glaube ich. Scheint<br />

aber auch noch was Politisches mit drin zu stecken. Vielleicht sind ja Portraits<br />

von Wilhelm II. und Kaiser Franz-Josef drauf, und es geht um ein monarchistisches<br />

Komplott gegen die demokratische Grundordnung? Man kann nie<br />

wissen, von woher die Gefahr droht! Jedenfalls, Busch hat dieses Kunstwerk via<br />

Telefon offeriert. Anscheinend glaubwürdig, er dürfte diesen Gegenstand tatsächlich<br />

haben. Ich weiß nicht, was genau es ist, ist mir auch egal. Ihr Freund<br />

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