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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

unnötigen Streitpunkt: Können wir uns darauf einigen, daß Sie meinetwegen den<br />

Ritter und Minnesänger spielen und ich nichts gegen Ihre Burgfräuleins sage,<br />

mir aber freigestellt bleibt, kein Kavalier zu sein, son<strong>der</strong>n ein pr<strong>im</strong>itiver neu-<br />

zeitlich-demokratisierter Egoist, <strong>der</strong> von einer Frau erwartet, daß sie emanzipiert<br />

ist und daher kuscht und Bierholen geht, wenn er in Ruhe fernsehen will?“<br />

Cornelius friemelte sich eine weitere Zigarette zurecht: „Außerdem, wo käme<br />

die mo<strong>der</strong>ne westliche Gesellschaft hin, wenn die Weiber auf einmal wie<strong>der</strong><br />

Frauen und Mütter sein wollten, anstatt mitverdienende und mitkonsumierende<br />

Produktivkräfte abzugeben? Das ganze System bräche zusammen! Beiläufig<br />

würden die Scheidungsanwälte arbeitslos, desgleichen etliche Sozialarbeiter und<br />

ungezählte Kripoleute, denn wir hätten nicht einmal mehr eine lohnende Jugendkr<strong>im</strong>inalität!“<br />

Er schüttelte grinsend den Kopf: „Sie sehen das eben aus dem<br />

falschen Blickwinkel, Sie Mann aus <strong>der</strong> Vergangenheit!“ Jetzt lächelte Lukowsky:<br />

„O<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Zukunft!“ Cornelius nickte resignierend: „Vielleicht auch<br />

das! Jedenfalls nicht aus <strong>der</strong> Gegenwart. Ich bin eben keiner, <strong>der</strong> sich wegen<br />

Frauen verrückt macht. War ich noch nie. Bei Nacht sind alle Katzen grau. Die<br />

Romantik überlasse ich neidlos Leuten wie Ihnen. Ist das jetzt in Ordnung so?“<br />

Er sah Lukowsky erwartungsvoll an. Der warf ihm die Streich-holzschachtel zu.<br />

Cornelius nahm das als zust<strong>im</strong>mende Antwort und zün-dete sich seine nächste<br />

Zigarette an. „Ja, noch was,“ sagte er: „Neuigkeiten von <strong>der</strong> Alotti. Falls Sie<br />

Lust haben, können Sie ja auch <strong>der</strong> mal mit <strong>der</strong> Klampfe in <strong>der</strong> Hand bei<br />

Mondschein ein Ständchen trällern, wie Walter von <strong>der</strong> Vogelweide. Vielleicht<br />

wirft sie ihnen vom Balkon eine Blume zu o<strong>der</strong> schenkt Ihnen verträumt eine<br />

Locke.“ Er zog ein dickes mittelgroßes Kuvert hervor und warf es auf den<br />

Schreibtisch: „Über Fräulein Alotti gibt es noch manches, auf das ich gestoßen<br />

bin. Genauer gesagt, Kollegen von mir, bei denen ich mich bedient habe.“ Er<br />

deutete mit <strong>der</strong> Zigarette auf das Kuvert: „Können Sie sich nachher in Ruhe zu<br />

Gemüte führen.“ Lukowsky warf einen Blick in das Kuvert. Es enthielt<br />

vielleicht ein Dutzend Blatt Papier und einen Stapel Fotografien von Antonietta<br />

Alotti, zumeist in eleganten Abendklei<strong>der</strong>n zusammen mit an<strong>der</strong>en seriös wirkenden<br />

Personen, offenbar bei verschiedenen gesellschaftlichen Anlässen, womöglich<br />

Firmenempfängen. Auf den Rückseiten <strong>der</strong> Fotos klebten Texte. Es sah<br />

aus, als stammten die Bil<strong>der</strong> aus Pressemappen, wie sie Public-Relations-Abteilungen<br />

großer Firmen zum Zweck <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit verteilen. Diese Ver-<br />

mutung bestätigte Cornelius durch die Bemerkung: „Fräulein Alotti ist die persönliche<br />

Assistenten des Vorstandsvorsitzendem in ihrem Konzern. Sie verdient<br />

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