Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN hisch. Nur die Anspielung gegen Vera Jörgens hat mich getroffen, auch wenn er da sofort eine weitgehende Wendung vollzogen hat.“ Busch deutete mit der Zigarre auf ihn: „Auch das tat er ganz sicher nicht grundlos! Es ging ihm zu langsam voran! Er wollte die Dinge forcieren. Und er weiß, diese Frau ist Dein schwacher Punkt. Da kann er die Emotionen wecken und Dich auf die Palme bringen, beziehungsweise aufs Glatteis führen. Vielleicht treibt er das noch wieter. Vera Jörgens spielt eine entscheidende Rolle in der Auseinandersetzung mit Valtine. Sie ist wieder einmal verschwunden, was schon verschiedentlich vorkam. Niemand weiß, wo sie steckt. Valtine hat keine Ruhe, so lange sie lebt. Er möchte ihr unbedingt den Garaus machen. Sicher nicht persönlich, denn er hat vor ihr in geradezu krankhafter Weise panische Angst. Doch würde er Leute beauftragen können, davon hat er genug an der Hand. Versucht hat er das schon ein- oder zweimal, jedoch erfolglos. Ich halte es für durchaus denkbar, Cornelius hofft, durch Dich die Spur von Vera Jörgens zu finden. Dafür würde ihn Valtine königlich belohnen, sowohl mit Geld wie auch mit Rekomandation. Cornelius kannte Valtines Geschäftsadresse in Bad Godesberg! Er bot mir auch gleich an, da etwas zu arrangieren. Ich ging zum Schein darauf ein, und das wird diesen Wicht endgültig entlarven! Daß er auch Valtine zu Diensten steht, weiß ich bereits definitiv. Er ist mir an einem ganz bestimmten Punkt auf den Leim gegangen, ohne das überhaupt zu bemerken: Er wußte von der Blaupause, die Valtine aus dem ‚Aurora‘-Büro hat stehlen lassen. Das konnte er nur von Valtine persönlich haben oder aus dessen nächster Umgebung!“ Busch betrachtete seine Zigarre und drehte sie zwischen den Fingern, er wurde nachdenklich: „Das alles kriegen wir jedoch in den Griff! Sogar ganz vortrefflich! Diesmal habe ich eine Falle gestellt. Wie in alten SD-Tagen. Sie wird planmäßig zuschnappen, davon bin ich überzeugt. Dann wird es ein paar harte Augenblicke geben, und Du wirst Deinen altmodischen Revolver brauchen, Ernst.“ Er hob den Blick und sah Lukowsky eindringlich an: „Es ist so weit! Nur einer kann und wird uns jetzt ernstlich gefährlich werden: Valtine! Für ihn habe ich die Falle gebaut, und er muß darin umkommen – er oder wir. Denke auch daran: Jeder von uns hat mit Valtine eine persönliche Rechnung zu begleichen. Dir hat er einen, vielleicht sogar zwei Freunde ermordet. Außerdem geht es auch um Vera Jörgens‘ Leben. Meine Rechnung mit ihm heißt Ferdinand Löw. Was Peter Fischer mit Valtine abzumachen hat, das weiß ich nicht. Er hat nie darüber gesprochen. Aber ich weiß, daß es da etwas gibt, etwas sehr ernstes.“ Busch räusperte sich und sagte: „So bald Peter zurück ist, ich denke also, morgen Mittag, müssen wir die Unter- ( 411 )

Z-PLAN nehmung in Ruhe besprechen. Wir werden aus diesem Kampf als die Sieger hervorgehen, auch wenn es nicht ganz leicht sein könnte und es vielleicht auch von uns einen trifft. Vielleicht mich, dann würde ich anständig sterben. Bei einer Entscheidungsschlacht kommt es darauf an, am Ende die eigene Flagge aufziehen zu können! Wie schreibt doch Heine in seinem Hymnus: ‚Wir haben gesiegt! Aber rings um mich liegen die Leichen meiner Freunde. Doch wir haben gesiegt!‘ Er war, wie Du weißt, übrigens ein Düsseldorfer. Ich meine, Heinrich Heine.“ Lukowsky fragte: „Willst Du mir zu dem, was Du da sagst, nicht wenigstens eine paar nähere Andeutungen machen?“ – „Doch,“ antwortete Busch: „Ihr seid dort in Bayern bei der unterirdischen Anlage gewesen, von deren Existenz Valtine durch die Blaupause ebenfalls weiß – daß dort in der Gegend etwas sein könnte, dürfte ihm übrigens nicht völlig neu gewesen sein, wenn er auch keine Ahnung hat, wie es da hineingeht. In deren Nähe befindet sich ein alter Seuchenfriedhof. Peter erzählte mir davon am Telefon. Auch eine kleine Kirche sei da. Das ist der angemessene Schauplatz für ein Jüngstes Gericht!“ Er wurde wieder lebhafter: „Doch jetzt erst noch einmal zu den Possen von Herrn Cornelius! Er hat versucht, Dich mit Vera Jörgens zu provozieren, Wie?“ Lukowsky erzählte näher von dem Besuch auf den beiden Friedhöfen, daß Vera Jörgens offenbar zusammen mit Hugo Weiß jenen ungewöhnlichen Kranz an Oberstleutnant Fokkes Grab niedergelegt hatte und sagte dann: „Cornelius hat nicht sonderlich schlecht über Vera gesprochen, aber gesagt, sie gäbe sich seiner Meinung nach zu auffällig, und so weiter.“ Busch sagte: „Wie ich schon dachte, er wollte Dich aus der Reserve locken. Und zum anderen: Ich kann mir nicht vorstellen, daß Vera Jörgens auf dem Bonner Friedhof war! Ich glaube nicht, daß sie in jüngster Zeit überhaupt im Lande gewesen ist. Sie dürfte entweder in Schweden sein oder in Finnland. Ich habe Gründe, das anzunehmen, obgleich ich es nicht weiß. Schon rein aufgrund meines bewährten Instinkts glaube ich nie und nimmer, daß sie diese Frau dort auf dem Friedhof gewesen ist – sofern es eine solche Besucherin überhaupt gab! Wir werden dort am Abend hinfahren und den angeblichen Zeugen befragen. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt!“ Lukowsky wandte ein: „Die Beschreibung, die der Mann gab, paßte wirklich auf Vera!“ Busch nickte: „Daran zweifle ich nicht. Cornelius wußte ja, was er seinem Zeugen einbläuen oder suggerieren mußte! Und das beherrscht er vermutlich gut. Andererseits, er hat Vera Jörgens nur einmal gesehen und das ist schon eine ganze weile her. Ein genaues Bild von ihr hat er selber nicht vor sich. - Wir werden dahinterkommen! Außerdem möchte ( 412 )

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hisch. Nur die Anspielung gegen Vera Jörgens hat mich getroffen, auch wenn er<br />

da sofort eine weitgehende Wendung vollzogen hat.“ Busch deutete mit <strong>der</strong><br />

Zigarre auf ihn: „Auch das tat er ganz sicher nicht grundlos! Es ging ihm zu<br />

langsam voran! Er wollte die Dinge forcieren. Und er weiß, diese Frau ist Dein<br />

schwacher Punkt. Da kann er die Emotionen wecken und Dich auf die Palme<br />

bringen, beziehungsweise aufs Glatteis führen. Vielleicht treibt er das noch wieter.<br />

Vera Jörgens spielt eine entscheidende Rolle in <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />

Valtine. Sie ist wie<strong>der</strong> einmal verschwunden, was schon verschiedentlich vorkam.<br />

Niemand weiß, wo sie steckt. Valtine hat keine Ruhe, so lange sie lebt. Er<br />

möchte ihr unbedingt den Garaus machen. Sicher nicht persönlich, denn er hat<br />

vor ihr in geradezu krankhafter Weise panische Angst. Doch würde er Leute<br />

beauftragen können, davon hat er genug an <strong>der</strong> Hand. Versucht hat er das schon<br />

ein- o<strong>der</strong> zwe<strong>im</strong>al, jedoch erfolglos. Ich halte es für durchaus denkbar, Cornelius<br />

hofft, durch Dich die Spur von Vera Jörgens zu finden. Dafür würde ihn Valtine<br />

königlich belohnen, sowohl mit Geld wie auch mit Rekomandation. Cornelius<br />

kannte Valtines Geschäftsadresse in Bad Godesberg! Er bot mir auch gleich an,<br />

da etwas zu arrangieren. Ich ging zum Schein darauf ein, und das wird diesen<br />

Wicht endgültig entlarven! Daß er auch Valtine zu Diensten steht, weiß ich bereits<br />

definitiv. Er ist mir an einem ganz best<strong>im</strong>mten Punkt auf den Le<strong>im</strong> gegangen,<br />

ohne das überhaupt zu bemerken: Er wußte von <strong>der</strong> Blaupause, die Valtine<br />

aus dem ‚Aurora‘-Büro hat stehlen lassen. Das konnte er nur von Valtine persönlich<br />

haben o<strong>der</strong> aus dessen nächster Umgebung!“ Busch betrachtete seine<br />

Zigarre und drehte sie zwischen den Fingern, er wurde nachdenklich: „Das alles<br />

kriegen wir jedoch in den Griff! Sogar ganz vortrefflich! Diesmal habe ich eine<br />

Falle gestellt. Wie in alten SD-Tagen. Sie wird planmäßig zuschnappen, davon<br />

bin ich überzeugt. Dann wird es ein paar harte Augenblicke geben, und Du wirst<br />

Deinen altmodischen Revolver brauchen, Ernst.“ Er hob den Blick und sah<br />

Lukowsky eindringlich an: „Es ist so weit! Nur einer kann und wird uns jetzt<br />

ernstlich gefährlich werden: Valtine! Für ihn habe ich die Falle gebaut, und er<br />

muß darin umkommen – er o<strong>der</strong> wir. Denke auch daran: Je<strong>der</strong> von uns hat mit<br />

Valtine eine persönliche Rechnung zu begleichen. Dir hat er einen, vielleicht<br />

sogar zwei Freunde ermordet. Außerdem geht es auch um Vera Jörgens‘ Leben.<br />

Meine Rechnung mit ihm heißt Ferdinand Löw. Was Peter Fischer mit Valtine<br />

abzumachen hat, das weiß ich nicht. Er hat nie darüber gesprochen. Aber ich<br />

weiß, daß es da etwas gibt, etwas sehr ernstes.“ Busch räusperte sich und sagte:<br />

„So bald Peter zurück ist, ich denke also, morgen Mittag, müssen wir die Unter-<br />

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