Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN nicht in so sehr der Sache, also der magischen Sonne selbst, sondern bezüglich Benutzung der Begriffe. Okkulte Kreise innerhalb der SS sprachen von der schwarzen Sonne. Die ist ja auch auf dem Boden eines Saals in der Wewelsburg zu sehen. Allerdings ist sie dort dunkelgrün dargestellt. Das hat einen Grund; es ist quasi ein esoterischer Hinweis auf das Grüne Land, die Übersphäre des Jenseits, in dem diese Sonne erstrahlt; oder richtiger, sie befindet sich auf der Schwelle zwischen Jenseits und Diesseits. Gemeint ist zwar im Prinzip dasselbe, doch die wirklich Wissenden sprechen von der magischen Sonne! Das habe ich inzwischen gelernt. In Einzelheiten bin ich da auch nicht bewandert. Der Herr Cornelius bestimmt aber noch viel weniger.“ Busch hielt Lukowsky auffordernd die Salzstangen hin, ehe er weiter sprach: „Dieser Strolch wollte herumstochern, etwas anstoßen, ins Rollen bringen, falls möglich etwas, was seine Dienstgeber besonders interessieren mußte. Und das Thema ‚Schwarze Sonne‘ steht auf der Brisantheitsskala ganz weit oben. Natürlich nicht wegen kulturphilosophischer oder esoterischer Neigungen, sondern aufgrund einer kindischen Angst vor der Auferstehung des Dritten Reiches. Dazu dürfte es so bald schwerlich kommen, doch der Mensch sieht eben immer das, was er zu sehen erwartet, und einige Leute meinen wohl, Adolf Hitler grinse aus den Wolken und spucke ihnen unentwegt auf den Kopf. Denen ist nicht zu helfen.“ Busch knabberte schnell ein paar Salzstangen hinunter und sprach anschließend weiter: „Wahrscheinlich war das von Cornelius nur ein Schlag in die Luft, doch es funktionierte. Denn dieser Lumpsack – das sah ich seinen Augen an – ist ehrgeizig. Er will Karriere machen. Dabei ist er ohne Zweifel korrupt, doch das eine behindert das andere nicht. Jetzt verlangt er 100.000 Mark von uns, und daraus werden, ich garantiere es, noch 200.000 werden. Er versucht, unsere Möglichkeiten wirklichkeitsnahe einzuschätzen. Aber das ist nur eine Hälfte von seinem Ziel. Vor allem will dieser Bursche nach oben! Und zwar in der Hierarchie, der er dient! Das ist der Typ, der immer sehr glaubwürdig auf der Seite dessen steht, mit dem er gerade redet, kein passiver Mitläufer, sondern ein aktiver Handlanger. Er ist bei uns die Fünfte Kolonne des Feindes!“ Lukowsky wandte ein: „Ich mag ja kein großer Menschenkenner sein, aber das kann ich mir nicht vorstellen.“ Busch schenkte sich Apfelsaft in ein Glas, trank und sagte dann: „Es ist aber so! Dieser Corne- lius kann mitunter überzeugend wirken, weil der so vollständig korrupt ist, daß er an seine jeweiligen Rollen zeitweilig glaubt, immer danach schielend, ob er nicht womöglich durch seinen augenblicklichen Gesprächspartner die meisten Vorteile gewinnen könnte. Bei uns schimpft er auf seine Vorgesetzten – klar, es ( 409 )

Z-PLAN stört ihn ja, daß jene die Stühle innehaben, auf denen er gerne selber sitzen möchte! Weltanschaulich redet er seinen jeweiligen Bespitzelungsopfern ganz nach dem Munde. Und das findet er unterdessen sogar richtig! Wenn er morgen Kommunisten bespitzelt, freundet er sich sofort mit Marx und Engels an, hätte er es übermorgen mit vermeintlichen Neonazis zu tun, stellte er sich ‚Mein Kampf‘ ins Bücherregal, und ginge es in der Woche darauf um Chinesen, bekäme er glaubwürdig Schlitzaugen. Dieser Saubeutel hat so gar keinen Charakter, daß er jeden beliebigen mühelos annehmen kann. Dabei ist er schlau! Nicht hoch intelligent, aber sehr schlau. Und er behält stets seine persönlichen Ziele fest im Auge. Indes – der alte Fuchs Busch ist doch noch um Etliches schlauer!“ Lukowsky wollte zu einer Zwischenfrage ansetzen, doch Busch bat: „Laß‘ mich jetzt erst ausreden! Also: Der Herr Cornelius brachte ein durchaus interessantes Dossier an. Das meiste davon konnte er tatsächlich mit Zeit und Mühe aus alten Akten zusammengestohlen haben. Aber nicht alles! Und wo verbirgt sich eine Lüge am besten? Zwischen zwei Wahrheiten! Doch in dem Dossier dürften nicht einmal Lügen versteckt sein, dort noch nicht. Cornelius rechnete mit dem erfahrenen Peter Fischer und dessen Möglichkeiten, sehr vieles überprüfen zu können. Da ging er also anfangs kein Wagnis ein. Das wäre auch überflüssig gewesen. Er wollte ja überzeugen! Gestern hat er mir eine Menge erzählt. Ein bißchen zu viel, das war sein Fehler! Er könnte aus einer Dienststelle vertrauliche Informationen haben, vielleicht auch noch an welche aus einer zweiten herankommen – aber nicht von so vielen verschiedenen Seiten!“ Busch klatschte mit der Hand auf die Tischplatte: „Nein! Das gibt es nicht! Kriminalpolizei Düsseldorf, Köln, Bonn und München, Verfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst, Militärischer Abschirmdienst, Österreichische Staatspolizei und noch gleich vier ausländische Dienste sowie eine spezielle Gruppe der Amis in Bonn! Da kann er unmöglich überall korrupte Kumpel haben, die ihm so viel an diskreten und sogar streng geheimen Informationen anvertrauen! Abermals: Das gibt es nicht! Vielmehr: Herr Cornelius wird von all diesen Seiten sehr gut versorgt, regelrecht beliefert! Manches davon könnte Spielmaterial sein, natürlich, ist es sicherlich auch. Aber es bliebe trotzdem unglaublich viel an echter Hintergrund- und Geheiminformation. Ergo: Dieser Bursche ist ein Spitzel in gehobenem Rang!“ Busch lehnte sich zurück, holte eine Zigarre hervor und forderte Lukowsky auf: „Jetzt bist Du erst mal dran!“ Lukowsky erwiderte: „Das klingt logisch, auch wenn ich es nicht so beurteilen kann. Ich wäre nicht darauf gekommen, ihn für einen Spitzel zu halten. Er war mir nicht einmal unsympat- ( 410 )

Z-<strong>PLAN</strong><br />

nicht in so sehr <strong>der</strong> Sache, also <strong>der</strong> magischen <strong>Sonne</strong> selbst, son<strong>der</strong>n bezüglich<br />

Benutzung <strong>der</strong> Begriffe. Okkulte Kreise innerhalb <strong>der</strong> SS sprachen von <strong>der</strong><br />

schwarzen <strong>Sonne</strong>. Die ist ja auch auf dem Boden eines Saals in <strong>der</strong> Wewelsburg<br />

zu sehen. Allerdings ist sie dort dunkelgrün dargestellt. Das hat einen Grund; es<br />

ist quasi ein esoterischer Hinweis auf das Grüne Land, die Übersphäre des<br />

Jenseits, in dem diese <strong>Sonne</strong> erstrahlt; o<strong>der</strong> richtiger, sie befindet sich auf <strong>der</strong><br />

Schwelle zwischen Jenseits und Diesseits. Gemeint ist zwar <strong>im</strong> Prinzip dasselbe,<br />

doch die wirklich Wissenden sprechen von <strong>der</strong> magischen <strong>Sonne</strong>! Das habe ich<br />

inzwischen gelernt. In <strong>Ein</strong>zelheiten bin ich da auch nicht bewan<strong>der</strong>t. Der Herr<br />

Cornelius best<strong>im</strong>mt aber noch viel weniger.“ Busch hielt Lukowsky auffor<strong>der</strong>nd<br />

die Salzstangen hin, ehe er weiter sprach: „Dieser Strolch wollte herumstochern,<br />

etwas anstoßen, ins Rollen bringen, falls möglich etwas, was seine Dienstgeber<br />

beson<strong>der</strong>s interessieren mußte. Und das Thema ‚Schwarze <strong>Sonne</strong>‘ steht auf <strong>der</strong><br />

Brisantheitsskala ganz weit oben. Natürlich nicht wegen kulturphilosophischer<br />

o<strong>der</strong> esoterischer Neigungen, son<strong>der</strong>n aufgrund einer kindischen Angst vor <strong>der</strong><br />

Auferstehung des Dritten Reiches. Dazu dürfte es so bald schwerlich kommen,<br />

doch <strong>der</strong> Mensch sieht eben <strong>im</strong>mer das, was er zu sehen erwartet, und einige<br />

Leute meinen wohl, Adolf Hitler grinse aus den Wolken und spucke ihnen<br />

unentwegt auf den Kopf. Denen ist nicht zu helfen.“ Busch knabberte schnell ein<br />

paar Salzstangen hinunter und sprach anschließend weiter: „Wahrscheinlich war<br />

das von Cornelius nur ein Schlag in die Luft, doch es funktionierte. Denn dieser<br />

Lumpsack – das sah ich seinen Augen an – ist ehrgeizig. Er will Karriere machen.<br />

Dabei ist er ohne Zweifel korrupt, doch das eine behin<strong>der</strong>t das an<strong>der</strong>e<br />

nicht. Jetzt verlangt er 100.000 Mark von uns, und daraus werden, ich garantiere<br />

es, noch 200.000 werden. Er versucht, unsere Möglichkeiten wirklichkeitsnahe<br />

einzuschätzen. Aber das ist nur eine Hälfte von seinem Ziel. Vor allem will<br />

dieser Bursche nach oben! Und zwar in <strong>der</strong> Hierarchie, <strong>der</strong> er dient! Das ist <strong>der</strong><br />

Typ, <strong>der</strong> <strong>im</strong>mer sehr glaubwürdig auf <strong>der</strong> Seite dessen steht, mit dem er gerade<br />

redet, kein passiver Mitläufer, son<strong>der</strong>n ein aktiver Handlanger. Er ist bei uns die<br />

Fünfte Kolonne des Feindes!“ Lukowsky wandte ein: „Ich mag ja kein großer<br />

Menschenkenner sein, aber das kann ich mir nicht vorstellen.“ Busch schenkte<br />

sich Apfelsaft in ein Glas, trank und sagte dann: „Es ist aber so! Dieser Corne-<br />

lius kann mitunter überzeugend wirken, weil <strong>der</strong> so vollständig korrupt ist, daß<br />

er an seine jeweiligen Rollen zeitweilig glaubt, <strong>im</strong>mer danach schielend, ob er<br />

nicht womöglich durch seinen augenblicklichen Gesprächspartner die meisten<br />

Vorteile gewinnen könnte. Bei uns sch<strong>im</strong>pft er auf seine Vorgesetzten – klar, es<br />

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