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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

mals mit Ihnen reden.“ Der so angesprochene ältere <strong>der</strong> beiden Arbeiter ließ<br />

seine Schippe liegen, wischte sich die Hände an den Hosenbeinen ab und trat<br />

näher: „Ja, Herr Kommissar. Ich weiß aber nicht mehr, als ich schon gesagt<br />

habe.“ Es schien ihm dennoch zu schmeicheln, daß <strong>der</strong> Kommissar ihn erneut<br />

aufsuchte. Cornelius trat unter die nächststehende Ampel, zog das Foto von<br />

Antonietta Alotti hervor und hielt es dem Arbeiter hin: „Sehen Sie sich mal<br />

diese Frau an, Herr Roll. Ganz genau! Kann das die von neulich Nacht gewesen<br />

sein?“ Der Mann namens Roll betrachtete das Bild. Nach etwa einer Minute<br />

meinte er: „So ähnlich hat sie ausgesehen. Aber die Haare rötlich. Das ist kein<br />

Farbfoto.“ Cornelius hielt ihm das Bild abermals vor: „So ähnlich o<strong>der</strong> genauso,<br />

Herr Roll? Bitte denken Sie nach!“ Der Befragte zeigte eine bedauernde Geste:<br />

„Entschuldigung, Herr Kommissar, ich weiß nicht genau! Vielleicht ist es die<br />

Frau gewesen, ja, vielleicht. O<strong>der</strong> vielleicht nicht!“ Cornelius steckte das Foto<br />

wie<strong>der</strong> ein und fragte: „Sie haben gesagt, die Frau hatte einen so langen Pferdeschwanz,<br />

daß sie sich mit dem Arsch darauf setzen könnte. So drückten Sie sich<br />

aus. War das wirklich so? O<strong>der</strong> hatten sie das nur sinnbildlich gemeint?“ Mit<br />

dem Wort ‚sinnbildlich‘ schien <strong>der</strong> Zeuge Schwierigkeiten zu haben. Er schürfte<br />

in seinen Gedanken und beteuerte dann: „Doch, best<strong>im</strong>mt, Herr Kommissar! Ich<br />

dachte noch: So lange Haare hab ich noch nie gesehen.“ Er lachte verlegen.<br />

Cornelius holte das Bild von Antonietta Alotti wie<strong>der</strong> hervor und hielt es dem<br />

Totengräber erneut hin: „Sehen Sie sich die noch mal genau an. Achten sie auf<br />

die Länge <strong>der</strong> Haare.“ Der Mann tat es und meinte dann <strong>im</strong> Ton fester Überzeugung:<br />

„Die sind nicht lang genug! Nein, nicht! - Ich meine, die von <strong>der</strong> Frau auf<br />

dem Foto sind schon lang genug - bloß nicht für die an<strong>der</strong>e Dame, die hier war!"<br />

Cornelius reichte Lukowsky das Bild, <strong>der</strong> es einsteckte, und befragte seinen<br />

Zeugen weiter: „Noch mal zu <strong>der</strong> Größe. Sie meinten, die Frau sei fast einsachtzig<br />

gewesen. Sind Sie da sicher?“ Der Arbeiter zögerte: „Jedenfalls war sie<br />

sehr groß. Also, <strong>im</strong> Vergleich mit dem Mann, wenn <strong>der</strong> groß war! Sie ist etwas<br />

kleiner als <strong>der</strong> gewesen, aber groß!“ Cornelius bohrte: „Hatte sie Schuhe mit<br />

hohen Absätzen an?“ Der Totengräber zog die Stirn in Falten und ließ den Blick<br />

in die Richtung schweifen, in <strong>der</strong> Oberstleutnant Fokkes Grab lag, als wolle er<br />

sich den Moment einer vergange-nen Nacht vergegenwärtigen. Schließlich<br />

nickte er heftig: „Ja! Sie hatte schwar-ze Schuhe mit hohen Hacken!“ Busch<br />

fragte: „Und die Haare? Waren die nun rötlich o<strong>der</strong> dunkel? Vielleicht fast<br />

schwarz?“ Diesmal antwortete <strong>der</strong> Befragte schnell: „Rötlich! Vielleicht so<br />

kastanienbraun. Best<strong>im</strong>mt rötlich! Und bis zum A... o<strong>der</strong> sogar noch mehr.“ Er<br />

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