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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Kaum zwanzig Minuten nach Brünners Fortgang wurde Lukowsky abermals<br />

durch das Klappern <strong>der</strong> unverschlossenen Bürotür unterbrochen. Er blickte auf.<br />

Und schlagartig nahm sein Herzrhythmus eine entschieden schnellere Gangart<br />

an. Im cremefarbenen Sommerkleid und einem gleichfarbigem Band <strong>im</strong> rötlich<br />

sch<strong>im</strong>mernden braunen Haar kam Vera Jörgens. Unverzüglich schritt sie auf den<br />

Schreibtisch zu und fragte: „Was wollte er?“ - Sie schien guter St<strong>im</strong>mung zu<br />

sein. Ihre Lippen neigten zum Lächeln. Sie ging ans Fenster, guckte rasch hinaus,<br />

umrundete den Schreibtisch und fragte abermals: „Was wollte er?!“ Ihre<br />

großen dunklen Augen sahen Lukowsky erwartungsvoll an.- Lukowsky blieb in<br />

seinem Sessel sitzen: „Wer?“ – „Wer?" meinte die junge Frau: "Na, Brünner!“<br />

Sie zeigte ein paar ungeduldig Verständnislosigkeit andeutende Handbewegungen:<br />

„Brünner, dieser arme Schwachkopf!“ - Lukowsky sagte: „Ich soll Sie von<br />

ihm grüßen.“ - Vera Jörgens warf ihm einen neckisch-bösen Blick zu. Ihre linke<br />

Hand faßte nach <strong>der</strong> Schreibtischkante. Sie neigte sich vor, ließ Lukowsky in ein<br />

ansprechendes Dekolleté schauen und sagte: „Das ist doch gelogen!?“ –<br />

Lukowsky ließ sich Zeit mit <strong>der</strong> Antwort: „Natürlich ist das gelogen. Was erwarten<br />

Sie denn, wenn Sie hier einfach so 'reinplatzen? Brünner wollte einen<br />

Auftrag erteilen. Ganz einfach.“ - Lukowsky nahm sich zusammen, es gelang<br />

ihm, halbwegs normal zu erscheinen.<br />

Vera Jörgens wechselte auf die an<strong>der</strong>e Seite und nahm auf dem Stuhl Platz, den<br />

Brünner kurz zuvor belegt gehabt hatte. Sie winkelte stilvoll die Beine an, die<br />

näher zu betrachten jeden gesunden Mann einfach reizen mußte. Und doch war<br />

es noch eine ganz an<strong>der</strong>e Art von Faszination, die von Vera Jörgens ausging. Sie<br />

fragte: „Hat er's getan?“ – „Er hat's getan.“ erwi<strong>der</strong>te Lukowsky, während er<br />

sich <strong>im</strong> Drehsessel schaukelte. Vera Jörgens hockte an <strong>der</strong> äußersten Kante des<br />

Stuhles, als beabsichtige sie nicht, lange zu bleiben: „Darf ich erfahren, um was<br />

für einen Auftrag es sich handelt? Es wäre möglich, ich könnte Ihnen einen Rat<br />

dazu geben.“<br />

„Falsch gelieferte Ware nach Stambul zurück und die richtige her,“ antwortete<br />

Lukowsky schnell und schloß gleich an: „Darf ich jetzt einmal erfahren, warum<br />

Sie das so brennend interessiert?“<br />

Sie lächelte ihn freundschaftlich an: „Selbstverständlich!“ Sie erhob sich vom<br />

Stuhl, tat ein paar Schritte <strong>im</strong> Z<strong>im</strong>mer. Vor einem <strong>der</strong> Flugzeugbil<strong>der</strong> hielt sie<br />

inne und bemerkte beiläufig: „Am besten gefällt mir die Me 109 - rein vom<br />

ästhetischen Gesichtspunkt betrachtet." Lukowsky staunte: „Davon wissen Sie<br />

was?“ Sie nickte: „O, doch! Mein Vater war nach dem Krieg <strong>im</strong> Düsseldorfer<br />

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