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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

breite, aber nicht allzu steile Rampe führte nach unten. Für die ersten etwa<br />

dreißig Meter fiel genügend Tageslicht herein. Fischer behauptete: „Es besteht<br />

keine Gefahr, daß wir nicht wie<strong>der</strong> herauskommen. Ich bin mit dem Plan <strong>der</strong><br />

Anlage ausgezeichnet vertraut. Erschreckt also nicht. Wir müssen nun mal<br />

vorsichtig sein.“ Er machte sich an <strong>der</strong> Innenmauer zu schaffen. Das mahlende<br />

Geräusch ertönte erneut, hier drinnen klang es jetzt wesentlich lauter als zuvor<br />

von draußen, ähnlich einem dumpf grollenden Donner. Lukowsky spürte Karolas<br />

sich an ihm festkrallende Hände. Auch er empfand den Moment als bedrohlich.<br />

Doch Fischer beteuerte mit ruhiger St<strong>im</strong>me: „Kein Grund zur Beunruhigung!<br />

Gefährlich wäre es höchstens, falls jemand das offene Tor von draußen<br />

entdeckte.“ Die Riesenfalltür senkte sich über ihnen. Mit einem tiefen, satten<br />

Geräusch rastete sie ein. Es war, als würde ein gigantischer Sargdeckel über<br />

ihnen geschlossen. Sodann herrschte vollkommene Stille und undurchdringliche<br />

Dunkelheit. Der Griff <strong>der</strong> Frauenhände an Lukowskys Arm wurde zu dem <strong>der</strong><br />

ängstlichen Krallen eines jungen Kätzchens. Lange beklemmende Sekunden<br />

strichen dahin. Fischers Taschenlampe flackerte auf. Er betätigte einen <strong>Licht</strong>chalter,<br />

und eine geradezu endlos erscheinende Kette gittergeschützter Glühirnen<br />

flammte auf. Fischer erklärte sachlich: „Hier fließt ein unterirdischer Bach,<br />

<strong>der</strong> durch Wasserrä<strong>der</strong> einen Elektrogenerator antreibt. Es ist alles ganz einach.“<br />

Karolas Griff um Lukowskys Arm lockerte sich. Sie strich die Kapuze des<br />

Anoraks zurück und flüsterte: „Wie aufregend ...!“ Der Blick voraus bot den<br />

<strong>Ein</strong>druck einer schnurgeraden unterirdischen Autobahn. Bloß daß die für eine<br />

solche typischen weißen Markierungsstreifen fehlten. Fischer sagte, als sei er<br />

<strong>der</strong> Hausherr des Ganzen: „Dann wollen wir uns alles ansehen!“ Das Innere <strong>der</strong><br />

Anlage war staubtrocken. Vorn auf <strong>der</strong> linken Seite gab es so etwas wie einen<br />

schlafenden Dinosaurier von gewaltigen Ausmaßen. Dieser reckte ihnen ein<br />

langes Geschützrohr entgegen: <strong>Ein</strong> nachtschwarz gestrichener Tiger-Panzer. Er<br />

sah aus, als wollte er jeden Augenblick von alleine losrasseln. Doch er blieb still<br />

und stumm stehen. Karola streckte den Arm aus, deutete auf den Panzer und<br />

rief: „Den habe ich gesehen! Ganz best<strong>im</strong>mt!“ Lukowsky hatte sich be<strong>im</strong><br />

Anblick des Tigers auch sogleich ihrer Traumnerzählung erinnert, und Fischer<br />

dürfte es nicht an<strong>der</strong>s ergangene sein. Er sagte mit einem Lächeln zu ihr: „Ja,<br />

das glaube ich auch! Du bist hier gewesen! Laßt uns weitergehen!“ Als sie an<br />

dem Tiger-Panzer vorbeigingen, strich Karola mit einem Zeigefinger über<br />

dessen Metall, hielt ihn Fischer hin und sagte: „Der müßten einmal gründlich<br />

geputzt werden!“ Damit hatte die Frau den Bann des Unfaßbaren gebrochen. Sie<br />

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