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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

stellte den Motor aus, nahm den Abguß <strong>der</strong> Silberplatte und sagte: „Gehen wir!“<br />

Die <strong>Sonne</strong> hatte sich nun ganz hinter die Wolken verzogen. Trotzdem war es<br />

nicht kalt. Doch ein heftiger Wind machte sich auf, unter dem sich Zweige und<br />

Gräser bogen. Jill-Karolas Pferdeschwanz flatterte wie eine blonde Fahne. Sie<br />

verstaute ihn unter dem Anorak und schlug die Kapuze hoch. Nach vielleicht<br />

hun<strong>der</strong>t Metern wurde auf <strong>der</strong> rechten Seite, zwischen den Bäumen des Waldrands<br />

gelegen, ein flacher, verwahrloster Schuppen aus schmuddelig-weiß angestrichenem<br />

Wellblech erkennbar. Er war verhältnismäßig groß. Die Frau blieb<br />

wie angewurzelt stehen und starrte dort hinüber. Auch Fischer hielt inne. Er<br />

sagte: „Ich weiß nicht was das sein sollte. Ist nirgends eingezeichnet und stammt<br />

sicher nicht aus <strong>der</strong> Kriegszeit, keine Rede. Das kann erst ein paar Jahre alt<br />

sein.“ Jill-Karola sagte: „Ich glaube, ich kenne es! Wenn ja, dann muß es noch<br />

einen Zufahrtsweg von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite geben. Ich glaube, ja.“ Sie ging alleine<br />

auf das verrottet daliegende Gebäude zu. Fischer und Lukowsky folgten ihr<br />

dicht auf. Unmittelbar vor dem Schuppen machte die Frau Halt. Der Schuppen<br />

hatte keine Tür mehr und auch <strong>der</strong> größte Teil des Dachs fehlte. Drinnen befand<br />

sich nichts außer viel hineingewehtem Laub. Sämtliche Fenster waren<br />

geborsten, <strong>der</strong> Beton des Bodens zeigte zahlreiche Risse und hatte in <strong>der</strong> Mitte<br />

ein großes tiefes Loch, geradezu einen Krater. Lukowsky dachte: ‚Wie vom<br />

<strong>Ein</strong>schlag einer Granate‘, doch er sprach es nicht aus, weil es ihm zu abwegig<br />

vorkam. Das Bauwerk war nicht alt, es mochte vor drei o<strong>der</strong> vier Jahren<br />

errichtet worden sein, eher später als früher. Fischer rätselte: „Was kann das<br />

sein, beziehungsweise gewesen sein?“ Jill-Karola zog den Anorak enger um sich<br />

zusammen. Sie sagte: „Hier gefällt es mir nicht. Mir wird unhe<strong>im</strong>lich. Ich glaube,<br />

ich bin schon hier gewesen, ja, ich glaube, es war ... Zusammen mit Bolds<br />

und Thanner und noch zwei an<strong>der</strong>en Männern, an <strong>der</strong>en Namen ich mich nicht<br />

mehr erinnere.“ Sie grübelte: „Vielleicht ist es auch an<strong>der</strong>s gewesen, ich besinne<br />

mich noch nicht so richtig.“ Auch Lukowsky erinnerte dies unwillkürlich an Jills<br />

Alptraum: <strong>Ein</strong> flaches Gebäude aus neuerer Zeit ... Fischer fragte die Frau: „Bist<br />

Du drinnen gewesen, o<strong>der</strong> sahst Du den Schuppen nur von außen?“ Sie nickte<br />

auf einmal heftig: „Ich war erst nicht drinnen, aber sie zerrten mich hinein, ja,<br />

ich bin fast sicher ..!“ Lukowsky ging an <strong>der</strong> Ruine vorbei um nachzusehen, ob<br />

es wirklich eine Zufahrt von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite gebe. Es gab tatsächlich dort<br />

einen Weg. Zwar verwahrlost und überwuchert, doch ohne weiteres mit einem<br />

Auto zu befahren. Dieser Weg schien jedoch seit Jahren nicht mehr benutzt wor-<br />

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