29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Z-<strong>PLAN</strong><br />

Warten wir's ab.“ - „Gut. Ich zieh' dann jetzt los. Wir treffen uns ja nachher am<br />

Platz.“ Felix machte eine grüßende Handbewegung und verließ den Raum.<br />

Dafür erschien Herr Alexan<strong>der</strong> G. Brünner. Sein dunkelgrauer Flanellanzug<br />

wirkte frisch aufgebügelt. <strong>Ein</strong> zur Krawatte passendes rot-weiß gesprenkeltes<br />

Tuch reckte sich in einwandfreier Symmetrie aus <strong>der</strong> Brusttasche. Lukowsky<br />

glaubte sich von seinem Besuch <strong>im</strong> Hause Mahlberg, Gabler & Wenzl an diesen<br />

schmächtigen Mann zu erinnern. Der Fremde setzte sich unaufgefor<strong>der</strong>t auf den<br />

neben Lukowskys Schreibtisch plazierten Stuhl, bettete die Hände in den Schoß<br />

und grüßte: „Guten Morgen, Herr Lukowsky!“ Dann fragte Brünner höflich,<br />

jedoch ohne Übergang: „Sie flogen neulich von Istanbul nach Köln?“<br />

Da Lukowsky we<strong>der</strong> mit Worten noch einer Geste o<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung seines Gesichtsausdruckes<br />

reagierte, fragte <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e weiter: „Sie transportierten Werkzeugmaschinenteile?<br />

Im Verlaufe dieses Fluges belieferten Sie Firmen in<br />

Thessaloniki, Istanbul, Alexandria und Palermo?“<br />

Lukowsky sah den Mann ruhig an, <strong>der</strong> tatsächlich <strong>der</strong> traditionellen Vorstellung<br />

von einem Lehrer gerecht wurde. Brünner öffnete den Mund, schloß ihn wie<strong>der</strong>,<br />

rieb sich kurz am Kinn herum und begann von neuem: „Sie flogen nach Istanbul<br />

und Alexandria? Sie nahmen Ware <strong>der</strong> Manday L<strong>im</strong>ited an Bord?“<br />

Lukowsky richtete sich ein wenig <strong>im</strong> Sessel auf. Es war seine erste Regung, seit<br />

<strong>der</strong> Fremde zu sprechen begonnen hatte. Jetzt fragte Lukowsky, und dabei ließ<br />

er einen Versuchsballon steigen: „Sie kommen aus München hierher, aber Herr<br />

Wenzl weiß nichts davon?“ Brünner tat erstaunt o<strong>der</strong> war es tatsächlich: „Genau<br />

so ist es, ja! Ich habe meine Zusammenarbeit mit Herrn Wenzls Firma beendet.<br />

Aus menschlichen Gründen – sozusagen. Ich arbeite nun mehr freiberuflich –<br />

sozusagen. Darum wende ich mich jetzt direkt an Sie.“ Er stemmte seine gespreizten<br />

Finger gegeneinan<strong>der</strong> und neigte sich einige Zent<strong>im</strong>eter aus dem Stuhl:<br />

„Ich darf also annehmen...“ Er räusperte sich und begann erneut: „Ich darf also<br />

annehmen, Sie sind einigermaßen orientiert. Es lag ein Irrtum vor, Herr<br />

Lukowsky, <strong>der</strong> inzwischen ausgeräumt werden konnte. <strong>Ein</strong>e Verwechslung <strong>der</strong><br />

Ware, die Ihnen zum Transport anvertraut wurde. Nun sollte diese zurückgebracht<br />

und die richtige Ware nach Köln beför<strong>der</strong>t werden. Wären Sie an<br />

einem solchen Auftrag interessiert?“ Brünner suchte ein Papier aus <strong>der</strong> Innentasche<br />

seines grauen Sakkos, entfaltete es umständlich, zog ein zweites hervor,<br />

entfaltete auch dieses. Er glättete beide sorgsam und reichte die mit Maschine<br />

beschriebenen Blätter Lukowsky: „Diese beiden Schreiben mögen Ihnen beweisen,<br />

daß ich von den zwei betreffenden Firmen bevollmächtigt bin.“ - Während<br />

( 35 )

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!