Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne
Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne
Z-PLAN angenommen. Morgen wissen wir mehr. Ich bin zuversichtlich, daß wir einen, vielleicht sogar zwei Tage Zeitvorsprung ausnutzen können. Im übrigen habe ich Fischer in Deinem Büro erreicht. Er wartet auf uns, ist auf was gekommen.“ Sie beeilten sich mit dem Essen und fuhren dann nach Düsseldorf zurück. In Lukowskys Büro am Jürgensplatz hatte Fischer sich häuslich eingerichtet. Er war in Hemdsärmeln, ganz unüblicher Weise, und konzentriert mit Zeichnen beschäftigt. Auch Fräulein Rosi war noch da und zeigte keinerlei Anzeichen von Müdigkeit. Sie hatte sich aus einer der Musterkollektionen ein bequemes beiges Kleid mit einem weiten Rock mitgenommen und ihr enges Kostüm gegen dieses ausgetauscht. An der Rückwand des Zimmers stand der große Pappkarton mit der schweren bronzenen ‚Figura‘ darin. Das hatte Fischer also auch geschafft. Sicher mit Rosis tatkräftiger Unterstützung, denn allein wäre es kaum möglich gewesen. Als Busch und Lukowsky hereinkamen, sagte das Mädchen zur Begrüßung: „Kommt mal, es ist unheimlich spannend!“ Fischer blickte auf und sagte mit müder Stimme: „Fahren Sie jetzt nach Hause, Rosi, ich bin Ihnen sehr dankbar. Morgen kommen Sie nicht in die Firma, aber übermorgen früh rufen Sie bitte an.“ Rosi maulte: „Ich bin gar nicht müde! Vielleicht brauchen Sie ja noch was?“ Fischer deutete ein Kopfschütteln an und lächelte: „Nein danke, Rosi, heute nicht mehr. Übermorgen sehen wir uns wieder. Und fahren Sie vorsichtig!“ Er erhob sich: „Ich begleite Sie noch zu Ihrem Wagen.“ Sobald Fischer zurück war, setzten sie sich um den Schreibtisch zusammen. Fischer sagte: „Sie ist wirklich ein Schatz, sie hat mir sehr geholfen. Aber wir wollen sie nicht weiter in die Dinge hineinziehen.“ Die Schreibtischlampe gab ihr helles aber doch nicht ungemütliches Licht; ein anderes war nicht nötig. Busch schüttelte die dastehende Thermoskanne. Sie war gut gefüllt. So schenkte er in drei Tassen Kaffee ein. Fischer sagte: „Ich bin der selben Meinung wie Fritz. Valtine versucht eine Generaloffensive, der wir sofort begegnen müssen. Das werden wir aber auch tun.“ Er trank von seinem Kaffee und sah die beiden anderen Männer mit einem Zuversicht ausstrahlenden Blick an: „Wir haben die Anlage By.2 aufgefunden – das heißt, wir werden sie auffinden, so bald wir dort sind. ‚By.‘ steht für Bayern.“ Er lehnte sich zurück und legte die Fingerspitzen aneinander: „Ironie des Schicksals: Es muß jene Anlage sein, in der sich vermutlich auch die Holzschnitzerei befindet, die Herr Löw so gerne haben wollte.“ Lukowsky warf ein: „Das geht aus den Kopien der Blaupause hervor, die Valtine jetzt auch hat?“ Fischer nickte: „Aber damit allein kann er ganz sicher ( 371 )
Z-PLAN nichts anfangen. Erst zusammen mit meinen schon früher gesammelten Informationen ergibt sich der Sinn. Trotzdem ist nicht restlos sicher, daß nicht auch der Gegner noch andere Quellen haben könnte. Darum werden wir unverzüglich handeln. Das ist noch wichtiger als Valtines aktuelle Spur, zumal hier eines in das andere greifen dürfte. Wie weit seid Ihr in Köln gekommen?“ Busch übernahm es, einen knappen aber vollständigen Bericht zu erstatten. Fischer schwieg ein paar nachdenkliche Sekunden lang und sagte dann: „Dennoch: Zuerst die Anlage By2!“ Aber darüber sprechen wir morgen im einzelnen. Jetzt sollten wir alle noch ein paar Stunden schlafen. Wir bleiben hier. Irgendwie wird das schon gehen, auch ohne allzu viel Komfort. Morgen früh, ich denke, gegen sechs Uhr, fahren wir los. Wir nehmen den Mustang. Er ist für drei Leute nicht besonders bequem, geschweige denn für vier, doch es wird gehen. Wir werden dort zu viert sein. Karola kommt aus Garmisch mit dem Volkswagen zur Autobahnraststätte Augsburg. Da treffen wir uns. Ich möchte sie dabei haben. Aus Gründen, die ich Euch noch darlegen werde.“ Dann wendete er sich Lukowsky zu: „An Dich, Ernst, habe ich heute noch eine Bitte. Die Bronzefigur sollte schnellstens zu Astrid. Sie schläft noch nicht. Ich habe mit dem Plan noch eine Weile zu tun, damit morgen alles reibungslos läuft. Vor allem: Daß wir beim Betätigen des ‚Sesam-öffne-dich-Mechanismus‘ keinen Fehler begehen, denn einen solchen würden wir nicht überleben. Bitte fahr eben zu Astrid. Sie erwartet Dich.“ Lukowsky nahm die Kiste mit der ‚Figura‘ und sagte: „Ich fahre hin.“ Astrid Xylander empfing ihn in einem bodenlangen Morgenmantel aus rotbraunem Samt. Darunter schien sie nicht viel anzuhaben. Ihre rötlich schimmernden Haare waren offen, nur mit Schildpattkämmchen aus dem Scheitel gesteckt. Sie sagte: „Guten Abend! Schön, daß Du noch vorbeikommst und das Heiligtum bringst! Stellen wir es gleich auf!“ Sie ging voraus in das Zimmer mit dem runden Tisch und dem kleinen Altar vor dem Göttinnenbild. Auf der gegenüberliegenden Seite war schon ein Podest vorbereitet, eine chinesische Rosenholzschnitzerei. „Bitte da drauf,“ sagte die Frau, und sobald die ‚Figura‘ ihren Platz eingenommen hatte, strichen Astrids Fingerkuppen bedächtig an ihr entlang. Diesmal brannte elektrisches Licht in dem Zimmer, die Statue war gut beleuchtet. Astrid ging in die Hocke und zog die Schublade auf. Ihre Finger griffen hinein und plazierten den Inhalt genau, der durch den Transport verrutscht war. Sie sagte nachdenklich: „Der Amethyst leuchtet zwar, aber es kam noch kein Strahl. Vielleicht war das nur, weil die Figur nicht ideal stand. Das Mondlicht ( 372 )
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Z-<strong>PLAN</strong><br />
nichts anfangen. Erst zusammen mit meinen schon früher gesammelten Informationen<br />
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ein paar nachdenkliche Sekunden lang und sagte dann: „Dennoch: Zuerst die<br />
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alle noch ein paar Stunden schlafen. Wir bleiben hier. Irgendwie wird das schon<br />
gehen, auch ohne allzu viel Komfort. Morgen früh, ich denke, gegen sechs Uhr,<br />
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bequem, geschweige denn für vier, doch es wird gehen. Wir werden dort zu viert<br />
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Augsburg. Da treffen wir uns. Ich möchte sie dabei haben. Aus Gründen, die ich<br />
Euch noch darlegen werde.“ Dann wendete er sich Lukowsky zu: „An Dich,<br />
Ernst, habe ich heute noch eine Bitte. Die Bronzefigur sollte schnellstens zu<br />
Astrid. Sie schläft noch nicht. Ich habe mit dem Plan noch eine Weile zu tun,<br />
damit morgen alles reibungslos läuft. Vor allem: Daß wir be<strong>im</strong> Betätigen des<br />
‚Sesam-öffne-dich-Mechanismus‘ keinen Fehler begehen, denn einen solchen<br />
würden wir nicht überleben. Bitte fahr eben zu Astrid. Sie erwartet Dich.“<br />
Lukowsky nahm die Kiste mit <strong>der</strong> ‚Figura‘ und sagte: „Ich fahre hin.“<br />
Astrid Xylan<strong>der</strong> empfing ihn in einem bodenlangen Morgenmantel aus rotbraunem<br />
Samt. Darunter schien sie nicht viel anzuhaben. Ihre rötlich sch<strong>im</strong>mernden<br />
Haare waren offen, nur mit Schildpattkämmchen aus dem Scheitel gesteckt. Sie<br />
sagte: „Guten Abend! Schön, daß Du noch vorbeikommst und das Heiligtum<br />
bringst! Stellen wir es gleich auf!“ Sie ging voraus in das Z<strong>im</strong>mer mit dem runden<br />
Tisch und dem kleinen Altar vor dem Göttinnenbild. Auf <strong>der</strong> gegenüberliegenden<br />
Seite war schon ein Podest vorbereitet, eine chinesische Rosenholzschnitzerei.<br />
„Bitte da drauf,“ sagte die Frau, und sobald die ‚Figura‘ ihren Platz<br />
eingenommen hatte, strichen Astrids Fingerkuppen bedächtig an ihr entlang.<br />
Diesmal brannte elektrisches <strong>Licht</strong> in dem Z<strong>im</strong>mer, die Statue war gut beleuchtet.<br />
Astrid ging in die Hocke und zog die Schublade auf. Ihre Finger griffen<br />
hinein und plazierten den Inhalt genau, <strong>der</strong> durch den Transport verrutscht war.<br />
Sie sagte nachdenklich: „Der Amethyst leuchtet zwar, aber es kam noch kein<br />
Strahl. Vielleicht war das nur, weil die Figur nicht ideal stand. Das Mondlicht<br />
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