29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Z-<strong>PLAN</strong><br />

kalt!“ Abermals rief er Lukowsky in seinem sicher weitgehend abstrakten<br />

Russisch einiges zu, und Lukowsky meinte dazu mit gr<strong>im</strong>miger Miene: „Da,<br />

da!“ Busch erklärte <strong>der</strong> Frau: „Ich habe Wassili befohlen, Ihnen morgen die<br />

Kehle durchzuschneiden, falls Sie gelogen haben o<strong>der</strong> Valtine informieren!“ –<br />

„Ich lüge nicht,“ beteuerte Frau Brunner, „ganz best<strong>im</strong>mt nicht!“ Busch griff sie<br />

bei <strong>der</strong> Gürtelschnalle und schüttelte sie zornig: „Wieviel hat <strong>der</strong> Dreckskerl<br />

Valtine Ihnen für den Verrat bezahlt? Wissen Sie<br />

überhaupt schon, daß er Ihren Chef zu Tode gefoltert hat?“ Sie wußte es offenbar<br />

nicht. Als Busch sie losließ, sank sie halb benommen zwischen die bunten<br />

Kissen auf ihrem Sofa. Tränen schossen ihr in die Augen. Die Angst um sich<br />

selbst schien sie vergessen zu haben, sie sah Busch an und fragte stammelnd:<br />

„Ist das wahr?“ Busch vergaß auf einen Moment seine KGB-Rolle und antwortete<br />

ernst: „Es ist wahr, Frau Brunner, lei<strong>der</strong>.“ Frau Brunner schob blonde<br />

Wellen aus dem Gesicht und ließ den Blick zwischen den beiden Männern hin<br />

und her pendeln. Sie war nicht dumm, sie fragte: „Sie sind keine Sowjetagenten?“<br />

Busch beendete das Theater: „Nein, Frau Brunner, wir sind Freunde<br />

von Ihrem nun ermordeten Chef. Trotzdem gilt: Keine Warnung an Valtine! “ Er<br />

drehte sich um und gab Lukowsky einen Wink. Als sie die Wohnung verließen,<br />

hörten sie Hanne Brunner hemmungslos weinen, ehe sie die Tür schlossen.<br />

Im Wagen meinte Lukowsky: „Die Frau ist ehrlich erschüttert.“ - „Das mag<br />

schon sein,“ sagte Busch kühl, „aber zu spät. Wir dürfen jetzt keine Minute verlieren.<br />

Die Frau wird wahrscheinlich Valtine nicht warnen, aber die Polizei<br />

infor-mieren, und durch die wie<strong>der</strong>um könnte Valtine sehr schnell gewarnt<br />

werden. Ich denke zwar nicht, daß sie die Telefonnummer noch einmal hat, doch<br />

vielleicht hat sie ein gutes Zahlengedächtnis. In ihrem Beruf kommt das häufig<br />

vor. Ich glaube nicht, daß es die Nummer von Valtines verdrecktem Quartier ist.<br />

Eher eine Scheinfirma. Dann wird da zu dieser Stunde niemand sein, aber gleich<br />

mor-gen früh kommen wir weiter. Wir versuchen alles. Jedenfalls ist es die<br />

Vorwahl von Bad-Godesberg. Dieser Ansatzpunkt kann eine einmalige Chance<br />

sein. Da drüben ist ein Lokal. Von dort aus operieren wir weiter.<br />

Es war ein italienisches Restaurant, das schon schließen wollte. Aber es saßen<br />

noch zahlreiche Gäste an den Tischen, und <strong>der</strong> Wirt zeigte sich großmütig.<br />

Lukowsky bestellte zwe<strong>im</strong>al Pizza mit Salami, während Busch telefonierte. Er<br />

kam mit enttäuschter Miene zurück, seufzte und setzte sich an den Tisch: „Geht<br />

keiner `ran. Wahrscheinlich ist das ein Geschäft, eine Scheinfirma, wie schon<br />

( 370 )

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!