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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Dienste hinter sich, daher eine Menge an Möglichkeiten. Ande-rerseits sind das<br />

alles bloß Lohnknechte. Die wissen nicht, wofür sie kämpfen.“ Er steckte sich<br />

mit unruhigen Händen eine Zigarre an: „Tja! Mit dem Ruhestand wird es wohl<br />

doch noch nichts werden! Vielleicht muß ich sogar nochmal meine alte ‚08‘ aus<br />

dem Öllappen wickeln. Bisher hatte ich mit Valtine keine persön-liche<br />

Rechnung. Jetzt ist das an<strong>der</strong>s. Löw ist, sagt <strong>der</strong> Portier, regelrecht zu Tode<br />

gemartert worden.“ Er blies Zigarrenrauch aus und sah zu Lukowsky hinüber:<br />

„Jetzt sitzen wir auf einmal viel enger als bislang nebeneinan<strong>der</strong> in einem<br />

Boot!“ Lukowsky sagte: „Wir werden das beste daraus machen!“ Busch meinte:<br />

„Anständig gelebt habe ich ja wohl nicht <strong>im</strong>mer, doch wer weiß, vielleicht<br />

werde ich anständig sterben!“<br />

Sie erreichten Köln. Busch wies Lukowsky den Weg. Er führte durch Außenbezirke<br />

<strong>der</strong> Stadt. Der Abend dämmerte nun bereits. Der Wind hatte sich ausgeweitet,<br />

es blies ein heftiger Sturm. Das feuchte Herbstlaub aus den Bäumen<br />

sauste durch die Luft und wirbelte über die Straße. Vor einer gediegenen Villa in<br />

einem parkartigen Garten und einer breiten kiesbestreuten Auffahrt, die um die<br />

Jahrhun<strong>der</strong>twende gebaut worden sein mußte, sagte Busch: „Hier ist es.“ Rechts<br />

und links <strong>der</strong> massiven Eichentür dieser Villa brannten schmiedeeiserne Laternen.<br />

Auf das Klingeln hin öffnete sich zunächst ein winziges auf <strong>der</strong> Spitze stehendes<br />

quadratisches Fenster in <strong>der</strong> Tür, die mit an alte germanische Ornamentik<br />

erinnernde Schnitzereien und Kupferbeschlägen versehen war. Das<br />

runde Gesicht einer alten Frau spähte durch das Fensterchen, vermutlich die<br />

Haushälterin. Diese kannte Busch offenbar und machte auf.<br />

Frau Susanne Löw empfing ihre Besucher in einem großen altdeutsch eingerichteten<br />

Salon. Es sah so aus, als könnte diese <strong>Ein</strong>richtung noch aus <strong>der</strong> Zeit<br />

stammen, zu <strong>der</strong> die Villa gebaut worden war. Die Atmosphäre hatte etwas von<br />

großbürgerlicher Kultur und gleichsam Gemütlichkeit. Die Frau des Hauses war<br />

schon <strong>im</strong> schwarzen Kostüm. Die langen blonden Haare trug sie in einem<br />

Nackenknoten. <strong>Ein</strong>e sehr hübsche Frau von vielleicht Ende Zwanzig o<strong>der</strong> Anfang<br />

Dreißig, <strong>der</strong> zuzutrauen war, daß sie Goethe und Schiller auswendig kannte<br />

und auch Klavier o<strong>der</strong> vielleicht Harfe spielen konnte. Ihren grünen Augen war<br />

anzusehen, daß sie noch vor wenigen Minuten geweint hatten. Doch die Dame<br />

hatte sich gut <strong>im</strong> Griff. Sie begrüßte Busch wie einen alten Bekannten: „Ich<br />

danke Ihnen, daß Sie so schnell gekommen sind, Fritz! Ich bin noch gar nicht so<br />

weit, es zu begreifen.“ - „Mir ergeht es ebenso,“ sagte Busch. Dann stellte er<br />

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