Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne
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Z-PLAN breitete die Arme aus und rief laut: „Geschafft!“ Er ließ sich in einen der Sessel der Sitzgruppe fallen und verkündete beinahe feierlich: „Löw ist zufrieden! Wir haben sogar noch einen getrunken! Das einzige, was ich ihm zusichern mußte: Falls wir diese Holzschnitzerei von der mittelalterlichen Dame finden, die er so gerne haben möchte, dann wird er sie kriegen. Ich meine, das ist vertretbar.“ Fischer nickte mit dem Kopf, und Busch sprach gutgelaunt weiter: „Na fein! Kein Ärger, keine Aufregung – geschafft!“ Aus Fischers Miene wich die Sorge. Er sagte: „Das ist wunderbar. Den Rest werden wir auch noch hinkriegen.“ Busch holte eine Zigarre hervor und bestätigte: „Sicher, da habe ich gar keine Sorge.“ Er fragte Fischer: „Ist Herr Lukowsky schon unterrichtet?“ Fischer nickte: „In groben Zügen.“ – „Tja,“ seufzte Busch im Ton der Erleichterung, nun überwiegend an Lukowsky gewandt: „Der alte Busch wird also in den Ruhestand treten! Dank Freund Fischers Großzügigkeit! Ich werde, falls sich Gelegenheit bietet, meine Dankbarkeit zeigen! Mir ist es sehr lieb, auch wenn ich ihn – Euch beide – sicher vermissen werde. Aber, da will ich ganz aufrichtig sein: Es ist mir recht. Schon vor einer Weile habe ich mit dem Bißchen, was ich so hatte, und durch Vermittlung meines alten Freundes Claude Herniaire, ein Haus mit Garten in der Nähe von Salzburg angezahlt. Er selbst hat sich dort auch was gekauft. Wir werden oft miteinander Schachspielen. Man sehnt sich doch irgendwann nach ein wenig Ruhe im Leben! Ich war dazumal optimistisch, bald würden wir erfolgreich sein, so daß ich genug Geld für die noch offene Zahlung hätte. Aber ...“ er seufzte, „... es zieht sich und zieht sich! Wenn Freund Fischer nun in seine Tasche greift und mir hilft, bin ich ihm dankbar!“ Busch war offensichtlich ehrlich erfreut. Er legte seine Hand auf die Fischers und sagte: „Ich wünsche Euch aber viel Glück. Und solltet Ihr den alten Busch doch wieder brauchen, dann würde er eben reaktiviert, da gäbe es gar keine Frage!“ Lukowsky hatte das Gefühl, Busch und Fischer wollten nun vielleicht über Angelegenheiten reden, wobei seine Anwesenheit nicht notwendig, vielleicht sogar unangebracht war. Er fragte, ob etwas dagegen spräche, wenn er noch einen Weg erledige; er würde in einer guten Stunde zurück sein. Es sprach nichts dagegen, und so meinte Lukowsky, die Lage richtig eingeschätzt zu haben. Er tat, was er schon lange nicht mehr getan hatte, bummelte ziellos durch die Straßen der nahen Altstadt. Eine verspätete Sonne stand am Himmel, der kühle Wind hatte sich gelegt. Lukowskys trank in einem Steh-Café eine Tasse Kaffee und ging dann gemächlich in Richtung Rathausufer zurück. ( 361 )
Z-PLAN Es war noch ein ganzes Stück bis zur Hausnummer 17, als Lukowsky ungefähr von dort eine schwarze Limousine fortfahren sah. Die Entfernung war zu groß, um den Typ des Wagens sicher zu erkennen, zumal sich sofort andere Fahrzeuge dazwischenschoben. Doch es konnte ein Jaguar gewesen sein, ein Jaguar Mk. X, wie Valtine einen besaß und seinen Pistolenjungen damit auszuschicken pflegte. Dieser Gedanke setzte sich in Lukowsky fest, er beschleunigte seine Schritte, er lief, er rannte. Fast außer Atem erreichte Lukowsky das Haus. Im zweiten Stock stand sie Tür der Aurora GmbH halb offen. Ohne Zögern und ohne Vorsicht walten zu lassen, ging Lukowsky hinein. Fräulein Rosi war nirgends zu sehen. Lukowsky ging weiter. Auf dem Parkettboden des neu eingerichteten Chefzimmers lagen Busch und Fischer. Busch raffte sich schon wieder auf, wenn auch vorerst auf allen Vieren. Fischer kam gerade aus der Besinnungslosigkeit zu sich. Er blutete aus einer Wunde am Kopf. Lukowsky hockte sich zu den beiden. Busch sagte nur: „So was, na so was ...“ Fischer setzte sich auf, tastete nach seinem Kopf und bemerkte: „Man sieht tatsächlich Sterne, wenn einem jemand von hinten über den Schädel drischt!“ Busch, der sich inzwischen ganz vom Boden erhoben hatte, half Fischer auf. Dieser stand noch nicht völlig sicher auf den Beinen, er ließ sich schnell in einen der braunen Sessel gleiten. Jetzt erschien auch Fräulein Rosi in der Tür. Sie sah die Wunde an Fischers Kopf, eilte herbei, sagte: „O, Himmel! Ich hole schnell meine Autoapotheke!“ Damit verschwand sie. Die drei Männer ließen sich in der Sitzecke nieder. Busch schilderte: „Zwei junge Burschen mit Pistolen. Wir waren auf nichts gefaßt. Sie zogen uns sofort ein paar über, und es wurde dunkel. Ich sackte um, kriegte aber noch mit, wie Freund Fischer wohl eine Gegenwehr versuchte. Darum bekam er es doppelt. Die Burschen müssen mir von Köln aus gefolgt sein, als ich von Löw kam.“ Fischer sagte: „Zum Glück hatte ich Rosi gerade in die Küche geschickt. So ist ihr nichts passiert.“ Die Genannte kam im Tiefflug mit dem angekündigten Verbandskasten aus ihrem Auto und machte sich wortlos daran, Fischer mit Jod und Pflastern zu verarzten.“ Fischer fragte sie: „Ihnen ist nichts passiert?“ Sie deutete ein Kopfschütteln an: „Ich hab mich zwischen den Musterkollektionen verkrümelt. Für die interessierten die Gangster sich nicht. Aber sonst haben sie, glaub ich, alles durchwühlt. Ich hörte sie schimpfen und unanständige Worte ausstoßen, die ich vielleicht besser nicht wiederhole. Sie waren sehr sauer!“ Fischer seufzte erleichtert: „Na, gut!“ Fräulein Rosi fragte: „Haben wir hier so was öfter? Ich meine, wenn ich es weiß – ( 362 )
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breitete die Arme aus und rief laut: „Geschafft!“ Er ließ sich in einen <strong>der</strong> Sessel<br />
<strong>der</strong> Sitzgruppe fallen und verkündete beinahe feierlich: „Löw ist zufrieden! Wir<br />
haben sogar noch einen getrunken! Das einzige, was ich ihm zusichern mußte:<br />
Falls wir diese Holzschnitzerei von <strong>der</strong> mittelalterlichen Dame finden, die er so<br />
gerne haben möchte, dann wird er sie kriegen. Ich meine, das ist vertretbar.“<br />
Fischer nickte mit dem Kopf, und Busch sprach gutgelaunt weiter: „Na fein!<br />
Kein Ärger, keine Aufregung – geschafft!“ Aus Fischers Miene wich die Sorge.<br />
Er sagte: „Das ist wun<strong>der</strong>bar. Den Rest werden wir auch noch hinkriegen.“<br />
Busch holte eine Zigarre hervor und bestätigte: „Sicher, da habe ich gar keine<br />
Sorge.“ Er fragte Fischer: „Ist Herr Lukowsky schon unterrichtet?“ Fischer<br />
nickte: „In groben Zügen.“ – „Tja,“ seufzte Busch <strong>im</strong> Ton <strong>der</strong> Erleichterung,<br />
nun überwiegend an Lukowsky gewandt: „Der alte Busch wird also in den<br />
Ruhestand treten! Dank Freund Fischers Großzügigkeit! Ich werde, falls sich<br />
Gelegenheit bietet, meine Dankbarkeit zeigen! Mir ist es sehr lieb, auch wenn<br />
ich ihn – Euch beide – sicher vermissen werde. Aber, da will ich ganz aufrichtig<br />
sein: Es ist mir recht. Schon vor einer Weile habe ich mit dem Bißchen, was ich<br />
so hatte, und durch Vermittlung meines alten Freundes Claude Herniaire, ein<br />
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auch was gekauft. Wir werden oft miteinan<strong>der</strong> Schachspielen. Man sehnt sich<br />
doch irgendwann nach ein wenig Ruhe <strong>im</strong> Leben! Ich war dazumal opt<strong>im</strong>istisch,<br />
bald würden wir erfolgreich sein, so daß ich genug Geld für die noch offene<br />
Zahlung hätte. Aber ...“ er seufzte, „... es zieht sich und zieht sich! Wenn Freund<br />
Fischer nun in seine Tasche greift und mir hilft, bin ich ihm dankbar!“ Busch<br />
war offensichtlich ehrlich erfreut. Er legte seine Hand auf die Fischers und<br />
sagte: „Ich wünsche Euch aber viel Glück. Und solltet Ihr den alten Busch doch<br />
wie<strong>der</strong> brauchen, dann würde er eben reaktiviert, da gäbe es gar keine Frage!“<br />
Lukowsky hatte das Gefühl, Busch und Fischer wollten nun vielleicht über<br />
Angelegenheiten reden, wobei seine Anwesenheit nicht notwendig, vielleicht<br />
sogar unangebracht war. Er fragte, ob etwas dagegen spräche, wenn er noch<br />
einen Weg erledige; er würde in einer guten Stunde zurück sein. Es sprach<br />
nichts dagegen, und so meinte Lukowsky, die Lage richtig eingeschätzt zu<br />
haben.<br />
Er tat, was er schon lange nicht mehr getan hatte, bummelte ziellos durch die<br />
Straßen <strong>der</strong> nahen Altstadt. <strong>Ein</strong>e verspätete <strong>Sonne</strong> stand am H<strong>im</strong>mel, <strong>der</strong> kühle<br />
Wind hatte sich gelegt. Lukowskys trank in einem Steh-Café eine Tasse Kaffee<br />
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