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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

stürze über die Erde. Trotzdem erkannte Lukowsky den Mann auf dem Bild.<br />

Cornelius drängte: „Na?“ Lukowsky reichte das Foto zurück: „Er dürfte es<br />

sein.“ Cornelius nickte befriedigt, ließ Zigarettenasche auf den Wagenboden<br />

fallen und hob lebhaft die St<strong>im</strong>me: „Das ist aber noch nicht alles! Herr Weiß<br />

war nämlich nicht allein in <strong>der</strong> Nacht <strong>der</strong> Vampire!“ Er sah Lukowsky mit<br />

einem lauernden Blick von <strong>der</strong> Seite her an. Draußen zuckte ein greller Blitz,<br />

krachen<strong>der</strong> Donner rollte gleich darauf über die tiefhängenden dunklen Wolken.<br />

Cornelius machte es spannend. Er sagte: „<strong>Ein</strong>e Dame war bei ihm! <strong>Ein</strong>e ausnehmend<br />

schöne, hochgewachsene Frau ganz in Schwarz. Anfang Zwanzig,<br />

tolle Figur, ein Gesicht wie aus weißem Marmor, dazu massenhaft rötlichbräunliche<br />

Haare, so hinten zusammengebunden zu einer Art Pferdeschwanz,<br />

ging <strong>der</strong> Schönen voll bis auf das Gesäß. Das fiel dem Zeugen beson<strong>der</strong>s auf. Ist<br />

ja heutzutage auch wirklich sehr selten - bloß wo diese merkwürdige <strong>Sonne</strong> in<br />

Erscheinung tritt, da häuft es sich geradezu. Als ob das was zu bedeuten hätte,<br />

irgendwas ganz Spezielles. - Na ja, was weiß ich, vielleicht auch nicht.“ Er legte<br />

den Kopf schief und drängte lauernd: "Na? Dämmert's?" Lukowsky vermutete:<br />

„Fräulein Alotti?“ Cornelius schüttelte nachdrücklich den Kopf: „Die ist einssiebenundsechzig,<br />

und ihre Haare sind fast schwarz. Die von <strong>der</strong> Frau auf dem<br />

Friedhof waren aber rötlich, kastanienbraun, meint <strong>der</strong> Zeuge. Wie gesagt, <strong>der</strong><br />

enorme Pferdeschwanz stach ihm ins Auge, <strong>der</strong> schrie sozusagen ganz laut nach<br />

<strong>der</strong> Schere. Der Zeuge meinte, die Dame hätte sich bequm auf das Ende ihres<br />

wallenden Haarschweifes setzen können. So was ist nun mal selten, fällt daher<br />

eben auf. Es war eine helle Vollmondnacht, und ein paar von den Ampeln<br />

brannten auch. Da konnte <strong>der</strong> Maulwurf - ich meine, <strong>der</strong> Augenzeuge - schon<br />

was erkennen! Er guckte auch hin, obwohl das Szenario ihm unhe<strong>im</strong>lich war;<br />

ihm, einem Totengräber! Die bewußte Dame war auffallend groß, kühle Schönheit,<br />

brünette Mähne <strong>im</strong> Schweif bis auf den Hintern ... Na? Was denken Sie? –<br />

War käme da in Frage? - Es war die reizende Vera Jörgens! Das <strong>im</strong>merzu unschuldige<br />

Töchterlein eines <strong>der</strong> letzten Gehe<strong>im</strong>nisträger des Dritten Reiches!“<br />

<strong>Ein</strong> Donnerschlag aus den Wolken be-gleitete diese Worte, und <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>hall in<br />

Ernst Lukowsky war um nichts geringer. Dank des dicht zusammengezogenen<br />

H<strong>im</strong>mels war es zu dunkel, als daß Cornelius Lukowskys Miene genau hätte<br />

deuten können. Draußen bogen sich Pappeln, Birken und Eiben unter zunehmendem<br />

Wind, Laub wirbelte durch die kühle Luft. Cornelius sagte: „Lei<strong>der</strong><br />

gibt es von <strong>der</strong> Jörgens kein brauch-bares Foto. Sonst hätte ich es dem Maulwurf<br />

gezeigt - ich meine dem Zeugen, dem Totengräber. “ Er ließ noch <strong>im</strong>mer nicht<br />

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