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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

unzufrieden. Er hatte sie am falschen Ende angesteckt. Er kurbelte das Fenster<br />

auf und warf sie hinaus. Dann meinte er: „Na ja, Sie werden noch klüger werden,<br />

Herr Lukowsky. Obwohl – ich fürchte, es fehlt Ihnen an Raffinesse. Da<br />

könnten sie zum Beispiel von Fräulein Alotti noch manches lernen. Die ist eine<br />

Gewiefte.“ Er friemelte sich eine neue Zigarette zurecht und meinte: „Lassen<br />

wir diese Braut erstmal. Vielleicht macht sie ja bloß Urlaub ... überall und<br />

nirgends, wer weiß ...“<br />

Unterdessen hatten sie die Autobahn erreicht. Cornelius kündigte an: „Wir werden<br />

das frische Grab eines höheren Bundeswehroffiziers besuchen, o<strong>der</strong> besser,<br />

besichtigen. Ist <strong>im</strong> BMVg tätig gewesen - Bundesministerium für Verteidigung..<br />

Der Mann hatte einen Unfall – wenn man eine 9mm-Para in den Rücken einen<br />

Unfall nennen kann. Offiziell war‘s Herzversagen. Dialektisch betrachtet,<br />

st<strong>im</strong>mt das ja auch <strong>im</strong>mer, die Pumpe stellt halt den Betrieb ein, so o<strong>der</strong> so.<br />

Übrigens, Sie wissen, das entspricht dem Kaliber <strong>der</strong> Kanone aus Ihrem Papierkorb.<br />

Sagt natürlich nichts. Die Patrone 9 Mill<strong>im</strong>eter Parabellum ist schließlich<br />

die meistgebrauchteste Pistolenpatrone weltweit. <strong>Ein</strong> unleugbarer Beitrag unseres<br />

Landes zur internationalen Geschichte des Mordens.“ Cornelius lachte und<br />

hustete zugleich Zigarettenrauch heraus.<br />

Am H<strong>im</strong>mel über dem Bonner Stadtfriedhof zogen unfreundliche graue Wolken,<br />

von einem kühlen Wind getrieben. Noch war es trocken, doch es sah nach<br />

Regen aus. Cornelius ging mit eiligen Schritten voraus, als wolle er nicht riskieren,<br />

von einem plötzlichen Wolkenbruch überrascht zu werden. Heller und dunkler<br />

Kies knirschte unter den Füßen. Cornelius steuerte auf ein frisches Grab zu,<br />

auf dem viele Kränze und Blumengebinde lagen. Davor blieb er stehen und gab<br />

Lukowsky einen Wink: „Na? Fällt Ihnen was auf?“ Lukowsky fiel etwas auf,<br />

doch er war sich ziemlich sicher, daß dies nicht gemeint war. Auf dem Granitgrabstein<br />

stand <strong>der</strong> Name ‚Ludwig Friedhelm Fokke, Oberstleutnant‘. Vor dem<br />

Geburts- und Sterbedatum standen nicht Sternchen und Kreuz, wie üblich, son<strong>der</strong>n<br />

eine Man-Rune und eine Yr-Rune - jedoch umgekehrt als es beispielsweise<br />

bei <strong>der</strong> SS gewesen war; hier stand Yr für die Geburt und Man für das Sterben.<br />

An den Namen Ludwig Fokke erinnerte sich Lukowsky sofort: Dieser Offizier<br />

hatte den Brief des BMVg an Veras Vater unterzeichnet. Die Runen bezeugten,<br />

daß Oberstleutnant Fokke kein Christ gewesen war. Das kleine Eiserne Kreuz<br />

<strong>im</strong> Giebel des Grabsteins hatte daher wohl nur militärische Bedeutung.<br />

Cornelius drängte: „Na? Was ist? Fällt Ihnen gar nichts auf? Strengen sie Ihr<br />

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