Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne
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Z-PLAN wie weltvergessen in die Dämmerung vor dem Fenster. Eine Minute verstrich schweigend. Vera Jörgens war eine sonderbare Frau. Ganz plötzlich wandte sie sich Lukowsky wieder zu. Sie sprach nun frisch und unbetrübt: „Ich kenne Alfred Beekn. Durch meinen Vater, der mit ihm bekannt gewesen ist. Es gab da ein paar Ideen, von denen zu sprechen jetzt zu weit führen würde. Falls Sie wollen, erzähle ich Ihnen später einmal mehr darüber.“ Ihre Finger griffen spielerisch ineinander: „Während jener Zeit – es liegt nun schon einig Jahre zurück – wurde ich zufällig und durch ein bißchen Neugier Mitwisserin eines Geheimnisses und einer großen Hoffnung, an die auch mein Vater glaubte und von der er mir dann auch selbst erzählte. Sie wurde ihm zum Verhängnis. Nun lebt er nicht mehr.“ Sie schwieg einige Sekunden lang. Dann betonte sie: „Mir geht es, wie weiland meinem Vater, nicht um das Geld, das ist mir gleichgültig. Im übrigen, wie Sie schon feststellten: Davon habe ich für meine Erfordernisse genug.“ Sie beugte sich vor, ihre großen graublauen Augen funkelten in der Dämmerung: „Wollte ich Ihnen jetzt alles erzählen...“ – Kopfschütteln – „Kein Wort würden Sie mir glauben! Ihre Stimme nahm einen geheimnisvollen Klang an: „Das ist ja alles so..., so...“ Ihre Hände preßten sich gegenseitig, als müsse sie damit Worte formen: „So unfaßlich! – Und dann wieder gar nichts! Verstehen Sie: Wenn man nicht daran glaubt, ist alles ganz... lächerlich! Anscheinend nichts als ein großes Hirngespinst! Weiß man jedoch ein bißchen Bescheid und glaubt daran, dann...“ Sie atmete seufzend aus: „Dann ist alles wirr und unbegreiflich – und dennoch zum Greifen nahe!“ Ihre Augen hatten einen bittenden Ausdruck angenommen. Die schönen Hände ließen voneinander ab und streckten sich. Lange polierte Fingernägel blitzten im Abendrot. Die Mittelfingerkuppen stießen leicht aneinander: „Ich stehe in dieser Angelegenheit augenblicklich allein dar, kann kaum die Hälfte dessen tun, was getan werden müßte.“ Sie neigte den Kopf: „Ich brauche jemanden, der mir helfen kann und will, jemanden, der sich zu wehren versteht und Mut hat und auch – Phantasie! Denn dies alles ist vonnöten.“ Ihre Hände neigten sich gegen Lukowsky, sie sagte: „Ich suche einen ritterlichen Helfer. Jenen Herrn Weiß, den ich zunächst in Ihnen vermutete, hätte ich auch gegen Geld engagiert. Sie aber sind anders. Sie waren Offizier, wie mein Vater, von Ihnen würde ich Ritterlichkeit erwarten. Aber selbstverständlich sollten auch Sie eine Belohnung erhalten! Ich will nur den Tod des Drachens! Der Nibelungenhort gehört dann dem Drachentöter allein.“ Sie lächelte: „Das klingt recht verwirrend? Auch ein bißchen verrückt und romantisch? Ich gebe zu, romantisch veranlagt zu sein! Beispielsweise ( 31 )
Z-PLAN Homer kann ich immer wieder mit Begeisterung lesen – sogar in Griechisch!“ – Lukowsky sah sie nur an: Sie war schön wie Helena in Troja. Es klopfte an der Tür. Lukowsky rief. „Kommen Sie 'rein!“ - Der Etagenkellner servierte den bestellten Kaffee, empfing ein Trinkgeld und zog sich diskret zurück. Lukowsky knipste die kleine Stehlampe rechts des Tisches an. Er nahm wieder Platz und gab zwei Zuckerwürfel in seine Tasse: „Ich begreife noch immer nicht, was Sie nun wirklich wollen. Ich bin eher Don Quijote als Siegfried oder Paris. Also helfen Sie mir, zu verstehen!“ Löffel rührten in Kaffee und klimperten auf Untertassen. Jetzt, da das Licht eingeschaltet war, machte Fräulein Jörgens einen sachlichen und wieder sehr damenhaften Eindruck. Sie winkelte ihre langen schlanken Beine an, ohne daß es gewollt gewirkt hätte. Ihre Worte fielen nun nüchterner, als habe das Anschalten des künstlichen Lichts eine Veränderung in ihrem Wesen hervorgerufen: „Wie ich bereits sagte,“ - Sie trank einen Schluck und setzte die Tasse ab, „Es wäre zwecklos, Sie zu dieser Stunde mit Einzelheiten überhäufen zu wollen. Aber ich sitze hier und habe ein Gefühl von Vertrauen. Das ist sonst nicht unbedingt meine Art. Ich möchte jetzt nur wissen, ob Sie grundsätzlich bereit wären, mich in meinen Bemühungen zu unterstützen, die - so viel sei gesagt, in gewisser Weise auch eine idealistische Komponente haben. Alle Details würde ich Ihnen dann bald in Ruhe darlegen. Ich wollte Ihnen nichts verschweigen. Von Halbheiten halte ich nichts. Entweder ich vertraue einem Menschen oder ich vertraue ihm nicht. Das ist bei mir in erster Linie Gefühlssache. Den meisten Menschen vertraue ich nicht.“ Sie neigte nochmals den Kopf, ihr Blick war fragend. Und die Schönheit dieses Frauengesichts verlor nichts unter dem klaren elektrischen Licht. Dieses Gesicht brauchte nicht einmal Schminke. Auf Vera Jörgens' Haaren zeigte sich jetzt ein rötlicher Schimmer. Lukowsky zündete sich eine Zigarette an. Er betrachtete die schöne Frau und sagte schließlich: „Ich kann nicht beurteilen, worum es Ihnen geht. Falls Sie vielleicht Schutz brauchen – selbstverständlich helfe ich Ihnen.“ Er lehnte sich zurück. Vera Jörgens hob die Augenbrauen und spitzte die Lippen: „Wie könnte ich Ihnen die Hintergründe so einfach auseinandersetzen...“ Ihre graziösen Hände kreisten wie hilfesuchend über der Tischkante: „Ich setzte voraus... Nun, Sie sind doch sicherlich der Flieger, der in Herrn Beekns Auftrag stand? Ich schließe das aus dem, was Sie mir vorhin erzählten.“ „Stimmt,“ bestätigte Lukowsky: „Ich flog für Beekn. Ohne daß etwas Besonderes dabei gewesen wäre.“ - Vera Jörgens Miene verleugnete ihre Zweifel nicht: ( 32 )
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Homer kann ich <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> mit Begeisterung lesen – sogar in Griechisch!“ –<br />
Lukowsky sah sie nur an: Sie war schön wie Helena in Troja. Es klopfte an <strong>der</strong><br />
Tür. Lukowsky rief. „Kommen Sie 'rein!“ - Der Etagenkellner servierte den<br />
bestellten Kaffee, empfing ein Trinkgeld und zog sich diskret zurück.<br />
Lukowsky knipste die kleine Stehlampe rechts des Tisches an. Er nahm wie<strong>der</strong><br />
Platz und gab zwei Zuckerwürfel in seine Tasse: „Ich begreife noch <strong>im</strong>mer<br />
nicht, was Sie nun wirklich wollen. Ich bin eher Don Quijote als Siegfried o<strong>der</strong><br />
Paris. Also helfen Sie mir, zu verstehen!“<br />
Löffel rührten in Kaffee und kl<strong>im</strong>perten auf Untertassen. Jetzt, da das <strong>Licht</strong><br />
eingeschaltet war, machte Fräulein Jörgens einen sachlichen und wie<strong>der</strong> sehr<br />
damenhaften <strong>Ein</strong>druck. Sie winkelte ihre langen schlanken Beine an, ohne daß<br />
es gewollt gewirkt hätte. Ihre Worte fielen nun nüchterner, als habe das Anschalten<br />
des künstlichen <strong>Licht</strong>s eine Verän<strong>der</strong>ung in ihrem Wesen hervorgerufen:<br />
„Wie ich bereits sagte,“ - Sie trank einen Schluck und setzte die Tasse ab,<br />
„Es wäre zwecklos, Sie zu dieser Stunde mit <strong>Ein</strong>zelheiten überhäufen zu wollen.<br />
Aber ich sitze hier und habe ein Gefühl von Vertrauen. Das ist sonst nicht<br />
unbedingt meine Art. Ich möchte jetzt nur wissen, ob Sie grundsätzlich bereit<br />
wären, mich in meinen Bemühungen zu unterstützen, die - so viel sei gesagt, in<br />
gewisser Weise auch eine idealistische Komponente haben. Alle Details würde<br />
ich Ihnen dann bald in Ruhe darlegen. Ich wollte Ihnen nichts verschweigen.<br />
Von Halbheiten halte ich nichts. Entwe<strong>der</strong> ich vertraue einem Menschen o<strong>der</strong><br />
ich vertraue ihm nicht. Das ist bei mir in erster Linie Gefühlssache. Den meisten<br />
Menschen vertraue ich nicht.“ Sie neigte nochmals den Kopf, ihr Blick war<br />
fragend. Und die Schönheit dieses Frauengesichts verlor nichts unter dem klaren<br />
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Jörgens' Haaren zeigte sich jetzt ein rötlicher Sch<strong>im</strong>mer.<br />
Lukowsky zündete sich eine Zigarette an. Er betrachtete die schöne Frau und<br />
sagte schließlich: „Ich kann nicht beurteilen, worum es Ihnen geht. Falls Sie<br />
vielleicht Schutz brauchen – selbstverständlich helfe ich Ihnen.“ Er lehnte sich<br />
zurück. Vera Jörgens hob die Augenbrauen und spitzte die Lippen: „Wie könnte<br />
ich Ihnen die Hintergründe so einfach auseinan<strong>der</strong>setzen...“ Ihre graziösen<br />
Hände kreisten wie hilfesuchend über <strong>der</strong> Tischkante: „Ich setzte voraus... Nun,<br />
Sie sind doch sicherlich <strong>der</strong> Flieger, <strong>der</strong> in Herrn Beekns Auftrag stand? Ich<br />
schließe das aus dem, was Sie mir vorhin erzählten.“<br />
„St<strong>im</strong>mt,“ bestätigte Lukowsky: „Ich flog für Beekn. Ohne daß etwas Beson<strong>der</strong>es<br />
dabei gewesen wäre.“ - Vera Jörgens Miene verleugnete ihre Zweifel nicht:<br />
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