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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

hätten Esk<strong>im</strong>os ihn errichtet. Aus <strong>der</strong> Luft, selbst <strong>im</strong> Tiefflug, war davon sicher<br />

nichts zu erkennen. Die Besatzung schien nur aus fünf Leuten zu bestehen,<br />

beziehungsweise jetzt sechsen, da ja Elke an diesem verlassenen Ort blieb. Wir<br />

wurden mit Tee und gebratenem Fisch verpflegt. Auch ein notwendiges Örtchen<br />

stand zur Verfügung. Überhaupt war das Innere <strong>der</strong> Station gar nicht so unkomfortabel,<br />

es strahlte sogar eine gewisse Gemütlichkeit aus und erwies sich gut<br />

geheizt. Trotzdem war ich froh, als wir unseren Flug wie<strong>der</strong> aufnahmen. Die<br />

Aufenthaltsspanne war so ausgelegt gewesen, daß wir Amerika zu dunkler<br />

Nachtstunde erreichen würden. Ich hätte mich gern noch ein bißchen persönlicher<br />

von Elke verabschiedet gehabt, doch sie war verschwunden. Möglich, daß<br />

die Station noch weitere Räumlichkeiten unter <strong>der</strong> Erde besaß und nicht so<br />

winzig war, wie es <strong>der</strong> erste Anschein vermittelte.<br />

Auf <strong>der</strong> Höhe von Island mußten wir aufpassen. Dort hatte <strong>der</strong> Feind zahlreiche<br />

Schiffe und vor allem Flugzeuge stationiert, um unsere letzten U-Boote <strong>im</strong><br />

Atlantik zu bekämpfen. Es sind zu dieser Zeit gewiß nicht mehr viele gewesen,<br />

aber die amerikanischen Flugzeuge waren noch da, unseren Informationen zufolge<br />

vorwiegend viermotorige B 24. Diese brauchte unsere schnelle Heinkel<br />

zwar nicht zu fürchten, doch wir durften nicht gesehen werden. Also stiegen wir<br />

auf größere Höhe.<br />

Es war gegen Mitternacht, als wir die Küste <strong>der</strong> Vereinigten Staaten erreichten –<br />

Weihnachten! <strong>Ein</strong> unbeschreiblich son<strong>der</strong>bares Gefühl. Tief unter uns sahen wir<br />

das fl<strong>im</strong>mernde <strong>Licht</strong>ermeer von New York. Niemand brauchte hier an Verdunklung<br />

zu denken! Keiner würde hier ein deutsches Flugzeug vermuten! So<br />

flogen wir frech direkt über die Stadt. Das war nicht vorgesehen, aber risikolos<br />

und es machte uns Spaß. Günter hätte gute Lust gehabt, ein paar Bomben abzuwerfen.<br />

Mir lagen in diesem Moment solche Gedanken sehr fern.<br />

Nordwestlich von New York landeten wir auf einem Außengelände <strong>der</strong> befreundeten<br />

Firma, <strong>der</strong>en Büro in Manhatten ich aufsuchen mußte. <strong>Ein</strong> Deutscher und<br />

vier Amerikaner nahmen uns herzlich in Empfang. Unser ‚Uhu‘ wurde in eine<br />

leere Fabrikhalle geschoben. Anschließend wurden wir bewirtet, es war wie zu<br />

Hause – bloß daß wir eben Englisch sprachen. Die Amerikaner waren Idealisten,<br />

sie glaubten an die Sendung Adolf Hitlers für diesen Planeten – eine unbeschreiblich<br />

bizarre Situation mitten <strong>im</strong> Krieg. Die allgemeine <strong>Ein</strong>schätzung <strong>der</strong><br />

Kriegslage durch die amerikanischen Zeitungen war zwar siegesgewiß, aber mit<br />

einem baldigen Ende des Kriegs rechnete offenbar niemand. Manchmal blinkte<br />

Sorge wegen eventuell noch zu erwarten<strong>der</strong> neuer Waffen <strong>der</strong> Deutschen durch.<br />

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