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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

noch aktionsfähigen U-Boote Treibstoff gebracht worden. Mit Zwischenlandungen<br />

dort konnte unsere ‚Uhu‘-Son<strong>der</strong>ausführung die Vereinigten Staaten<br />

erreichen und es auch wie<strong>der</strong> he<strong>im</strong> nach Deutschland schaffen, knapp aber doch,<br />

weil wie in Amerika würden tanken können. Das war genau ausgerechnet<br />

worden. Noch in <strong>der</strong>selben Nacht – ich erinnere mich genau, es war <strong>der</strong> 22.<br />

Dezember – startete unsere He 219 von einem getarnten Behelfsflugplatz am<br />

Stadtrand von Berlin in Richtung Grönland. Der Pilot war ein junger Leutnant,<br />

er hieß Günter. Zu meinem Erstaunen war die dritte Person an Bord ein junges<br />

Mädchen! Sie war hübsch, kaum älter als zweiundzwanzig und hatte eine<br />

Gretchenfrisur aus hellbraunen Zöpfen. Ihr Vorname war Elke, den Nachnamen<br />

nannte sie nicht. In <strong>der</strong> Maschine saß man in Reihe hintereinan<strong>der</strong>. Den Piloten<br />

hatte ich vor mir, das Mädchen hinter mir. Wir flogen nach Norden. Über Funk<br />

beikamen wir Mitteilung, daß ein großer feindlicher Bomberverband, vermutlich<br />

von Nachtjägern begleitet, unseren Kurs kreuzen könnte, allerdings in größerer<br />

Höhe. Um <strong>der</strong> Gewichtsersparnis willen war ein Teil unserer Bewaffnung ausgebaut<br />

worden, aber zwei sehr wirkungsvolle Dreizent<strong>im</strong>eterkanonen besaßen<br />

wir trotzdem noch. Günter sagte, es jucke ihm in den Fingern, den gemeldeten<br />

Feindverband anzugreifen, lei<strong>der</strong> dürfe er das nicht. So flogen wir einsam durch<br />

die Winternacht. Es kam mir sehr still vor, obwohl die beiden Motoren unentwegt<br />

ihr eintöniges Brummen von sich gaben. Der Sternenh<strong>im</strong>mel bot sich in<br />

wun<strong>der</strong>barer Klarheit dar. Davon fühlte ich mich regelrecht romantisch berührt.<br />

Ich dachte auch an das hübsche Mädchen hinter mir. Was mochte es zu dieser<br />

Mission getrieben haben? Ich hatte darüber keinerlei Unterrichtung, also betraf<br />

es auch meine Aufgaben nicht, denn Kapitänleutnant Jörgens pflegte wohl sehr<br />

genau zu organisieren. Dieses Rätsel ließ mich aber doch nicht ganz los. Gerne<br />

hätte ich Elke gefragt, wußte aber <strong>im</strong> vorhinein, sie würde mir keine aufschlußreiche<br />

Antwort gegeben haben. Günter ging mit <strong>der</strong> Maschine tiefer, wir durchflogen<br />

Schneeschauer. Zum Glück ist unser ‚Uhu‘ mit einer vorzüglichen<br />

Heizungsanlage ausgestattet gewesen, <strong>der</strong> Flug war keineswegs unangenehm.<br />

Die Zwischenlandung in Grönland bereitete weniger Freude. Es stürmte,<br />

Schneewehen wirbelten über dem Boden, die provisorische Landebahn ließ sich<br />

kaum erkennen. Aber Günter brachte den ‚Uhu‘ doch anstandslos herunter. Hier<br />

verließ uns Elke. In Le<strong>der</strong> und Pelz vermummt, kletterte sie aus dem Flugzeug.<br />

Der Wind pfiff eisig um die gewölbte Glaskanzel herum. Ich beneidete Elke<br />

nicht, die, wer mochte wissen für wie lange, in dieser Schnee- und Eiswüste<br />

bleiben würde. Der anscheinend winzige Stützpunkt machte den <strong>Ein</strong>druck, als<br />

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