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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Ihnen sogar einige Sachen weggenommen, die Kapitänleutnant Jörgens gehörten?<br />

Was ist damals wirklich gewesen? Für Aufrichtigkeit wäre ich Ihnen<br />

dankbar!“ Offenbar hatte Busch mit einem solchen Auftakt des Gesprächs nicht<br />

gerechnet. Dennoch gewann Lukowsky den <strong>Ein</strong>druck, als sei <strong>der</strong> ältere Mann<br />

gegenüber erleichtert, als habe Lukowskys Frage ihm gezeigt, daß etwas<br />

an<strong>der</strong>es, worüber zu sprechen er mehr gefürchtet hätte, durch Valtine nicht ans<br />

Tageslicht gekommen war. Lukowsky hatte das sehr deutliche Gefühl, daß es<br />

sich so verhielt, daß Busch und Valtine sozusagen eine gemeinsame Leiche <strong>im</strong><br />

Keller hatten. Er versuchte einen Bluff: „Sie und Valtine sind nicht <strong>im</strong>mer auf<br />

verschiedenen Seiten gewesen?“ Die zuversichtlichen Züge wichen aus Buschs<br />

Mienenspiel. Er antwortete langsam: „Es war so ... Die Dinge haben sich <strong>im</strong><br />

Laufe <strong>der</strong> Zeit verschoben, wie ich mich ausdrücken möchte ...“ Busch zog sein<br />

le<strong>der</strong>nes Zigarettenetui hervor, drehte es zwischen den Händen und steckte es<br />

wie<strong>der</strong> weg. Lukowsky blieb freundlich, aber er for<strong>der</strong>te doch sehr direkt: „Bitte<br />

drücken Sie sich klar aus. Ich will alles wissen!“ Busch rieb sich das Kinn,<br />

lächelte, zeigte eine resignierende Geste mit beiden Händen und begann: „Dazu<br />

wäre zunächst ein Ausflug in die Vergangenheit nötig, Sie könnten alles an<strong>der</strong>e,<br />

beson<strong>der</strong>s meine Lage, sonst nicht verstehen.“ Lukowsky lehnte sich zurück:<br />

„Ich höre Ihnen interessiert zu!“ Busch nahm sich doch eine Zigarre, zündete sie<br />

an und berichtete: „Anno 1944 lernte ich Kapitänleutnant Jörgens kennen. Er<br />

gehörte einer ganz speziellen <strong>Ein</strong>heit an, schwer zu durchschauen. Er persönlich<br />

ist auch kein leicht zugänglicher Mann gewesen, niemand, mit dem man schnell<br />

warm werden konnte. Das mag allerdings auch mit <strong>der</strong> damaligen Kriegslage<br />

zusammengehangen haben, es ging um Sein o<strong>der</strong> Nichtsein. Jörgens ist ein<br />

pflichtbewußter Mann gewesen, verhältnismäßig jung, aber <strong>der</strong> Art nach<br />

Offizier alter Schule. Mein Chef war Schellenberg; Reichssicherheitshauptamt<br />

Abteilung 6, SD. Vorher bin ich PK-Mann gewesen – 'Propaganda-Kompanie' -<br />

Kriegsberichterstatter – und kam dann zur Auslandsaufklärung. Ich spreche<br />

Englisch perfekt, wahlweise in britischer o<strong>der</strong> amerikanischer Tonlage. Zwe<strong>im</strong>al<br />

bin ich mitten <strong>im</strong> Krieg in den Straßen von New York spazierengegangen.<br />

<strong>Ein</strong>mal 1942 und nochmals 1944. So lernte ich übrigens Mark Valtine kennen.<br />

Das muß schon 1942 gewesen sein, ja. Aber meine damalige Tätigkeit hatte mit<br />

dem Späteren nichts zu tun. Jörgens war Canaris-Mann, nachher dann, wahrscheinlich<br />

dank seiner Marinebeziehungen, eng mit Dönitz in Kontakt; aber<br />

auch mit hohen Offizieren <strong>der</strong> Luftwaffe. Es dürften auch Querverbindungen zur<br />

SS bestanden haben. Ich durchschaue bis heute nicht, was <strong>im</strong> einzelnen Jörgens‘<br />

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