Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN sen nochmals ganz genau ein. Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete die Figur, und erläuterte: Der Mond ist ein Reflektor. Nicht bloß für das Sonnenlicht, sondern auch für die astralen Schwingungen. Darum heißt es schon in den Upanischaden der alten Arier: ‚Der Mond ist das Tor zur jenseitigen Welt.‘ Er ist auch ein magischer Transformator. Der Mond, er bewirkt sehr viel! Er hilft uns auch, zu lernen, unserer Astralkörper bewußt zu werden und mit diesen umzugehen. Dann können wir in das Grüne Land hinein – und auch wieder zurück.“ Sie warf dem Mond am Himmel einen sinnierenden Blick zu und machte dabei ihren Zopf auf. „Bald,“ sagte sie weiter, „ist es wohl an der Zeit, Euch beiden das beizubringen. Bereitet Euch darauf schon einmal vor. Ihr werdet noch viel lernen!“ Sie streckte eine Hand hinter sich und bat: „Gebt mir einer die Bürste aus meiner Handtasche, bitte.“ Fischer tat es. Astrid Xylander bürstete ihre rötlich schimmernden Haare durch. Wie sie damit fertig war, schmiß sie die Bürste in einen Sessel, lächelte gut gestimmt, machte eine lebhafte Geste mit beiden Händen und kommentierte: „Alle Lichter aus und gemütlich auf’s Sofa!“ Lukowsky knipste die beiden Schreibtischlampen aus, Fischer löschte die Kerzen. Nur der nicht allzu kräftige Mondschein warf sein Licht in den Raum. Astrid Xylander hatte in der Mitte des Sofas Platz genommen und winkte den beiden Männern, sich zu ihren Seiten zu setzen. Sie hakte sich bei beiden mit den Armen ein und sagte mit beinahe andächtig gesenkter Stimme: „Wenn wir Glück haben, wenn es funktioniert, dann erleben wir in wenigen Minuten etwas ganz, ganz Wunderbares!“ Fischer fragte: „Liebe Astrid, was, bitte, ist denn diese hübsche Figur?“ Die Frau sagte, als gäbe es nichts Selbstverständlicheres: „Ein Funkgerät zum Himmel!“ Minuten strichen dahin, ohne daß etwas geschah. Es herrschte vollkommene Stille. Unten fuhr kein Auto vorbei, nichts außer dem leisen Geräusch des Atmens der drei Anwesenden war zu hören. Dann spürte Lukowsky, wie der Druck von Astrid Xylanders eingehängtem Arm an dem seinen fester wurde. Er konzentrierte seinen Blick auf die Figur. Und tatsächlich: Der violette Amethyst auf dem Scheitel des Doppelhaupts begann zu leuchten, zunächst ganz schwach, kaum mehr als ein Glimmen, aber bald immer deutlicher zu erkennen. Das konnte keine Einbildung sein – die ‚Figura‘ funktionierte. Vielleicht drei Minuten schon währte das zarte violette Leuchten des Kristalls auf dem Doppelhaupt der ‚Figura‘, und es schien nicht aufhören zu wollen. Astrid Xylander erhob sich und sagte: „Macht Licht!“ Fischer zündete die Kerzen an. Die Frau ging zu der Figur und zog die Schublade auf. Das Leuchten verlosch. Sie nahm den Berg- ( 335 )

Z-PLAN kristall von der Zopfspitze und legte ihn daneben hin. Sie nahm auch den Amethysten und legte diesen auf die andere Seite in die Schublade, ehe sie diese verschloß und auch die vier kleinen Bronzeklauen wieder verriegelte. Lukowsky und Fischer standen zu ihren Seiten. Sie sah beide an, ihr Gesicht strahlte: „Es ist wirklich großartig, Ihr Lieben!“ sagte sie: „Wir werden mit dieser Figur noch viel Freude haben – und viel mit ihr erreichen!“ Sie band ihre im Kerzenschein wie rötlich glänzendes Gold aussehenden Haare im Nacken zusammen und meinte: „Jetzt dürft Ihr mir ein Glas Wein kredenzen!“ Sie hatten noch fast anderthalb Stunden beisammengesessen. Astrid Xylander war nicht in der Stimmung, über tiefschürfende Dinge zu sprechen, das sollte ein andermal gründlich geschehen. Aber sie ließ sich von allem erzählen, was sie noch nicht wußte, wonach sie bisher noch nie gefragt hatte. Und so erzählten sie ihr vom Z-Plan, von den wichtigsten Ereignissen, die damit zusammenhingen oder zusammenhängen konnten. Die Frau hörte aufmerksam zu, stellte mitunter gezielt eine Zwischenfrage, ließ sich dann weiter berichten. Sie wußte über die Hintergründe ohnehin wohl so manches, das wurde nun deutlich. Ein besonderes Interesse zeigte sie daran, die Tagebuchblätter zu lesen, die sich im Nachlaß von Domenico Alotti gefunden hatten. Lukowsky versprach, sie ihr zu bringen. Auch äußerte Astrid, gerne Antonietta kennenlernen zu wollen. Schließlich tranken sie alle drei Brüderschaft und duzten sich also fortan. Gemeinsam brachten Lukowsky und Fischer Astrid Xylander nach Hause. Als sie aus dem Opel Admiral ausstieg, sah sie erst Fischer und Lukowsky freundschaftlich tadelnd an und meinte: „Könnt Ihr Euch nicht einmal ein gescheites Auto anschaffen? Einen Mercedes? Meinethalben auch einen Porsche?“ Fischer versprach, es zu erwägen. Noch in der selben Nacht verbrachten Fischer und Lukowsky die ‚Figura‘ auf dem luftigen Wege von Fenster zu Fenster in Höhe des zweiten Stocks in die spezielle Schatzkammer der Aurora GmbH. – Aurora, die Morgenröte, stieg auch schon am Himmel empor, als Lukowsky endlich in sein Hauptquartier am Jürgensplatz zurückkehrte. Es hatte wieder einmal keinen Zweck mehr, sich noch schlafen zu legen. Also setzte er sich an den Schreibtisch und legte die Füße hoch. Er steckte sich eine Zigarette an, betrachtete das Morgenrot und versuchte sich klarzumachen, daß er das wundersame Erlebnis mit der ‚Figura‘ nicht nur geträumt hatte. Aber es war ganz gewiß Wirklichkeit gewesen, so wirklich wie er voll körperlich hier herumfläzte und eine ‚Player's Nr. 6‘ rauch- ( 336 )

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sen nochmals ganz genau ein. Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete die<br />

Figur, und erläuterte: Der Mond ist ein Reflektor. Nicht bloß für das <strong>Sonne</strong>nlicht,<br />

son<strong>der</strong>n auch für die astralen Schwingungen. Darum heißt es schon in den<br />

Upanischaden <strong>der</strong> alten Arier: ‚Der Mond ist das Tor zur jenseitigen Welt.‘ Er<br />

ist auch ein magischer Transformator. Der Mond, er bewirkt sehr viel! Er hilft<br />

uns auch, zu lernen, unserer Astralkörper bewußt zu werden und mit diesen umzugehen.<br />

Dann können wir in das Grüne Land hinein – und auch wie<strong>der</strong> zurück.“<br />

Sie warf dem Mond am H<strong>im</strong>mel einen sinnierenden Blick zu und machte<br />

dabei ihren Zopf auf. „Bald,“ sagte sie weiter, „ist es wohl an <strong>der</strong> Zeit, Euch<br />

beiden das beizubringen. Bereitet Euch darauf schon einmal vor. Ihr werdet<br />

noch viel lernen!“ Sie streckte eine Hand hinter sich und bat: „Gebt mir einer die<br />

Bürste aus meiner Handtasche, bitte.“ Fischer tat es. Astrid Xylan<strong>der</strong> bürstete<br />

ihre rötlich sch<strong>im</strong>mernden Haare durch. Wie sie damit fertig war, schmiß sie die<br />

Bürste in einen Sessel, lächelte gut gest<strong>im</strong>mt, machte eine lebhafte Geste mit<br />

beiden Händen und kommentierte: „Alle <strong>Licht</strong>er aus und gemütlich auf’s Sofa!“<br />

Lukowsky knipste die beiden Schreibtischlampen aus, Fischer löschte die<br />

Kerzen. Nur <strong>der</strong> nicht allzu kräftige Mondschein warf sein <strong>Licht</strong> in den Raum.<br />

Astrid Xylan<strong>der</strong> hatte in <strong>der</strong> Mitte des Sofas Platz genommen und winkte den<br />

beiden Männern, sich zu ihren Seiten zu setzen. Sie hakte sich bei beiden mit<br />

den Armen ein und sagte mit beinahe andächtig gesenkter St<strong>im</strong>me: „Wenn wir<br />

Glück haben, wenn es funktioniert, dann erleben wir in wenigen Minuten etwas<br />

ganz, ganz Wun<strong>der</strong>bares!“ Fischer fragte: „Liebe Astrid, was, bitte, ist denn<br />

diese hübsche Figur?“ Die Frau sagte, als gäbe es nichts Selbstverständlicheres:<br />

„<strong>Ein</strong> Funkgerät zum H<strong>im</strong>mel!“<br />

Minuten strichen dahin, ohne daß etwas geschah. Es herrschte vollkommene<br />

Stille. Unten fuhr kein Auto vorbei, nichts außer dem leisen Geräusch des<br />

Atmens <strong>der</strong> drei Anwesenden war zu hören. Dann spürte Lukowsky, wie <strong>der</strong><br />

Druck von Astrid Xylan<strong>der</strong>s eingehängtem Arm an dem seinen fester wurde. Er<br />

konzentrierte seinen Blick auf die Figur. Und tatsächlich: Der violette Amethyst<br />

auf dem Scheitel des Doppelhaupts begann zu leuchten, zunächst ganz schwach,<br />

kaum mehr als ein Gl<strong>im</strong>men, aber bald <strong>im</strong>mer deutlicher zu erkennen. Das<br />

konnte keine <strong>Ein</strong>bildung sein – die ‚Figura‘ funktionierte. Vielleicht drei Minuten<br />

schon währte das zarte violette Leuchten des Kristalls auf dem Doppelhaupt<br />

<strong>der</strong> ‚Figura‘, und es schien nicht aufhören zu wollen. Astrid Xylan<strong>der</strong> erhob sich<br />

und sagte: „Macht <strong>Licht</strong>!“ Fischer zündete die Kerzen an. Die Frau ging zu <strong>der</strong><br />

Figur und zog die Schublade auf. Das Leuchten verlosch. Sie nahm den Berg-<br />

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