Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN Die Rückseite zeigt ein astrologisches Motiv, oder richtiger: ein astromagisches, eine besondere Venuskonstellation. Übrigens eine herbstliche Gestirnenkonstellation. Das ist gerade günstig! Die Darstellungsweise ist für die heutige Zeit unüblich, es handelt sich um eine Verschlüsselung. Sie ist aber nicht schwierig.“ Astrid Xylander erhob sich, legte die Blätter auf den Tisch und machte sich an der Figur zu schaffen. Offenbar wußte sie recht gut, was es mit diesem sonderbaren Gegenstand auf sich hatte. Sie dozierte: „Solche Figuren wurden auch ‚Baphomet‘ genannt. Das kommt von dem babylonischen Begriff ‚Bab-Kome‘, was so viel bedeutet, wie ‚Tor zum Lichtstrahl‘. Durch verschiedene Übersetzungen - Persisch, Arabisch, Griechisch, Lateinisch - ist es dann zu der Wortverformung gekommen. Im vorigen Jahrhundert hat der Salonmagier Elifas Lévy die Templerische Geheimdarstellung der Eklesias, der Kirche, Baphomet gehalten: Einen Engel mit Teufelskopof – der gefallene Engel. Die Templer waren mehrheitlich Marcioniter. Den Bibel-Gott El Schaddai-Jahwe betrachteten sie als den Teufel. Lévy machte aus dem Teufelskopf einen Bockskopf, dem er ein umgedrehtes Pentagramm auf die Stirn setzte. Das wiederum ist tatsächlich ein Templersymbol gewesen. Es bedeutete die Abkehr vom Pentateuch, den fünf Büchern Mose. Aber mit Baphomet hatte das alles nichts zu tun. Baphomet versinnbildlicht die ewige Übergottheit, die beiden Kräfte Männlich und Weiblich, die Iluhe, wie die Sumerer sagten.“ Astrid Xylander zog eine Kamee an einem goldenen Kettchen aus ihrem Dekolleté, zeigte es den beiden Männern und sagte: „Der solare Hahn Abraxas – das ist er – kann auch als ein baphometischen Zeichen gelten. Die Templer fügten das magische Symbol für Baphomet ein. Seht ihr?“ Sie ließ die Kamee wieder im Ausschnitt ihres Kleides verschwinden und machte sich erneut an der ‚Figura‘ zu schaffen. Mit einem treffsicheren Griff öffnete sie die Schublade im Sockel der Statue und sagte erfreut: „Es ist alles da!“ Sie nahm die beiden Steine heraus „Der Bergkristall ist männlich,“ erläuterte sie, „und der Amethyst weiblich! Für die ‚große Figura‘ sind auch die Steine größer. Der weibliche Stein heißt Ilua – der Überlieferung nach liegt er verborgen im Untersberg zwischen Berchtesgaden und Salzburg, im heiligen Berg Odins, dessen Gipfel Hugin und Munin, die Raben der Weisheit, umkreisen und an dem auch die Göttin Idun ein-und-ausgeht. Der männliche Stein heißt Garil – oder Gral. Dieser wird in einem Kelch aufbewahrt, den der König Ulkama Abga von Edessa Jesus Christus als Geschenk sandte. Daraus haben sich dann in späterer Zeit allerlei Verwirrungen ergeben.“ Sie steckte den Amethyst in die dafür vorgesehene Öffnung auf dem Scheitel des ( 333 )

Z-PLAN Doppelhaupts. Jetzt nahm sie vorsichtig die mit brüchigen Goldbändern umwundene Zopfspitze: „Die Zopfspitze enthält weibliche Schwingungen und strahlt einen Magnetismus aus. Sie befindet sich ganz zuunterst. Auf diesem Stück Frauenhaar liegt der männliche Stein, der Bergkristall. Ganz oben hat der weibliche Stein seinen Platz, der Amethyst. Getreu der Gesetzmäßigkeit der Affinität von Schwingungen, ziehen die weiblichen Schwingungen in der Zopfspitze diejenigen aus dem weiblichen Amethysten an – und damit durch den männlichen Stein hindurch, der ja auf ihr liegt. Das ist das Prinzip! Ihr versteht? So wird das männliche Ilu mit dem weiblichen Ilu zur Kraft der Iluhe verbunden! – Und das ist die stärkste Kraft überhaupt, die es gibt!“ Sie legte die alte Zopfspitze auf den Tisch und erklärte mit nachdenklicher werdender Stimme: „Die Schwingungen im Frauenhaar hallten rund dreihundert Jahre vor. Diese Zopfspitze aber ist an die siebenhundertfünfzig Jahre alt. Sie ist mit Sicherheit leer.“ Astrid Xylander verzog die Miene und gab einen schmerzlichen Seufzer von sich. Sie griff an ihren Zopf, schlenkerte mit dessen Ende und sagte trotzig: „Gebt mir eine Schere! Es hilft kein Jammern, jetzt muß ich ein Opfer bringen!“ Lukowsky bat: „Werfen Sie zuerst einen Blick in das längliche Kästchen dort!“ Die Frau tat es, und ihr Gesicht hellte sich auf. Sie berührte die dunkelbraune Zopfspitze geradezu zärtlich und fragte: „Woher habt Ihr die? Die ist gut! Wie für die Figura geschaffen! Es ist schade drum, aber gut, daß wir sie haben!“ Lukowsky antwortete: „Sie stammt von Antonietta Alotti. Es war vor zwei Jahren ein Geschenk für ihren Vater.“ Astrid Xylander fragte: „Wie lang hat sie ihre Haare jetzt? Wissen Sie das?“ Lukowsky nickte: „Fast so lang wie Sie, oder vielleicht nicht ganz so lang.“ – „Gut! Also auf alle Fälle astral voll intakt!“ Astrid Xylander nahm Antoniettas Zopfspitze, legte sie behutsam in die Schublade des Sockels der ‚Figura‘ und wiederholte: „Gut! Dann kommuniziert auch die gegenwärtige Schwingung vollkommen! Das ist sehr wertvoll, es könnte nicht besser sein. Vielleicht erleben wir gleich etwas ganz Großartiges!“ Sie beugte sich vor, rückte die Zopfspitze Antoniettas ganz genau zurecht und plazierte den Bergkristall sorgfältig in der Mitte. Dann schob sie die Schublade zu und machte sich an den vier kleinen Bronzeklauen zu schaffen, durch welche die Figur mit dem Sockel verbunden wurde. Sie ließen sich hochklappen, und auf einmal wurde die Figur auf dem Sockel drehbar. Astrid Xylander trat ans Fenster und blickte zum Himmel. Dort droben gab es einen zunehmenden Mond, an dem hin und wieder Wolken vorbeizogen. Astrid Xylander drehte die Figur so, daß das weibliche Gesicht in Richtung Mond blickte. Jetzt nahm sie den Amethyst und setzte die- ( 334 )

Z-<strong>PLAN</strong><br />

Doppelhaupts. Jetzt nahm sie vorsichtig die mit brüchigen Goldbän<strong>der</strong>n umwundene<br />

Zopfspitze: „Die Zopfspitze enthält weibliche Schwingungen und strahlt<br />

einen Magnetismus aus. Sie befindet sich ganz zuunterst. Auf diesem Stück<br />

Frauenhaar liegt <strong>der</strong> männliche Stein, <strong>der</strong> Bergkristall. Ganz oben hat <strong>der</strong> weibliche<br />

Stein seinen Platz, <strong>der</strong> Amethyst. Getreu <strong>der</strong> Gesetzmäßigkeit <strong>der</strong> Affinität<br />

von Schwingungen, ziehen die weiblichen Schwingungen in <strong>der</strong> Zopfspitze diejenigen<br />

aus dem weiblichen Amethysten an – und damit durch den männlichen<br />

Stein hindurch, <strong>der</strong> ja auf ihr liegt. Das ist das Prinzip! Ihr versteht? So wird das<br />

männliche Ilu mit dem weiblichen Ilu zur Kraft <strong>der</strong> Iluhe verbunden! – Und das<br />

ist die stärkste Kraft überhaupt, die es gibt!“ Sie legte die alte Zopfspitze auf den<br />

Tisch und erklärte mit nachdenklicher werden<strong>der</strong> St<strong>im</strong>me: „Die Schwingungen<br />

<strong>im</strong> Frauenhaar hallten rund dreihun<strong>der</strong>t Jahre vor. Diese Zopfspitze aber ist an<br />

die siebenhun<strong>der</strong>tfünfzig Jahre alt. Sie ist mit Sicherheit leer.“ Astrid Xylan<strong>der</strong><br />

verzog die Miene und gab einen schmerzlichen Seufzer von sich. Sie griff an<br />

ihren Zopf, schlenkerte mit dessen Ende und sagte trotzig: „Gebt mir eine<br />

Schere! Es hilft kein Jammern, jetzt muß ich ein Opfer bringen!“ Lukowsky bat:<br />

„Werfen Sie zuerst einen Blick in das längliche Kästchen dort!“ Die Frau tat es,<br />

und ihr Gesicht hellte sich auf. Sie berührte die dunkelbraune Zopfspitze geradezu<br />

zärtlich und fragte: „Woher habt Ihr die? Die ist gut! Wie für die Figura<br />

geschaffen! Es ist schade drum, aber gut, daß wir sie haben!“ Lukowsky antwortete:<br />

„Sie stammt von Antonietta Alotti. Es war vor zwei Jahren ein Geschenk<br />

für ihren Vater.“ Astrid Xylan<strong>der</strong> fragte: „Wie lang hat sie ihre Haare jetzt?<br />

Wissen Sie das?“ Lukowsky nickte: „Fast so lang wie Sie, o<strong>der</strong> vielleicht nicht<br />

ganz so lang.“ – „Gut! Also auf alle Fälle astral voll intakt!“ Astrid Xylan<strong>der</strong><br />

nahm Antoniettas Zopfspitze, legte sie behutsam in die Schublade des Sockels<br />

<strong>der</strong> ‚Figura‘ und wie<strong>der</strong>holte: „Gut! Dann kommuniziert auch die gegenwärtige<br />

Schwingung vollkommen! Das ist sehr wertvoll, es könnte nicht besser sein.<br />

Vielleicht erleben wir gleich etwas ganz Großartiges!“ Sie beugte sich vor,<br />

rückte die Zopfspitze Antoniettas ganz genau zurecht und plazierte den Bergkristall<br />

sorgfältig in <strong>der</strong> Mitte. Dann schob sie die Schublade zu und machte sich<br />

an den vier kleinen Bronzeklauen zu schaffen, durch welche die Figur mit dem<br />

Sockel verbunden wurde. Sie ließen sich hochklappen, und auf einmal wurde die<br />

Figur auf dem Sockel drehbar. Astrid Xylan<strong>der</strong> trat ans Fenster und blickte zum<br />

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Wolken vorbeizogen. Astrid Xylan<strong>der</strong> drehte die Figur so, daß das weibliche<br />

Gesicht in Richtung Mond blickte. Jetzt nahm sie den Amethyst und setzte die-<br />

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