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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Gegenteil, es sollte ein Kompl<strong>im</strong>ent sein. Ich habe wohl ungeschickter Weise<br />

gesagt, es sei vernünftig, daß sie endlich ihrer Mutter zugest<strong>im</strong>mt hätte. Ich<br />

wußte ja nicht, daß es so etwas wie ein Überfall gewesen war, gegen Veras<br />

Wunsch. Die Mutter wollte dem Mächen ja schon <strong>im</strong>mer die Mähne stutzen<br />

lassen, doch ihr Vater hat sie jedesmal dagegen in Schutz genommen. Ich erinnere<br />

mich an die Streitereien deswegen. Veras Vater hielt seiner Tochter<br />

<strong>im</strong>mer eisern die Stange. Alle glaubten, daß er verliebt in seine eigene Tochter<br />

war. – Aber das wäre ein Thema für sich.“ Valtine drehte den Kopf und sah<br />

Lukowsky an: „Wußten Sie eigentlich, daß die Geschichte von Samson und<br />

Dalila ganz falsch in <strong>der</strong> Bibel steht? Sie ist, wie so viele biblische Geschichten,<br />

ein Plagiat, o<strong>der</strong> eine Adaptation. Diese geht auf eine assyrische Legende<br />

zurück, sie lautet so: <strong>Ein</strong> großer Held hat eine Geliebte, die Priesterin <strong>der</strong> Göttin<br />

Ischtar ist und bis zum Boden reichende Haare hat. Bei jedem Liebesakt, wenn<br />

<strong>der</strong> Held in die langen Haare seiner Geliebten greift, erhält er durch diese die<br />

darin aufgespeicherten Kräfte <strong>der</strong> Göttin. <strong>Ein</strong>e neidische Schwester schneidet in<br />

diese Haare hinein, und dadurch kann <strong>der</strong> Held die übernatürlichen Kräfte nicht<br />

mehr empfangen. - So ist die wahre Geschichte. In <strong>der</strong> Bibel steht das alles<br />

verdreht, eigentlich sehr dumm! Sie sollten einmal Delitzsch lesen o<strong>der</strong> Jensen!<br />

Ich bin, wie Sie bemerken, keiner von den ‚silly Americans‘, son<strong>der</strong>n längst ein<br />

gebildeter Deutscher!“ Valtines Blick irrte durch den Raum, als suche er einen<br />

verlorengegangenen Faden. Er fand ihn und fuhr zu erzählen fort: "Ja, Vera ...<br />

Es war ihr wohl <strong>im</strong> Gedächtnis geblieben, daß ich bei einer dieser Streitereien<br />

wegen ihrer Haare, als Vera beson<strong>der</strong>s starrköpfig und geradezu bösartig auftrat,<br />

die Partei <strong>der</strong> Mutter ergriffen hatte. Es war auch meine Meinung. Diese Göre<br />

hätte man kleinkriegen müssen! - Ja, das lastete sie mir dann offenbar auch noch<br />

mit an." Er drehte den Kopf wie<strong>der</strong> in Richtung gegenüberliegende Wand, sein<br />

Organ wurde leiser: „Ich hatte das schon längst vergessen. Als ich sie dann<br />

wie<strong>der</strong>sah, die Haare nicht mehr ganz so lang, wollte ich ihr ein Kompl<strong>im</strong>ent<br />

machen. Was ich genau gesagt habe, weiß ich nicht mehr. Es ist aber etwas<br />

Freundliches gewesen. Doch Vera, die in mir nun einmal das Urböse sah, legte<br />

meine Worte falsch aus. Und wie ich ihr die Sachen von ihrem Vater geben<br />

wollte, drehte sie plötzlich durch und ging mit einem Hirschfänger auf mich los.<br />

Für eine Frau ist Vera groß und kräftig. Ich spürte Schmerzen durch einen Stich,<br />

denn sie hatte mich verwundet. Ich wußte gar nicht, wo, aber ich blutete stark.<br />

Da drang in mir etwas ... etwas Schreckliches durch, das ich selbst nicht wirklich<br />

verstand ... Ich wollte es nicht.“ <strong>Ein</strong> Schauer durchlief ihn, seine St<strong>im</strong>me<br />

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