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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

nicht unmittelbar, nicht durch böse Absicht. Ich schätzte ihn, obwohl wir auf<br />

verschiedenen Seiten standen. Es wäre übertrieben zu sagen, wir seien Freunde<br />

gewesen, aber, ja, wir mochten uns. Vera meint, ich hätte ihren Vater zu weit in<br />

die Z-Plan-Angelegenheit hineingetrieben, er habe sich deswegen geschäftlich<br />

ruiniert und endlich erschossen – alles verursacht durch mich. Es ist aber ganz<br />

an<strong>der</strong>s gewesen. Das bezeugt schon einmal die Tatsache, daß er zwar Geld eingesetzt<br />

hat, weil er selbst es so wollte!, aber keineswegs ruiniert war. Noch<br />

heute ist die Familie Jörgens vermögend; das heißt, die beiden Kin<strong>der</strong> sind es,<br />

denn die Mutter lebt ja auch nicht mehr. Der Grund, aus dem sich Veras Vater<br />

erschoß, ist klar, offensichtlich und einfach erklärt: Er ist Gehe<strong>im</strong>nisträger gewesen,<br />

während des Krieges und auch noch nachher. Oft und <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong><br />

wurde er deswegen verhört, sogar noch längst nach Kriegende. Es ging da um<br />

eine angebliche letzte Wun<strong>der</strong>waffe <strong>der</strong> Deutschen, die nicht in den Besitz <strong>der</strong><br />

Alliierten geraten war. Sie suchen danach übrigens noch heute! Als dann auch<br />

sein Sohn und seine Tochter verhört wurden und man eindeutig versuchte,<br />

Jörgens mit Drohungen gegen seine Kin<strong>der</strong> unter Druck zu setzen, erschoß er<br />

sich, um nicht vielleicht aus Angst um seine Kin<strong>der</strong> zum Verräter zu werden.<br />

Ich weiß genau, daß es so war, denn er hat mir selbst einmal gesagt; ehe er sich<br />

durch Repressalien gegen seine Kin<strong>der</strong> erpressen lasse und dadurch womöglich<br />

schwach werde, würde er sich erschießen. So ist es dann auch gekommen.“<br />

Valtine legte eine Pause ein. Seine rechte Hand spielte in zunehmen<strong>der</strong> Nervosität<br />

mit dem roten Gummibändchen, die an<strong>der</strong>e massierte das Handgelenk. Vor<br />

den Fenstern zog sich <strong>der</strong> H<strong>im</strong>mel weiter zu, es wurde beinahe dunkel. Valtine<br />

fuhr zu erzählen fort: „Mein Schuldanteil daran, falls es einen gibt, beschränkt<br />

sich darauf, daß ich wohl tatsächlich unbeabsichtigt eine Fährte zu Kapitänleutnant<br />

Jörgens gelegt habe. Denn die alliierten Stellen hatten ihn mittlerweile<br />

aus den Augen verloren o<strong>der</strong> sogar vergessen. Sie erneut auf ihn zu hetzen, ist<br />

nicht meine Absicht gewesen, aber es ist scheinbar durch mich geschehen. Das<br />

tut mir leid, aber ich kann es nicht mehr än<strong>der</strong>n. Auch mich hat dies alles in eine<br />

Lage gebracht, die ich mir nicht gewünscht habe. Doch insofern, wie ich es eben<br />

sagte, hat Vera ein gewisses Recht, mich für den tragischen Tod ihres Vaters,<br />

<strong>der</strong> ein feiner Mann war, verantwortlich zu machen. So aber, wie sie es Ihnen<br />

gegenüber wahrscheinlich dargestellt hat, verhielten die Dinge sich nicht! Vera<br />

jedoch sah von Anfang an alle Schuld bei mir. Gleich nach meinem Auftauchen<br />

begannen die Schwierigkeiten <strong>der</strong> Familie Jörgens, Verhöre und so weiter. So<br />

gesehen war Veras Schlußfolgerung nicht falsch, auf alle Fälle verständlich. Sie<br />

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