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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

garnen versteht, gehe ich davon aus, Sie sollen mich in ihrem Namen töten.“<br />

Valtine sprach sachlich, sogar eher <strong>im</strong> Plau<strong>der</strong>ton als dramatisch, und doch<br />

<strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> durchsetzt von unnatürlich wirkenden Betonungen und befremdendem<br />

Zucken <strong>der</strong> Muskeln seines Gesichts: „Beurteile ich das richtig?“ Er<br />

deutete mit einer seiner großen Hände, die wie mechanisch mit einem roten<br />

Gummibändchen spielte, auffor<strong>der</strong>nd auf einen freien Sessel: „Nehmen Sie<br />

Platz! Wir haben ja miteinan<strong>der</strong> zu reden! Es geht ums Geschäft. Umbringen<br />

können Sie mich nachher <strong>im</strong>mer noch. Was ist eigentlich mit Bert, meinem<br />

Boten?“ – „Der wird bald kommen,“ antwortete Lukowsky, „er ist übrigens<br />

schlecht erzogen.“ Valtine spielte ein bedauerndes Lächeln: „Sie haben ja so<br />

recht! Es ist ein Jammer mit manchen jungen Leuten heutzutage!“ Dann deutete<br />

er auf die Hausbar, mit <strong>der</strong> Hand, die ununterbrochen Kunststückchen mit dem<br />

roten Gummiband ausführte; das schien eine Manie von ihm zu sein. „Falls Sie<br />

etwas trinken möchten,“ bot Valtine an, „bedienen Sie sich. Es ist nichts vergiftet.<br />

Ich selbst bin nur kein Freund des Alkohols. Ich rauche auch nicht mehr.“<br />

Valtine verdrehte in wi<strong>der</strong>natürlich wirken<strong>der</strong> Weise den Kopf und schielte von<br />

unten nach oben: „Wußten Sie, daß auch Hitler nicht rauchte und trank? Er hat<br />

den Krieg verloren! <strong>Ein</strong> schlechtes Zeichen! Ich sollte rauchen und trinken!“<br />

Lukowsky ließ sich auf einer Seitenlehne des freien Sessels nie<strong>der</strong> und for<strong>der</strong>te:<br />

„Also? Reden Sie! Es war Ihr Wunsch, nicht meiner.“ – „Das,“ sagte Valtine<br />

gedehnt, „trifft zu! Ich möchte aber an erster Stelle etwas Persönliches zwischen<br />

uns klären – zu klären versuchen, denn ich habe wenig Hoffnung, daß es fruchtet.<br />

Trotzdem: Ich möchte Sie bitten, sich auch meine Seite anzuhören, was die<br />

Schwierigkeiten mit Vera Jörgens anbetrifft. Sind Sie damit einverstanden?“<br />

Lukowsky nickte. Valtine richtete den Blick auf die gegenüberliegende Wand,<br />

aber es war deutlich zu spüren, daß er nicht dorthin, son<strong>der</strong>n in den Fundus<br />

seiner Erinnerungen schaute. Er sprach ruhig, in einem Ton, dem anzumerken<br />

war, daß es um etwas ging, was sein Leben nicht unbeeinflußt gelassen hatte:<br />

„Ich weiß, Vera Jörgens ist davon überzeugt, ich sei Schuld am Tod ihres<br />

Vaters, an seinem Selbstmord,“ begann Valtine: „Sie glaubt das, deshalb ist ihre<br />

Unversöhnlichkeit mir gegenüber verständlich. Es gibt dafür auch noch an<strong>der</strong>e<br />

Gründe, an denen ich nicht unschuldig bin. Auch darüber will ich ganz offen<br />

sprechen. Doch eines nach dem an<strong>der</strong>en.“ Er atmete ein paarmal tief durch, sein<br />

Blick schien <strong>im</strong>mer weiter in die Ferne zu gleiten. Dann sprach er weiter, es<br />

schien fast, wie zu sich selbst: „Ich habe in meinem Leben sicher einiges verbrochen.<br />

Aber am Tod von Vera Jörgens‘ Vater trifft mich keine Schuld, jedenfalls<br />

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