29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Z-<strong>PLAN</strong><br />

gossen. Aber Lukowsky erreichte Köln in Rekordzeit, lenkte über die Rheinbrücke,<br />

am Dom vorbei und direkt in die Tiefgarage be<strong>im</strong> 'Dom-Hotel.' Als er<br />

aus dem Wagen stieg war er sicher, gegenüber dem schwarzen Jaguar mindestens<br />

eine viertel Stunde Vorsprung herausgefahren zu haben, wahrscheinlich<br />

mehr.<br />

Er ging an <strong>der</strong> Rezeption vorbei zu den Fahrstühlen, fuhr in den zweiten Stock<br />

und suchte die Z<strong>im</strong>mernummer 284. Herr Valtine hatte gemeint, ihn sofort<br />

sehen zu wollen. Er würde überrascht sein, wie schnell es dazu kam. Die Höflichkeit<br />

des Anklopfens ließ Lukowsky in diesem Fall aus. Die Tür mit <strong>der</strong><br />

Nummer 284 war nicht verschlossen. Lukowsky stieß sie auf und richtete den<br />

Lauf seines Revolvers in das Innere des Raums. Es war ein großes luxuriös<br />

ausgestattetes Z<strong>im</strong>mer mit Blick auf die Türme des Kölner Doms. In einem<br />

Sessel dicht bei einem <strong>der</strong> beiden Fenster saß <strong>der</strong> Mann, <strong>der</strong> unverkennbar Mark<br />

Valtine sein mußte. <strong>Ein</strong> großer, kräftiger, dicker Mann, ergraut, um die Sechzig<br />

in einem dunklen Nadelstreifanzug; auf den ersten Blick keineswegs unsympathisch<br />

o<strong>der</strong> gar abstoßend wirkend. Sonst war niemand da. Zur Sicherheit<br />

warf Lukowsky einen Blick in das angrenzende Badez<strong>im</strong>mer. Es war leer.<br />

Lukowsky steckte den Revolver ein. Mark Valtine regte sich nicht. Er starrte<br />

Lukowsky an – mit einem Gesichtsausdruck, <strong>der</strong> we<strong>der</strong> Angst noch spürbares<br />

Erstaunen zeigte, son<strong>der</strong>n nur Neugier. Valtine sagte: „Ich darf annehmen, Sie<br />

sind Ernst Lukowsky? Sie werden entschuldigen, wenn ich sitzenbleibe, aber ich<br />

fühle mich nicht ganz wohl.“ Lukowsky sagte trocken: „Sie sitzen auf Ihrem<br />

Schießeisen und wollen nicht, daß ich das sehe. Greifen Sie nicht hin, Köln ist<br />

eine Stadt, in <strong>der</strong> nach grünen Paketen begierige Leute schnell sterben können.“<br />

Das beför<strong>der</strong>te ein kühles Schmunzeln auf Valtines breites Gesicht. Doch die<br />

Mundwinkel umgab ein bizarres Zucken, wie von kranken Nerven o<strong>der</strong> einem<br />

Anflug unterdrückten Wahnsinns. Valtine erwi<strong>der</strong>te: „Vielleicht haben Sie<br />

damit recht. Vielleicht irren Sie sich auch, und ich habe da statt einer Pistole<br />

eine Bibel, eine tiefschwarze; denn die Bibel ist ein schwarzes Buch!“ Er sah<br />

Lukowsky lauernd an und sagte: „Sie müßten meine Vorsicht verstehen. Dazu<br />

kommt noch <strong>im</strong> speziellen, daß ich damit rechnen muß, Ihnen von Fräulein<br />

Jörgens in den entsetzlichsten Tönen geschil<strong>der</strong>t worden zu sein. Sie hält mich<br />

für eine Ausgeburt <strong>der</strong> Hölle, für das abgrundtief Böse, die satanische Finsternis,<br />

die Ursache allen Unheils! Und vielleicht bin ich das ja? Auf alle Fälle weiß ich<br />

genau, daß die Vera es von mir glaubt. Und da sie schön ist und Männer zu um-<br />

( 311 )

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!