Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne
Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne
Z-PLAN denken, die jetzt in seinem Kleiderschrank stand. Konnte Antonietta davon etwas ahnen? Wissen sicherlich nicht, aber – ahnen? - Hugo Weiß deutete diese Denkpause falsch, er lächelte: „Es dürfte ja zu ein paar persönlichen Worten zwischen Ihnen beiden gekommen sein. Meine geschätzte Klientin hat im allgemeinen den Ruf der Unnahbarkeit. Es wäre nicht sinnvoll, ihr auf die Pelle rücken zu wollen. Dabei ist sie ganz sicher ein besonders begehrenswertes Exemplar ihrer Gattung!“ Lukowsky stimmte dieser Auffassung zu: „Damit haben Sie wohl recht.“ - „Gut!“ Hugo Weiß hieb mit der freien Hand leicht auf den Tisch: „Wir sind uns einig! Ich werde meiner Klientin entsprechend Mitteilung machen. Ich breche jetzt auf!“ Er winkte dem Kellner. Lukowsky fragte: „Sie gehen zurück nach ‚überall und nirgends‘?“ Hugo Weiß sah ihn für einen Augenblick grüblerisch an, sagte dann: „Ja. Wahrscheinlich begegnen wir uns nicht wieder. Obwohl – möglich ist alles. Ich wünsche Ihnen das Beste!“ Hugo Weiß gab ihm die Hand und verschwand. Gleich darauf hörte Lukowsky durch die inzwischen von der Bühne her tönenden Pasodobelklänge ein Geräusch, das ihn an etwas erinnerte: Der verdeckte Holzperlenvorhang, durch den auch das hübsche stubsnäsige Mädchen gegangen war. Oben gab es eine Pension, hatte der Keeper gesagt. Hatte Hugo Weiß hier vorübergehend sein Lager aufgeschlagen? Wenn auch. Es ging Ernst Lukowsky nichts an. Die Kapelle hörte zu spielen auf, setzte aber gleich wieder mit anderen spanischen Rhythmen ein. Lautes Klatschen des Publikums ertönte. Auf der Bühne erschien eine beachtenswert hübsche Flamencotänzerin, vermutlich ein Neuzugang im ‚Kakadu‘. Auch Lukowsky war für diese Nacht nicht mehr lange im ‚Kakadu‘ geblieben. Allmählich machte sich doch Müdigkeit bemerkbar. Er hatte sich vorgenommen gehabt, einmal auszuschlafen, doch daraus wurde nichts. Schon gegen viertel nach acht schellte es hartnäckig an der Tür. Lukowsky raffte sich auf, schlüpfte in die Hosen und warf ein Hemd über. Wer immer an der Tür war, klingelte standhaft weiter. Ohne einen bestimmten Grund, erinnerte er sich Cornelius‘ Ratschlag und steckte den Revolver in den Hosenbund. Vor der Tür stand ein junger Mann, kaum älter als zwanzig. Er war ordentlich gekleidet, doch in seinem Gesicht stand Aggressivität nebst Dummheit geschrieben. Lukowsky ließ den Besucher vor der Tür stehen und grüßte: „Guten Morgen.“ Der junge Mann erwiderte den Gruß nicht, sondern fragte mit unüberhörbar drohendem Unterton: „Sie sind Lukowsky?“ Dieser entgegnete: „Sie sind sicherlich der Gartenzwerg aus dem Radieschenbeet der Hausmeisterin. Was ( 309 )
Z-PLAN wollen Sie?“ Der junge Mann zog ein finsteres Gesicht und hielt Lukowsky eine Visitenkarte hin: „Der Chef will mit Ihnen reden! Sie sollen gleich mitkommen!“ Lukowsky warf einen Blick auf die Karte, Es stand nur der Name ‚Mark Valtine‘ darauf, keine Anschrift. Auf der Rückseite war notiert: ‚Köln, Dom- Hotel, Nr. 284‘. Der junge Mann wiederholte: „Der Chef will, daß Sie gleich mitkommen!“ Lukowsky sagte: „Die Menschen wollen so manches. Ich habe heute keine Zeit. Ihr Chef kann mich morgen Vormittag anrufen.“ Er reichte die Karte zurück, sagte: „Falls Ihr Chef schlechte Manieren hat, müssen Sie das nicht unbedingt von ihm übernehmen. Adieu!“ und schloß die Tür. Unmittelbar darauf waren laute Fußtritte gegen die Tür zu vernehmen. Lukowsky machte die Tür ruckartig wieder auf und griff dorthin, wo er den Kragen des dreisten Burschen vermutete; und das war genau richtig. Sofort hatte er ihn mit der rechten Hand bei Kragen und Krawatte, während seine linke der rechten Hand des Jungen eine FN-Highpower-Pistole entwand. Lukowskys Rechte ließ los und verpaßte dem Burschen zwei Ohrfeigen, deren Klatschen durch das ganze Treppenhaus hallte. Sie waren kräftig genug gewesen, ihn auf den gegenüber befindlichen Treppenansatz und dort zu Boden zu werfen. Der Junge hatte feuerrote Backen und starrte Lukowsky fassungslos an. Lukowsky sagte ohne besondere Betonung: „Sie haben doch gehört: Ich habe heute keine Zeit. - Die Knarre ist requiriert.“ Er ging wieder ins Büro, schloß die Tür und blieb einen Moment stehen um die sich entfernenden Schritte des jungen Mannes zu hören. Dann ging er ins Arbeitszimmer und trat an eines der zur Straße gerichteten Fenster. Herr Valtine mengte sich also unmittelbar ein! Veras alter Feind! Es wurde endgültig ernst. Draußen regnete es. Eilig überquerte der geohrfeigte junge Mann die Straße, stieg in eine dort parkende schwarze Jaguar-Limousine und fuhr davon. Lukowsky konnte sich einer inneren Erregung nicht erwehren. Nun war Don Quijote gefordert, seiner Dulcinea den von ihr gewünschten Dienst zu erweisen! Er handelte sofort. Jetzt wäre Fischers Ferrari nützlich gewesen, aber auch mit dem Mustang mußte Lukowsky schneller als der junge Bursche in der schwarzen Limousine in Köln sein. Es dauerte auch nicht lange, da überholte er ihn, noch bevor die Autobahn kam, sicherlich unerkannt. Der Regen wurde heftiger, tief am Himmel hingen dunkle Wolken, aus denen es zunehmend goß. Kein Wetter für eine rasante Autofahrt, wenn sie nicht unbedingt sein mußte. Beim Überholen von Lastwagen wurde der Mustang regelrecht mit Flutwellen über- ( 310 )
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denken, die jetzt in seinem Klei<strong>der</strong>schrank stand. Konnte Antonietta davon<br />
etwas ahnen? Wissen sicherlich nicht, aber – ahnen? - Hugo Weiß deutete diese<br />
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zwischen Ihnen beiden gekommen sein. Meine geschätzte Klientin hat <strong>im</strong> allgemeinen<br />
den Ruf <strong>der</strong> Unnahbarkeit. Es wäre nicht sinnvoll, ihr auf die Pelle<br />
rücken zu wollen. Dabei ist sie ganz sicher ein beson<strong>der</strong>s begehrenswertes<br />
Exemplar ihrer Gattung!“ Lukowsky st<strong>im</strong>mte dieser Auffassung zu: „Damit<br />
haben Sie wohl recht.“ - „Gut!“ Hugo Weiß hieb mit <strong>der</strong> freien Hand leicht auf<br />
den Tisch: „Wir sind uns einig! Ich werde meiner Klientin entsprechend Mitteilung<br />
machen. Ich breche jetzt auf!“ Er winkte dem Kellner. Lukowsky fragte:<br />
„Sie gehen zurück nach ‚überall und nirgends‘?“ Hugo Weiß sah ihn für einen<br />
Augenblick grüblerisch an, sagte dann: „Ja. Wahrscheinlich begegnen wir uns<br />
nicht wie<strong>der</strong>. Obwohl – möglich ist alles. Ich wünsche Ihnen das Beste!“ Hugo<br />
Weiß gab ihm die Hand und verschwand. Gleich darauf hörte Lukowsky durch<br />
die inzwischen von <strong>der</strong> Bühne her tönenden Pasodobelklänge ein Geräusch, das<br />
ihn an etwas erinnerte: Der verdeckte Holzperlenvorhang, durch den auch das<br />
hübsche stubsnäsige Mädchen gegangen war. Oben gab es eine Pension, hatte<br />
<strong>der</strong> Keeper gesagt. Hatte Hugo Weiß hier vorübergehend sein Lager aufgeschlagen?<br />
Wenn auch. Es ging Ernst Lukowsky nichts an. Die Kapelle hörte zu spielen<br />
auf, setzte aber gleich wie<strong>der</strong> mit an<strong>der</strong>en spanischen Rhythmen ein. Lautes<br />
Klatschen des Publikums ertönte. Auf <strong>der</strong> Bühne erschien eine beachtenswert<br />
hübsche Flamencotänzerin, vermutlich ein Neuzugang <strong>im</strong> ‚Kakadu‘.<br />
Auch Lukowsky war für diese Nacht nicht mehr lange <strong>im</strong> ‚Kakadu‘ geblieben.<br />
Allmählich machte sich doch Müdigkeit bemerkbar.<br />
Er hatte sich vorgenommen gehabt, einmal auszuschlafen, doch daraus wurde<br />
nichts. Schon gegen viertel nach acht schellte es hartnäckig an <strong>der</strong> Tür. Lukowsky<br />
raffte sich auf, schlüpfte in die Hosen und warf ein Hemd über. Wer <strong>im</strong>mer<br />
an <strong>der</strong> Tür war, klingelte standhaft weiter. Ohne einen best<strong>im</strong>mten Grund, erinnerte<br />
er sich Cornelius‘ Ratschlag und steckte den Revolver in den Hosenbund.<br />
Vor <strong>der</strong> Tür stand ein junger Mann, kaum älter als zwanzig. Er war ordentlich<br />
gekleidet, doch in seinem Gesicht stand Aggressivität nebst Dummheit geschrieben.<br />
Lukowsky ließ den Besucher vor <strong>der</strong> Tür stehen und grüßte: „Guten Morgen.“<br />
Der junge Mann erwi<strong>der</strong>te den Gruß nicht, son<strong>der</strong>n fragte mit unüberhörbar<br />
drohendem Unterton: „Sie sind Lukowsky?“ Dieser entgegnete: „Sie sind<br />
sicherlich <strong>der</strong> Gartenzwerg aus dem Radieschenbeet <strong>der</strong> Hausmeisterin. Was<br />
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