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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

lich bis zum letzten Mann. Frauen und Kin<strong>der</strong> hatte <strong>der</strong> mexikanische General<br />

vor Beginn des <strong>Kampf</strong>es abziehen und in sicheres Gebiet eskortieren lassen.<br />

Letzte Ritterlichkeit inmitten eines grausamen Kriegs, <strong>der</strong> sich <strong>im</strong> vorigen Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

zugetragen hatte. Im gegenwärtigen bombardierte man Städte nach dem<br />

Motto: Frauen und Kin<strong>der</strong> zuerst in den Tod. Dazu hatten die Herren <strong>Ein</strong>stein,<br />

Oppenhe<strong>im</strong>er, Teller & Co. noch für die Atombombe gesorgt, damit man möglichst<br />

viele Menschen auf einmal umbringen könne und sogar noch kommende<br />

Generationen nachhaltig schädigen – natürlich <strong>im</strong> Interesse <strong>der</strong> ‚Guten‘ und des<br />

Demokratismus, wie Cornelius sagen würde. Da klang die Melodie von Alamo<br />

ein bißchen wie <strong>der</strong> wehmütige Abschied von echtem Heldentum und dem letzten<br />

Rest <strong>der</strong> Ritterlichkeit. Das gegenwärtige Jahrhun<strong>der</strong>t war ohne Frage ein<br />

abscheuliches, da hatte Fräulein Antonietta Alotti vollkommen recht. <strong>Ein</strong>e neue<br />

Zeit müßte kommen. Wodurch und woher? Vielleicht von 'überall und nirgends'.<br />

Der Mann, <strong>der</strong> von dort kam, wie er sich so kryptisch ausgedrückt hatte, saß an<br />

dem selben Tisch wie vorigesmal. Er bemerkte Lukowsky, lächelte und deutete<br />

ein Winken an: „Dachte ich’s mir doch!“ Lukowsky setzte sich zu ihm an den<br />

Tisch: „Soll ich jetzt dasselbe sagen? Guten Abend, Herr Weiß!“ – „Guten<br />

Abend, Herr Lukowsky! Zuerst danke, daß Sie Wort gehalten haben,“ sagte <strong>der</strong><br />

elegant gekleidete strohblonde Mann, <strong>der</strong> mit einer Zigarettenspitze rauchte: „Es<br />

ist gut, daß Sie kommen. Ich hätte Sie sonst aufsuchen müssen.“ Lukowsky<br />

fragte: „Wieso das?“ - „Meine Klientin hat mir telefonisch einen weiteren Auftrag<br />

erteilt,“ erwi<strong>der</strong>te Hugo Weiß: „Diesmal speziell in bezug auf Sie.“ Der<br />

Kellner kam durch das Gedränge <strong>der</strong> in dieser Nacht beson<strong>der</strong>s zahlreichen<br />

Kadadu-Gäste an den Tisch. Er hatte ein gutes Gedächtnis, fragte, ob er wie<strong>der</strong><br />

Rotwein bringen solle. Lukowsky sagte, ja. Er steckte sich eine Zigarette an und<br />

for<strong>der</strong>te sein Gegenüber auf: „Erzählen Sie, ich bin gespannt!“ Hugo Weiß<br />

sagte: „Fräulein Alotti hat den Wunsch, sich Ihnen gegenüber dankbar zu erweisen.<br />

Dazu, so klagte sie mir, wollten Sie ihr keine Gelegenheit geben.“ Weiß<br />

betonte: „Ich, als Mann, kann das verstehen! Ich hätte mich auch nicht an<strong>der</strong>s<br />

verhalten als Sie. Aber ...“ Er lächelte: „Was soll man machen: Die Dame hat es<br />

sich in den Kopf gesetzt! Sie würde Ihnen und auch dem ihr unbekannten<br />

Freund ihres Vaters, <strong>der</strong> die Sachen aus dem Haus in Toulon geborgen hat, gern<br />

einen Dank zukommen lassen. Vielleicht auch, daß sie nicht das Gefühl haben<br />

möchte, jemandem etwas schuldig zu sein. Fräulein Alotti hat viel Stolz. Hier ist<br />

es aber wohl mehr ehrlich empfundene Dankbarkeit. Der Nachlaß ihres Vaters<br />

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