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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

hatte ihn aus dem Rhythmus des Alltags geworfen. Es war ihre unbewußte Anspielung<br />

auf Vera gewesen, die dies bewirkt hatte. Denn er wurde das beklemmende<br />

Gefühl nicht los, daß Vera Jörgens den Kreis seines Lebens verlassen<br />

hatte – unwie<strong>der</strong>bringlich – daß sie für ihn Vergangenheit war.<br />

Am frühen Nachmittag begab er sich wie<strong>der</strong> zu Wenzl. Der war nicht <strong>im</strong> Hause,<br />

hatte einem Auswärtstermin. Aber die Empfangsdame namens Putzi hielt zwei<br />

Dinge für Lukowsky bereit: <strong>Ein</strong> Kuvert mit einem Scheck über 10.000 Mark<br />

und einen großen Pappkarton. Lukowsky öffnete diesen und sah hinein. Unter<br />

wirrer Holzwolle kam eine dunkle Bronzestatue zum Vorschein. Sie entsprach<br />

genau <strong>der</strong> Gravur auf <strong>der</strong> Silberplatte aus Domenico Alottis Haus.<br />

Er genoß die Rückfahrt. Seine Gedanken kreisten um die Ereignisse dieses<br />

Tages. Das vor<strong>der</strong>gründig wichtigste: Dank des völlig unerwarteten Pakts mit<br />

Wenzl hatte die wirtschaftliche Seite seines Lebens eine erfreuliche Perspektive<br />

angenommen. Keine Frage, Wenzl hatte schlicht und einfach geklaut. Aber wen<br />

hatte er dabei bestohlen? Beekn? Der hatte diese Welt inzwischen verlassen.<br />

Und wäre Beekn denn <strong>der</strong> rechtmäßige Eigentümer jener Dinge gewesen?<br />

Vermutlich nicht! Außerdem: Vielleicht hatten ja die Götter des Olympos, wie<br />

Vera sich ausdrücken würde, diesmal ihre Finger <strong>im</strong> Spiel gehabt. Möglich, daß<br />

es so hatte kommen sollen, daß es Schicksal war, die merkwürdige Figur in<br />

seine Hände zu geben? Nun war es an <strong>der</strong> Zeit, wie<strong>der</strong> einmal einen Besuch bei<br />

Frau Astrid Xylan<strong>der</strong> zu unternehmen. Diese vielwissende Dame könnte zu<br />

alledem, zu <strong>der</strong> Figur, den Steinen, <strong>der</strong> Silberplatte, auch zu Antoniettas Bemerkungen,<br />

best<strong>im</strong>mt eine Menge sagen.<br />

Und Fräulein Antonietta Alotti? Was mochte es mit ihr auf sich haben? Sie war<br />

keine gewöhnliche Frau. Nicht bloß, weil sie einen so erfreulichen Anblick bot<br />

und ganz sicher klug war. Antonietta schien mitten in den Dingen zu stecken,<br />

die Lukowsky noch <strong>im</strong>mer nicht recht zu durchschauen vermochte. Sie hatte den<br />

merkwürdigen Herrn Hugo Weiß engagiert gehabt, den Mann von ‚überall und<br />

nirgends.‘ Womöglich war er ihr Geliebter. Warum nicht. O<strong>der</strong> aber, Antonietta<br />

hatte selbst mit diesem ‚Überall und Nirgends‘ zu tun? Sie schien auch die mystischen<br />

Anschauungen zu kennen, von denen er durch Astrid Xylan<strong>der</strong> erfahren<br />

hatte und über die in gewisser Weise auch zwischen den Zeilen in dem Büchlein<br />

von Veras Vater einiges zu erahnen war. Und nochmals zu Antonietta Alotti: Es<br />

wäre fast zu großer Zufall bei <strong>der</strong> herrschenden Mode, daß sie sich genau so gab<br />

wie es sein sollte, ganz <strong>im</strong> Sinne Veras und <strong>der</strong> gehe<strong>im</strong>nisvollen Astrid Xylan-<br />

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