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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Ahnte sie womöglich sogar, daß die Frau, an die Lukowsky jetzt dachte, ihre<br />

Freundin Vera Jörgens war? - Antoniettas St<strong>im</strong>me klang nicht ganz so sicher<br />

wie bisher: „Vielleicht freut es Sie dann, wenn ich Ihnen versichere, daß ich <strong>der</strong><br />

mir Unbekannten, die Sie lieb haben, <strong>im</strong>mer ähnlich bleiben werde. Wenigstens<br />

ungefähr. Es ist kein großartiges Dankesgeschenk, denn ich habe es sowieso<br />

nicht an<strong>der</strong>s vor. Das ist ja nicht bloß eine Frage <strong>der</strong> weiblichen Schönheit, es<br />

hat noch einen ganz an<strong>der</strong>en Sinn.“ Dies lenkte Lukowskys Gedanken abermals<br />

zu Astrid Xylan<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Astralkörperphilosophie. War es das, was auch<br />

die junge Frau hier am Kaffeehaustisch meinte, als sie gerade von einem ‚noch<br />

ganz an<strong>der</strong>en Sinn‘ gesprochen hatte? Und Vera? Kannte sie jenen ‚ganz an<strong>der</strong>en<br />

Sinn‘ womöglich ebenso? – Vera, die nun so fern war wie auf einem fremden<br />

Stern. – Antonietta berührte mit ihren Fingerspitzen hauchzart seine Hand,<br />

ihre St<strong>im</strong>me wurde noch sanfter: „Seien Sie wie<strong>der</strong> fröhlich!“ Es war ein<br />

kleiner, naiver, anscheinend bedeutungsloser Satz, aber er wirkte. Und Lukowsky<br />

kam sich beinahe komisch vor. Doch er erzählte: „<strong>Ein</strong> Offizier, den ich vor<br />

Jahren kennenlernte, ein berühmter Jagdflieger, <strong>der</strong> mehr als 100 Gegner abgeschossen<br />

hat, sagte einmal: ‚<strong>Ein</strong> Mann, <strong>der</strong> sich seiner Gefühle schämt, ist das<br />

<strong>Sonne</strong>nlicht nicht wert!‘“ – Antonietta Alotti lächelte, ein offenes, volles<br />

Lächeln. „Das finde ich sehr schön!“ – Sie hatten kaum zwanzig Minuten zusammengesessen,<br />

und doch war es auf einmal – für einen kleinen Augenblick –<br />

als kennten sie sich sehr gut.<br />

Lukowsky begleitete Antonietta Alotti zu ihrem Wagen und stellte das Paket mit<br />

den Sachen aus ihres Vaters Haus auf den Beifahrersitz. Dann fiel ihm noch<br />

etwas ein. Er fragte: „Fräulein Alotti, sagt Ihnen <strong>der</strong> Name Valtine etwas? Das<br />

ist keine Neugier. Ich hörte heute morgen, dieser Mann sei vorige Woche in<br />

München gewesen. Er gilt als gefährlich. Ich glaube, er war ein Feind Ihres<br />

Herrn Vaters.“ Die junge Frau deutete ein Kopfschütteln an: „Den Namen kenne<br />

ich nicht, doch ich habe Möglichkeiten, mich zu erkundigen.“ Lukowsky sagte:<br />

„Ich habe diesen Mann auch noch nicht persönlich gesehen. Er ist, so weit ich<br />

weiß, groß und dick, vermutlich Ende Fünfzig. Vielleicht ist es gut, wenn Sie<br />

das wissen. Wir haben nicht darüber gesprochen, aber wir wissen beide, daß wir<br />

uns am Rande eines ungewöhnlichen Feldes bewegen.“ Antonietta Alotti blickte<br />

Lukowsky nachdenklich an. Sie sagte: „Danke. Ich werde acht geben!“<br />

Die Begegnung mit Antonietta Alotti hatte ihn für eine Weile aus dem Takt gebracht.<br />

Sie war eine wun<strong>der</strong>schöne Frau, wie es nur wenige gab. Aber nicht das<br />

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