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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Abbildungen <strong>der</strong> späten Baureihen. So versorgt, ging er den Weg zurück, überquerte<br />

die Max<strong>im</strong>ilianstraße und begab sich ins ‚Café Roma‘.<br />

Antonietta Alotti war pünktlich. Lukowsky erkannte sie sofort. Wie hatte doch<br />

Vera gesagt: Antonietta werde ihm gefallen, sie sei ihr ein wenig ähnlich. Das<br />

st<strong>im</strong>mte. Sie war vielleicht zwei o<strong>der</strong> drei Jahre älter als Vera, ein bißchen<br />

kleiner, aber eine schöne, eine beson<strong>der</strong>s schöne Frau mit einem wun<strong>der</strong>vollen<br />

Gang, geschmeidig, anmutig, beinahe schwebend. Ihr Gesicht war wun<strong>der</strong>schön,<br />

feinnervig und edel, wie von Botticelli gemalt. Ihre dunkelbraunen Haare waren<br />

seitlich gescheitelt und vor <strong>der</strong> Schulter zu einem dicken Zopf geflochten, <strong>der</strong><br />

fast bis an die Hüfte reichte. O ja, wer nicht schon in Vera Jörgens verliebt war,<br />

konnte sich gewiß leicht in Antonietta Alotti verlieben – vorausgesetzt natürlich,<br />

er wäre ein an<strong>der</strong>er Mann als <strong>der</strong> alte Haudegen Ernst Lukowsky gewesen; denn<br />

die Frau dort hatte diesbezüglich sicherlich an<strong>der</strong>e Vorstellungen, und das mit<br />

gutem Recht. Sie trug ein weites rosafarbenes Sommerkleid mit großen weißen<br />

Punkten auf dem Stoff und einem nicht allzu tiefen aber doch beachtenswerten<br />

Ausschnitt. Dieses Kleid schien sie an einem <strong>der</strong> letzten warmen Tage dieses<br />

Jahres nochmals spazierenführen zu wollen. Lukowskys Blick fiel ihr auf, und<br />

sie deutete ihn richtig. Mit dem Hauch eines Lächelns auf den Lippen kam sie<br />

an Lukowskys Tisch. Mit ihrer St<strong>im</strong>me, <strong>der</strong>en ungewöhnlich angenehmer Klang<br />

ihm schon am Telefon aufgefallen war, sprach sie: „Guten Tag! Sie müssen Herr<br />

Lukowsky sein!“ Lukowsky erhob sich. Antonietta Alotti reichte ihm ihre Hand,<br />

eine gepflegte Hand, <strong>der</strong>en Berührung sich sanft und weich anfühlte. Lukowsky<br />

sagte: „Guten Tag, Fräulein Alotti!“ Er rückte ihr den Stuhl zurecht, und sie<br />

setzten sich. Die Frau sagte: „Ich finde es sehr nett von Ihnen, daß Sie sich diese<br />

Mühe machen; ich bin Ihnen wirklich dankbar!“ Lukowsky erwi<strong>der</strong>te: „Sie<br />

brauchen sich nicht zu bedanken, das ist selbstverständlich. Ich freue mich, Sie<br />

zu sehen.“ Er zog die Liste hervor, die er vom Inhalt des Pakets angefertigt<br />

hatte, reichte sie über den kleinen runden Tisch und bat: „Sehen Sie erst einmal,<br />

ob alles dabei ist, worauf Sie wert legen. Bis auf eine alte Zeitung, die zum<br />

<strong>Ein</strong>packen verwendet worden war, ist alles, was <strong>der</strong> Freund Ihres Herrn Vaters<br />

noch aus dem Haus hat holen können, hier.“ Er deutete auf das auf dem dritten<br />

Stuhl am Tisch liegende Paket. Die dunkelbraunen Augen <strong>der</strong> Frau richteten<br />

sich auf das Paket. <strong>Ein</strong>e blonde Kellnerin kam. Antonietta Alotti bestellte sich<br />

einen Kaffee. Dann nahm sie eine schmalgerahmte Brille aus ihrer Handtasche,<br />

setzte sie auf, überflog das Blatt Papier und legte es schnell aus <strong>der</strong> Hand: „Ich<br />

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