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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Auch Wenzls Chefz<strong>im</strong>mer hatte sich verän<strong>der</strong>t. Es war <strong>der</strong> gleiche Raum wie<br />

<strong>im</strong>mer, doch völlig neu ausgestattet; alles in Teakholz, Chrom und dunkelbraunem<br />

Le<strong>der</strong> gehalten. <strong>Ein</strong> riesiger Schreibtisch stand schräg <strong>im</strong> hinteren<br />

Drittel des Z<strong>im</strong>mers. An einer <strong>der</strong> weißen Wände hing ein fast zwei mal an<strong>der</strong>thalb<br />

Meter großes Gemälde. Es zeigte den Schlachtkreuzer ‚Derflinger‘ während<br />

<strong>der</strong> Skagerrakschlacht anno 1916, soeben die ‚Queen Mary‘ versenkend.<br />

Daß es sich um diese Szene handelte, wurde durch ein beschriftetes Messingschild<br />

dokumentiert. Wenzl bemerkte, wie Lukowsky das Gemälde ansah, und<br />

erläuterte nicht ohne Stolz: „Ersteigert bei Weinmüller. Bestensgebot. Mußte es<br />

unbedingt haben, ich finde diese alten Kriegsschiffe enorm <strong>im</strong>ponierend.“ Er<br />

setzte sich und deutete auf einen Sessel gegenüber dem Schreibtisch: „Hocken<br />

Sie sich hin!“ – Fräulein Putzi servierte Kaffee. Auch das Porzellan war neu.<br />

Wenzl schob Lukowsky eine silberne Zigarettendose hin, sagte: „bedienen Sie<br />

sich!“ und steckte sich selbst eine dicke schwarze Zigarre an. Lukowsky nahm<br />

sich eine von den Zigaretten und bemerkte: „Bei Ihnen müssen die Geschäfte<br />

gut gehen!“ Wenzl machte eine Bewegung mit <strong>der</strong> Hand, die die Zigarre hielt:<br />

„Bin zufrieden.“ Er sah Lukowsky an, mit einem langen, mißtrauisch wirkenden<br />

Blick. Das war sonst nicht Wenzls Art. Lukowsky wun<strong>der</strong>te sich ein wenig<br />

darüber. Wenzl paffte, lehnte sich in seinem gewaltigen Chefsessel zurück und<br />

fragte: „Also? Wie machen wir’s?“ Lukowsky war erstaunt über diesen Auftakt<br />

des Gesprächs aber gleichsam bemüht, sich das möglichst nicht anmerken zu<br />

lassen. Wenzl setzte anscheinend etwas voraus, was ihm noch unbekannt war. Er<br />

antwortete: „Vielleicht wollen Sie mir einen Vorschlag unterbreiten?“ Wenzl<br />

sah ihn mit grüblerischer Miene an, paffte, paffte, überlegte offenkundig.<br />

Schließlich nahm er die Zigarre aus dem Mund, beugte sich vor, stützte die<br />

Ellenbogen auf und sagte trocken: „Scheiße-Hose!“ Er zeigte eine resignierende<br />

Geste mit beiden Händen: „Sie sind drauf gekommen. Der an<strong>der</strong>e war zu<br />

bescheuert, Sie lei<strong>der</strong> nicht. Gut, kann man nichts machen. Aber ich spiele Ihnen<br />

trotzdem nicht den Clown! Und Sie haben auch keine Rechte! Also? Was wollen<br />

Sie?!“ Lukowsky begriff: „Sie haben das grüne Paket ausgetauscht, was drin<br />

war verscheuert, Ihren Laden renoviert, wahrscheinlich noch ein paar an<strong>der</strong>e<br />

nette Investitionen getätigt ...“ Wenzl unterbrach mit einer ungeduldigen Geste<br />

und unter Wie<strong>der</strong>holung seines Ausdrucks: „Scheiße-Hose! - Ja, ja! Machen wir<br />

doch keine Zicken! Ich biete Ihnen was an: Fünfundzwanzig Prozent von dem,<br />

was noch da ist.“ Er neigte sich weit über die riesige Schreibtischplatte und<br />

fuchtelte mit seiner Zigarre: „Das ist mein erstes und letztes Wort! Sie können ja<br />

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