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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Das Lesen <strong>der</strong> winzigen, wenn auch sauberen Schrift hatte die Augen angestrengt.<br />

Lukowsky klappte das Büchlein zu, packte es wie<strong>der</strong> in das Kuvert und<br />

steckte alles unter den Kartenstapel in <strong>der</strong> mittleren Schreibtischschublade. Er<br />

lehnte sich <strong>im</strong> Sessel zurück, nahm Veras Bild hervor und betrachtete es. Vera –<br />

Dulcinea – Schicksal und unergründliches Gehe<strong>im</strong>nis! –<br />

Die nächsten Tage vergingen in schon beinahe ungewohnter Normalität. Fischer<br />

rief zwe<strong>im</strong>al an, sagte, er sei dabei, ein Haus in Bü<strong>der</strong>ich anzumieten, einem <strong>der</strong><br />

Nobelvororte von Düsseldorf, vielleicht auch noch ein separates Büro für ihre<br />

Angelegenheiten. Er bat Lukowsky, von beiden Seiten <strong>der</strong> Silberplatte aus<br />

Alottis Nachlaß Abdrücke anzufertigen, am besten mit einer Masse, wie Zahntechniker<br />

sie verwenden. Die werde er sich wohl verschaffen können. Dann<br />

solle er alles Fräulein Alotti übergeben. Er habe, so sagte Fischer, mit Busch<br />

darüber gesprochen; Herr Busch lege jetzt keinen Wert mehr darauf, die Sachen<br />

genauer zu betrachten. Nur die als Packpapier verwendete Ausgabe des<br />

‚Osservatore Romano‘ solle Lukowsky zurückbehalten, diese alte Zeitung habe<br />

für Fräulein Alotti keinen Wert. An Nuancen des Tonfalls meinte Lukowsky zu<br />

erkennen, daß Fischer es so gegen Busch durchgesetzt hatte um zu verhin<strong>der</strong>n,<br />

daß dieser vielleicht doch in Versuchung gerate, sich an den wertvollen Briefmarken<br />

zu vergreifen.<br />

<strong>Ein</strong>mal meldete sich Cornelius, aber bloß um zu schwatzen. Jedenfalls hatte es<br />

einen solchen <strong>Ein</strong>druck gemacht. Falls doch mehr dahintergesteckt haben sollte,<br />

wäre es Lukowsky nicht aufgefallen, wahrscheinlich war es auch nichts weiter.<br />

Lukowsky hatte nach Branchenverzeichnis einen beliebigen Zahntechniker angerufen.<br />

Der wun<strong>der</strong>te sich zwar, war aber bereit, ihm einiges von <strong>der</strong> nötigen<br />

Abdruckmasse zu überlassen. Er erklärte ihm sogar bereitwillig, wie sie zu<br />

handhaben sei. Lukowsky holte sich dieses Zeug und dann das Paket mit den<br />

Sachen aus Alottis Haus. Es war verblüffend einfach, die Abdrücke von <strong>der</strong><br />

Silberplatte anzufertigen, sie gelangen erstaunlich gut. Lukowsky putzte die<br />

Platte und packte dann das Paket so ordentlich wie er konnte. Alottis Tochter<br />

sollte keinen schlechten <strong>Ein</strong>druck bekommen. Er fertigte eine Liste des Inhalts<br />

an, machte davon eine Ablichtung, bereitete alles sorgfältig vor. Ordentlicher,<br />

als es sonst seine Art war – vielleicht, weil er <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong>, wenn er daran<br />

dachte, das Gefühl hatte, Domenico Alotti habe ihm etwas persönlich anvertraut.<br />

Das war ein anscheinend ganz absurdes Gefühl, denn Alotti war ja schon tot ge-<br />

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