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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Lieber Don Quijote,<br />

Du wirst best<strong>im</strong>mt alles richtig machen. Wenn die Wintersonne kommt,<br />

rein und klar, wirst Du es mir erzählen.<br />

Falls Du an mich denkst, werde ich es fühlen und mich freuen, aber tue<br />

es nicht zu oft, ich will, daß Du ein schönes Leben hast.<br />

Deine Vera<br />

Er las diese Zeilen zwe<strong>im</strong>al, dre<strong>im</strong>al. Er betrachtete das Foto und strich zärtlich<br />

mit einem Finger an den vier Kanten entlang. Endlich gab er Brief und Foto in<br />

das kleine Kuvert zurück und steckte es zu seinem Paß. Das an<strong>der</strong>e tat er wie<strong>der</strong><br />

in das größere Kuvert. Er würde das später anschauen, nicht jetzt.<br />

Er war noch planlos umhergefahren, wie lange, das wußte er nicht. Irgendwann<br />

hatte die Armatur angezeigt, daß das Benzin ausging, und <strong>der</strong> Reservekanister<br />

war leer. So hatte er bei <strong>der</strong> nächsten Tankstelle angehalten, um den Wagen auftanken<br />

zu lassen. Über die Frage, wo er sich befinde, hatte <strong>der</strong> Tankwart sich<br />

gewun<strong>der</strong>t und zur Antwort gegeben: „Fünf Kilometer vor Aachen.“<br />

Es war inzwischen auch kühler geworden, obwohl die <strong>Sonne</strong> noch schien.<br />

Nun fuhr er wie<strong>der</strong> durch die vertrauten Straßen von Düsseldorf.<br />

Der Abschied von Vera, das empfand er ganz tief, war ein unwi<strong>der</strong>ruflicher gewesen,<br />

auch wenn sie sich noch einmal wie<strong>der</strong>sehen würden – auf einen Tag, so<br />

hatte es Vera gesagt - wenn die Wintersonne kam. - Im Grunde, auch das war<br />

ihm klar, hatte er auf viel mehr nie wirklich gehofft. Die Unerreichbarkeit hatte<br />

in Veras Augen gestanden – schon seit dem ersten Moment ihrer Begegnung.<br />

Dulcinea und Don Quijote – es konnte kein besseres Sinnbild geben. Und doch<br />

war er, <strong>der</strong> so manches schon hinter sich hatte, gefangen von diesem Traum. Der<br />

stellte nun seine For<strong>der</strong>ungen. Es war, als gelte es ein heiliges Vermächtnis zu<br />

erfüllen: Das von Vera Jörgens und ihrem Vater.<br />

Im Büro, an seinem Schreibtisch, sah er sich den sachlichen Inhalt von Veras<br />

Kuvert näher an. Zunächst die beiden Skizzen. Der ersten konnte er gar nichts<br />

entnehmen. Die Bögen und Linien darauf erinnerten beinahe an Alottis Silbergravur<br />

und waren bei genauerem Hinsehen doch völlig an<strong>der</strong>s. Die zweite<br />

Skizze war eine Landkarte, sorgfältig und präzise gezeichnet, ein kompaktes<br />

Terrain umreißend. Doch ohne jeden Hinweis, in welcher Gegend sich dieses<br />

befand. Dann <strong>der</strong> Brief des Verteidigungsministeriums, sechs Jahre alt. Er ent-<br />

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