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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Lukowsky sah sie an wie in Trance. Er nahm dieses Bild in sich auf – wie sie es<br />

wollte. <strong>Ein</strong> heißes Beben durchfloß seine Seele. Vera blickte ihn an – schön und<br />

stolz – doch ihre Augen füllten sich mit Tränen und baten: ‚Jetzt geh! Bitte, jetzt<br />

geh schnell!‘<br />

Er saß hinter dem Lenkrad seines Wagens, <strong>der</strong> noch auf dem Parkplatz stand,<br />

und wußte nicht genau, wie er von Veras Hotelz<strong>im</strong>mer bis dorthin gekommen<br />

war, wie er durch den Korridor gegangen war, in den Fahrstuhl hinein, dann<br />

durch die Halle hinaus und hier bis zum Parkplatz. Er hatte an diese Minuten<br />

keine greifbare Erinnerung. Irgendwie mußte er den Weg zurückgelegt haben,<br />

denn sonst säße er ja nicht in seinem Wagen. Er hatte das Gefühl, einen gellenden<br />

Schrei ausstoßen zu müssen. Doch noch <strong>im</strong>mer war er zu keinem Laut<br />

fähig. In diesem Augenblick hätte er sich gewünscht, zu irgendeinem Gott,<br />

gleich welchen Namens, beten zu können. Und er dachte nur noch eines:<br />

‚Schicksal, du einziger Gott: Beschütze Vera, meine Dulcinea – o<strong>der</strong> laß mich<br />

sterben vor ihr, n<strong>im</strong>m mein Leben für das ihre, laß sie Freude finden und Lust<br />

am Leben.‘ Er griff nach dem Lenkrad, und seine Hände zitterten, es war ihm,<br />

als vibriere die Haut an seinem ganzen Körper, und zugleich schüttle ihn eine<br />

glühende Kälte. –<br />

Er war einfach darauflos gefahren, <strong>im</strong>mer geradeaus, bis die Stadt zurücklag, die<br />

Häuser weniger wurden und offenes Land kam. Wahllos hielt er am Chausseerand,<br />

stellte den Motor aus und zündete sich eine Zigarette an. Die Finger, die<br />

sie hielten, zitterten. Er öffnete das Kuvert, daß Vera ihm gegeben hatte. Der<br />

erste Blick auf den gemischten Inhalt machte ihn ruhiger. Zwei zusammengefaltete<br />

Fotokopien von irgendwelchen Plänen waren darin. Auf einer befand sich<br />

ein alter Stempel aus <strong>der</strong> Kriegszeit mit dem Wort ‚Gehe<strong>im</strong>!‘ Dann ein kleines<br />

Büchlein, wie ein Taschenkalen<strong>der</strong>, dicht vollgeschrieben. Außerdem noch die<br />

Kopie eines Briefes des Bundesministeriums für Verteidigung. Lukowsky legte<br />

das alles beiseite und nahm das kleinere Kuvert, das in dem größeren steckte.<br />

Seine Hände begannen wie<strong>der</strong> stärker zu zittern. In dem Kuvert war ein Foto<br />

von Vera. Es maß nur sechs mal sechs Zent<strong>im</strong>eter, aber es war wun<strong>der</strong>schön.<br />

Dann war da ein Verrechnungsscheck über eine sehr hohe Summe, von Vera unterzeichnet.<br />

Dazu eine Karte, auf <strong>der</strong> ein paar Zeilen in ihrer großzügigen Handschrift<br />

standen, mit umbrabrauner Tinte geschrieben:<br />

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