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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Vera blieb still stehen und sah Lukowsky an. Aus einem Grund, den er nicht<br />

kannte, blieb er in <strong>der</strong> Mitte des Z<strong>im</strong>mers stehen, ging nicht ganz bis zu ihr hin.<br />

Es war ein unbest<strong>im</strong>mtes Gefühl in ihm, als sei das ihr Wunsch. Er sagte: „Es ist<br />

schön, Dich zu sehen, Vera!” Und ihre sanfte St<strong>im</strong>me klang: „Ich freue mich<br />

auch, daß Du hier bist!” Jetzt erst ging er bis zu ihr hin und nahm ihre Hand,<br />

ihre schöne schmale weiße Hand mit den langen spitzen Fingernägeln. Vera<br />

lächelte, aber es war ein sehr son<strong>der</strong>bares Lächeln. Sie sagte: „Bitte setz‘ Dich<br />

ruhig. Ich möchte hier stehenbleiben.” Lukowsky hockte sich auf eine Sessellehne<br />

und sah die Frau an. Nichts auf <strong>der</strong> Welt schien mehr Bedeutung zu haben<br />

außer ihr. Veras große graublaue Augen unter den dunklen Strahlen <strong>der</strong> geschwungenen<br />

W<strong>im</strong>pern sahen ihn mit einer eigenartigen Ruhe an. Vera sprach:<br />

„Heute möchte ich Dir etwas sagen – zwei Dinge – und etwas zeigen! – Und ich<br />

bitte Dich: Unterbrich‘ mich nicht.” Lukowsky nickte nur. Das Empfinden einer<br />

beson<strong>der</strong>en Merkwürdigkeit beschlich ihn <strong>im</strong>mer mehr. Die schöne Frau dort <strong>im</strong><br />

Gegenlicht vor dem Fenster wirkte wie eine Herrscherin, eine unumschränkte<br />

Monarchin, o<strong>der</strong> mehr noch wie eine antike Göttin – allein ihr Wort galt.<br />

Sie sprach: „Ich habe etwas für Dich vorbereitet, was Dir helfen wird. N<strong>im</strong>m das<br />

Kuvert dort vom Tisch und stecke es ein. Du kannst es später in Ruhe anschauen.”<br />

Lukowsky steckte das bereitliegende DIN-A5-Kuvert ein und richtete<br />

seinen Blick wie<strong>der</strong> ganz auf die Frau. Sie sagte: „Jetzt will ich Dir von meinen<br />

Plänen für die nächste Zeit erzählen. Ich werde für eine längere Weile fort sein.<br />

Fern, in einem an<strong>der</strong>en Land, an einem Ort, den niemand kennt außer mir. <strong>Ein</strong><br />

Erbe meines Großvaters in Südschweden. Es wird mir dort gut gehen, ich werde<br />

mich wohl fühlen – ohne Menschen. Allein ein altes Ehepaar wird dort sein und<br />

sich um alles kümmern, was ich brauche. Ich werde für niemanden erreichbar<br />

sein, keiner wird mich finden können. Auch Du nicht, obwohl ich Dich sehr<br />

gern habe.” Sie wendete den Kopf um einige Grade und sprach weiter: „Ich habe<br />

mich entschlossen, das Projekt, das ‚Z-Plan‘ genannt wird, nicht selbst weiter zu<br />

verfolgen. Du wirst es an meiner Stelle tun – und besser als ich, eine Frau, es<br />

vermöchte. Du wirst den Erfolg herbeizwingen, wirst das Nötige tun. Ich vertraue<br />

Dir damit viel an, mehr als je zuvor einem Menschen. Du wirst in meinem<br />

Namen und Sinn tun, was sich mein Vater gewünscht hätte – von dem Mann<br />

seiner Tochter. Denn mein Vater war ein lieber, großer Idealist. Er hatte einen<br />

Glauben, den er niemals verlor, wie schwer es auch war.“ Sie legte eine kleine<br />

Pause ein und fuhr dann in dem gleichen ruhigen Tonfall zu sprechen fort: „Du<br />

wirst auch meinen Todfeind für mich vernichten. Du wirst es tun – ich bin<br />

sicher. Dir vertraue ich vollkommen!”<br />

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