29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Z-<strong>PLAN</strong><br />

rücksichtsloses Drängen und Stoßen - Panik riß am Ru<strong>der</strong>. Das pudelköpfige<br />

Mannequin griff sich an sein von einem Querschläger gestreiftes Fußgelenk,<br />

schrie, schrie - aber es gab keine Hilfe während dieser Augenblicke, keine Antwort<br />

auf Hilferufe. Alles drängte zu den Ausgängen, türmte sich übereinan<strong>der</strong>,<br />

zerriß Klei<strong>der</strong> und Haut. Von Tonbän<strong>der</strong>n abgespielte Musik dröhnte ungerührt<br />

weiter aus verdeckten Lautsprechern, durchbrochen von einzelnen Schüssen<br />

großkalibriger Waffen und den Angstschreien vieler Menschen.<br />

Lukowsky zwängte sich durch die hysterische Masse. Er redete sich ein, den<br />

günstigsten Moment abzuwarten und sprang auf den Laufsteg, stieß in den<br />

blauen Velours, warf sich auf den provisorisch errichteten Bretterboden und<br />

richtete seinen Revolver gegen den Saal. Lukowsky wartete auf den Mann <strong>im</strong><br />

Maßanzug, wartete <strong>im</strong> Inferno auf Beekn. Hinter seinem Rücken flohen mehrere<br />

junge Männer noch eiliger, als es die Mädchen vermochten. - Lukowskys<br />

Blickes die Mädchen vermochten. - Lukowskys Blick suchte noch <strong>im</strong>mer<br />

vergeblich nach Beekn. - Nur mehr ein Gegner schoß. Lukowsky bemühte sich<br />

ungeduldig, anhand des Mündungsfeuers dessen Standort auszumachen. Aber<br />

jetzt fiel kein Schuß mehr. - Das Mannequin auf dem Laufsteg kreischte wie von<br />

Sinnen. - Erste Polizeiuniformen erschienen <strong>im</strong> Saal. Lukowsky sah sich um:<br />

<strong>Ein</strong>e grau lackierte Metalltür stand einladend offen. Trotzdem verharrte er ...,<br />

aber Beekn tauchte nirgends auf. - Die Musik grölte noch <strong>im</strong>mer, roh, mitleidlos<br />

und laut.<br />

Unbemerkt gelangte Lukowsky auf sein für diesen Tag <strong>im</strong> ‚Mondial‘ gemietetes<br />

Z<strong>im</strong>mer. Er nahm ein Handtuch und wischte sich über das Gesicht. Er trat mit<br />

dem Tuch in <strong>der</strong> Hand auf den Korridor: Nichts. - Er ging in das Z<strong>im</strong>mer<br />

zurück. Das Blut pulste ruckartig an den Schläfen. Lukowsky lud den Revolver<br />

nach. Die Patronen schlüpften in die Kammern <strong>der</strong> Trommel. Der Lauf, auf dem<br />

<strong>der</strong> Schriftzug ‚J. P. Sauer & Sohn - .44 Magnum – Made in W.Germany‘ stand,<br />

war warm. Lukowsky lud .44-Spezial nach, eine Patrone, die <strong>im</strong> schnellen Gefecht<br />

praktikabler war als die Magnum.<br />

Nochmals öffnete Lukowsky die Tür – lauschte: Stille. Er kehrte um. Seine Lage<br />

war unangenehm o<strong>der</strong> konnte jedenfalls unangenehm werden. Er steckte die<br />

Waffe in den Hosenbund und sammelte die leeren Patronenhülsen vom Teppich<br />

auf. Unwillkürlich dachte er daran, sie wegen des niedrigeren Preises wie stets<br />

wie<strong>der</strong>laden zu lassen, obwohl seine Sorgen jetzt wahrlich an<strong>der</strong>e waren. Beekn<br />

( 24 )

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!