Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN mein lieber Herr Lukowsky, glauben Sie mir! - Ich persönlich halte nichts von Weltverbesserei. Die Leute, die das Paradies bringen wollen, bringen meistens die Hölle. Das begann mit Lykrug im alten Sparta und pflanzte sich mit Marx und Hitler in die Gegenwart fort. Und sogar das Christentum, was hat es gebracht? Kulturverwüstung und Inquisition! Nein, nein, glauben Sie einem alten Mann: Am besten ist es noch immer, die kleinen Menschlein als kleine Menschlein voller Fehler zu nehmen, wie sie nun einmal sind. Napoleon Bonaparte war ein großer, kluger Mann, und was hat er gemacht? Einen großen, dummen Krieg! Nein danke! Unsere Regierungen taugen wahrlich nicht viel – ob die deutsche, die französische, die amerikanische, sämtliche Parteien, das gilt alles gleich: Lauter kleine, egoistische, korrupte Menschlein voller Fehler. Aber mehr wollen sie eben auch gar nicht sein, sich nur die Wänste vollfressen und bequem leben. Darum sind sie nicht gefährlich. Es ist alles ganz einfach! Ich bekenne, ich bin ein Stück von dieser Welt – ich will nur Geld!“ Er kicherte über seinen Zufallsreim und schloß an: „Mein Ziel ist es, die letzten Jährchen meines Lebens in Ruhe und Wohlstand zu genießen. Ich denke da an eine nette Besitzung im Salzkammergut, einen Wagen mit Fahrer – Bentley oder Mercedes – das Nötigste an Personal, und dann ein wenig Natur und Kultur frönen!“ Er wendete wieder den Blick zu Lukowsky und betonte: „Sie sehen, wie ehrlich ich bin! Ich bekenne mich zum platten Materialismus! So lange es mir gut geht, ist mir der Rest um mich herum reichlich egal. Ich bin mit den Nazis gut ausgekommen, ohne einer zu sein, ich komme mit den Demokraten gut aus, ohne einer zu sein, mit den Kommunisten würde es nicht anders stehen, und falls morgen die Marsmenschen die Macht übernähmen, käme ich auch mit denen gut aus, ohne einer zu sein!“ Busch fuhr angeregt zu sprechen fort: „Sie können das charakterlos nennen, in Ordnung! Es stimmt! Aber...“ Er holte eine Zigarre hervor und steckte sie an: „Die Wertgegenstände gehören dem Alotti-Mädel, sie soll das alles haben. Ich hole mir meine Beute woanders. Ein paar der Sachen möchte ich nur erst in Ruhe unter die Lupe nehmen. Wo haben Sie sie?“ – „Im Bankschließfach der Firma,“ antwortete Lukowsky. Busch nickte zufrieden: „Das ist nicht schlecht, ja, das ist sogar sehr gut!“ Sie hatten das dichtbebaute Stadtgebiet hinter sich gelassen. Lukowsky fuhr nicht schnell, es war eine geruhsame nächtliche Spazierfahrt. Die Mondsichel stand am Himmel, nur wenige Sterne ließen sich sehen, doch der Hauch eines grünen Schimmers schien für einen Augenblick über den Horizont zu steigen. Lukowsky erinnerte sich – so, als ob er vor vielen hundert Jahren davon gehört ( 257 )

Z-PLAN hätte: „Das Grüne Land.“ Er hatte die Worte halblaut ausgesprochen, ohne daß ihm dies bewußt geworden wäre. Busch merkte auf: „Wie kommen Sie darauf?“ Lukowsky fragte: „Auf was?“ – „Das Grüne Land!“ drängte Busch: „Wie kommen Sie jetzt auf diesen Begriff?“ Lukowsky nahm sich eine Zigarette und wich aus: „Dies ist das Bergische Land – Bergisches Land – Grünes Land – eine Assoziation.“ Busch warf ihm einen zweifelnden Blick zu: „Mein lieber Freund Lukowsky! Wollen jetzt Sie versuchen, den alten Fuchs Busch zu übertölpeln? Ich nehme eher an, unser Freund Fischer hat ihnen davon erzählt, von dieser Mythe des Grünen Lands.“ – „Nein,“ sagte Lukowsky: „Es kam mir einfach so in den Sinn.“ Und er fügte wahrheitsgemäß an: „In einem Traum, glaube ich, sagte eine Stimme in der Nacht: ‚Das Grüne Land.‘“ Er wendete den Blick und lächelte Busch an: „Es ist die Wahrheit!“ – Busch erwiderte das Lächeln nicht, er wirkte auf einmal ernst und nachdenklich: „Ich glaube Ihnen!“ – Nun forschte Lukowsky: „Welche Bedeutung hat das Ihrer Meinung nach – das Grüne Land? Denn Sie scheinen dem doch eine besondere Bedeutung beizumessen.“ – „Ja und nein,“ antwortete Busch ernst: „Es ist so: Der Mythe nach ist das Grüne Land eine Art Überwelt, in die alle anderen Welten, diesseitige, unser Kosmos, und jenseitige, viele, viele, quasi eingebettet sind. Der Glaube daran kommt aus dem alten Mesopotamien und Persien. Ich habe zu solchen Dingen nicht den richtigen Zugang. Sie müßten Fischer danach fragen, das ist eher sein Metier, was ich darüber weiß, habe ich auch bloß von ihm.“ Busch streifte Zigarrenasche in den Aschbecher bei der Mittelkonsole: „Was mich so nachdenklich stimmt, mein lieber Lukowsky... Ich halte an-sich nichts von Okkultismus und dergleichen – obwohl es faszinierende Seiten daran geben mag. Bedeutende Persönlichkeiten haben sich damit auseinandergesetzt. Aber ich kenne diesen Begriff auch in einem anderen Zusammenhang, das will ich Ihnen ruhig sagen: Sofern dieses Grüne Land existiert, es also noch ganz andere Sphären gibt als unseren Kosmos, in welche dieser jedoch eingebettet ist ...“ Busch unterbrach sich und begann von einer anderen Seite neu: „Sehen Sie, Herr Lukowsky, es gab die Idee, so um 1943/44, überschnelle Fluggeräte zu bauen, mit denen selbst ferne Gestirne ohne nennenswerte Probleme erreicht werden könnten. Die Idee dabei war, daß dies sehr einfach möglich wäre, wenn es gelänge, unsere diesseitigen Naturgesetze zu überwinden und gewissermaßen ...“ Busch zeigtet einige zweifelnde Gesten: „Gewissermaßen durch das Jenseits zu fliegen, in dem völlig andere Naturgesetze herrschen – eben durch das besagte Grüne Land.“ Er winkte ab: „Aber das ist alles Träumerei! Und Sie sind nicht der Mann, scheint ( 258 )

Z-<strong>PLAN</strong><br />

hätte: „Das Grüne Land.“ Er hatte die Worte halblaut ausgesprochen, ohne daß<br />

ihm dies bewußt geworden wäre. Busch merkte auf: „Wie kommen Sie darauf?“<br />

Lukowsky fragte: „Auf was?“ – „Das Grüne Land!“ drängte Busch: „Wie<br />

kommen Sie jetzt auf diesen Begriff?“ Lukowsky nahm sich eine Zigarette und<br />

wich aus: „Dies ist das Bergische Land – Bergisches Land – Grünes Land – eine<br />

Assoziation.“ Busch warf ihm einen zweifelnden Blick zu: „Mein lieber Freund<br />

Lukowsky! Wollen jetzt Sie versuchen, den alten Fuchs Busch zu übertölpeln?<br />

Ich nehme eher an, unser Freund Fischer hat ihnen davon erzählt, von dieser<br />

Mythe des Grünen Lands.“ – „Nein,“ sagte Lukowsky: „Es kam mir einfach so<br />

in den Sinn.“ Und er fügte wahrheitsgemäß an: „In einem Traum, glaube ich,<br />

sagte eine St<strong>im</strong>me in <strong>der</strong> Nacht: ‚Das Grüne Land.‘“ Er wendete den Blick und<br />

lächelte Busch an: „Es ist die Wahrheit!“ – Busch erwi<strong>der</strong>te das Lächeln nicht,<br />

er wirkte auf einmal ernst und nachdenklich: „Ich glaube Ihnen!“ – Nun forschte<br />

Lukowsky: „Welche Bedeutung hat das Ihrer Meinung nach – das Grüne Land?<br />

Denn Sie scheinen dem doch eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung beizumessen.“ – „Ja<br />

und nein,“ antwortete Busch ernst: „Es ist so: Der Mythe nach ist das Grüne<br />

Land eine Art Überwelt, in die alle an<strong>der</strong>en Welten, diesseitige, unser Kosmos,<br />

und jenseitige, viele, viele, quasi eingebettet sind. Der Glaube daran kommt aus<br />

dem alten Mesopotamien und Persien. Ich habe zu solchen Dingen nicht den<br />

richtigen Zugang. Sie müßten Fischer danach fragen, das ist eher sein Metier,<br />

was ich darüber weiß, habe ich auch bloß von ihm.“ Busch streifte Zigarrenasche<br />

in den Aschbecher bei <strong>der</strong> Mittelkonsole: „Was mich so nachdenklich<br />

st<strong>im</strong>mt, mein lieber Lukowsky... Ich halte an-sich nichts von Okkultismus und<br />

<strong>der</strong>gleichen – obwohl es faszinierende Seiten daran geben mag. Bedeutende<br />

Persönlichkeiten haben sich damit auseinan<strong>der</strong>gesetzt. Aber ich kenne diesen<br />

Begriff auch in einem an<strong>der</strong>en Zusammenhang, das will ich Ihnen ruhig sagen:<br />

Sofern dieses Grüne Land existiert, es also noch ganz an<strong>der</strong>e Sphären gibt als<br />

unseren Kosmos, in welche dieser jedoch eingebettet ist ...“ Busch unterbrach<br />

sich und begann von einer an<strong>der</strong>en Seite neu: „Sehen Sie, Herr Lukowsky, es<br />

gab die Idee, so um 1943/44, überschnelle Fluggeräte zu bauen, mit denen selbst<br />

ferne Gestirne ohne nennenswerte Probleme erreicht werden könnten. Die Idee<br />

dabei war, daß dies sehr einfach möglich wäre, wenn es gelänge, unsere diesseitigen<br />

Naturgesetze zu überwinden und gewissermaßen ...“ Busch zeigtet einige<br />

zweifelnde Gesten: „Gewissermaßen durch das Jenseits zu fliegen, in dem<br />

völlig an<strong>der</strong>e Naturgesetze herrschen – eben durch das besagte Grüne Land.“ Er<br />

winkte ab: „Aber das ist alles Träumerei! Und Sie sind nicht <strong>der</strong> Mann, scheint<br />

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