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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Außerdem ...“ Hugo Weiß zeigte eine Geste, die offenbar den römischen Gruß<br />

andeuten sollte, <strong>der</strong> auch einmal in Deutschland geholten hatte: „Alotti war von<br />

dieser zurzeit sehr unbeliebten Fakultät. – Sie verstehen?“ - Die nette chinesische<br />

Kellnerin servierte. Hugo Weiß blickte erwartungsvoll. Lukowsky sagte:<br />

„Jedenfalls so viel, daß, falls Herr Alotti Vermögen gehabt hätte, dieses beschlagnahmt<br />

werden könnte?“ Weiß nickte. „Zum Beispiel! Es geht aber nicht<br />

nur um substantielle Vermögenswerte, son<strong>der</strong>n auch und noch mehr um ideelle:<br />

Andenken, Kleinigkeiten, die für seine Tochter wichtig sind. Die Behörden<br />

behaupten, gewisse Dinge, die meine Klientin aus dem Erbe ihres Vaters auf<br />

aller Fälle beansprucht, seien nicht vorhanden. Es kann sein, das ist gelogen – es<br />

kann auch sein, daß es <strong>der</strong> Wahrheit entspricht. Dies betrifft beson<strong>der</strong>s eine<br />

Silbergravur aus dem deutschen Mittelalter und verschiedene Schmuckgegenstände<br />

aus <strong>der</strong> italienischen Renaissance. Dabei handelt es sich um Erbstücke<br />

<strong>der</strong> Familie. Von überwiegend materiellem Wert wäre Herrn Alottis Briefmarkensammlung:<br />

Altitalien und Altdeutschland. Der Wert ist beträchtlich.“ Weiß<br />

richtete seinen Blick ruhig und erwartungsvoll in Lukowskys Augen. Es war <strong>der</strong><br />

Blick eines Mannes, <strong>der</strong> daran gewöhnt ist, seine Ziele zu erreichen. Lukowsky<br />

antwortete offen: „Ich habe Herrn Alotti gesucht. Die Haustür stand offen. Er<br />

war nicht da. Je<strong>der</strong> hätte hineingehen und alles stehlen können, was er wollte.<br />

Ich habe nichts angerührt.“ Hugo Weiß stützte die Ellenbogen auf den Tisch und<br />

legte die Fingerspitzen <strong>der</strong> gepflegten Hände gegeneinan<strong>der</strong>: „Das glaube ich<br />

Ihnen. Es war nicht meine Absicht, Sie des Diebstahls zu bezichtigen, wie Sie<br />

wohl auch <strong>der</strong> Art meiner Rede entnommen haben werden. Ich habe mich über<br />

Sie kundig gemacht, so weit das möglich war. Was ich von Ihnen erwarte –<br />

erbitte! – sind eventuelle Hinweise auf an<strong>der</strong>e in Frage kommende Personen, die<br />

weniger altmodisch empfinden als Sie und ich – will meinen: weniger ehrlich.“<br />

Lukowsky mußte unwillkürlich an Busch denken. Der hatte sich unbedingt noch<br />

in Alottis Haus umsehen wollen, wie Fischer es ausdrückte. Unterdessen sprach<br />

Hugo Weiß weiter: „Auch wenn die Haustür sperrangelweit offenstand, würde<br />

es einem Dieb, und zwar auch einem gewieften, kaum möglich gewesen sein,<br />

die besagten Gegenstände an sich zu bringen, denn sie waren vorzüglich versteckt.<br />

Domenico Alotti wußte, womit gegebenenfalls zu rechnen war – und er<br />

ist sicher ein kluger, äußerst umsichtiger Mann gewesen.“ Weiß besann sich <strong>der</strong><br />

inzwischen kalt werdenden Wun-Tun-Suppe, schob sie aber beiseite und nahm<br />

nur einen Schluck Kaffee: „Nein, nein, an diese Sachen kam niemand heran, <strong>der</strong><br />

nicht von Alotti selbst wußte, wo sie versteckt waren - o<strong>der</strong> eventuell alles syste-<br />

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