Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN kämen nicht von anderen Planeten, sondern seien deutschen Ursprungs, eine letzten Geheimwaffen des Dritten Reiches aus dem Zweiten Weltkrieg, die nicht in die Hände der Alliierten geraten sei. Lukowsky brach auf. Er stieg in den frisch erworbenen Ford Mustang und fuhr nach Köln zu seiner Verabredung mit Beekn. Der Mustang war weder neu noch in besonders repräsentativem Zustand, aber immerhin eine Ausführung des 'Mach 1' als 390 GT, recht schnell und dank einer Heavy-Duty-Ausrüstung sogar halbwegs vollgasfest, was von amerikanischen Wagen im allgemeinen nicht gerade behauptet werden konnte. Er war weinrot und laut, der Auspuff würde gelegentlich eine Reparatur vertragen. Popmusik wütete im Hotel ‚Mondial‘. Das einzige Licht rührte von Punktscheinwerfern, die auf einen Laufsteg gerichtet standen. Kameras blitzten auf, überschminkte Mannequins hopsten oder marschierten ohne nennenswerte weibliche Anmut über den tuchbespannten Laufsteg, posierten in kuriosen Stoffkonstruktionen von durchaus zweifelhaftem Geschmack und bemühten sich, möglichst nicht zu lächeln. Nur ein Mann im Saale langweilte sich offenbar ebenso wie Ernst Lukowsky, ein stattlicher Herr im Maßanzug, der unentwegt türkische Zigaretten rauchte. Dieser Herr trat an den Tisch, an dem Lukowsky sich niedergelassen hatte, setzte sich und sagte: „Guten Abend, Herr Lukowsky!“ Der kaum Musik zu nennende Lärm nahm Beekns Stimme den Klang, verschlang auch Lukowskys Erwiderung des Grußes. Über den Laufsteg stapfte ein hellblond gelocktes Mädchen in gelbem und rotem Satin - wie ein Harlekin. Nun lief es zurück, machte einem anderen Platz. Dieses hatte schwarze Haare, die gefärbt wirkten, und war gekleidet wie ein Alt- Berliner Gassenjunge. Es drehte sich ebenfalls, schnitt eine Grimasse und verschwand gleich darauf hinter einem blauen Velourvorhang. Sechs Mannequins gab es bei dieser Veranstaltung und einen kommentierenden Zwerg. Eines der Mannequins gefiel Lukowsky. Es lächelte sogar, doch die dunklen Augen schwiegen dabei. Wie eine Sklavin kam Lukowsky dieses Wesen vor, das der affektierte Zwerg von einem Korsaren eingeschachert haben mochte, der es wiederum geraubt hatte - aus Alexandria oder Damaskus. - Nun drehte sich die Morgenländerin an der Spitze des Steges. Dabei schwebte ihr schwarzes Haar, senkte sich dann wieder auf den Rücken. - Zwei Gänse betraten anschließend ( 21 )

Z-PLAN die Bühne, dazu ein junger Mann, der schwul aussah und es womöglich auch war. Lukowsky interessierte die Modenschau nicht. Unterdessen befanden sich noch weitere Desinteressierte in dem von Rock- Musik, Klatschen und farbigem Licht erfüllten Saal. Deren Interesse schien Beekn zu gelten. Lukowsky fragte: „Kennen Sie die Leute da?“ Beekn sah sich flüchtig um: „Nein. Lassen Sie uns trotz des Radaus versuchen, die wesentlichsten Dinge zu besprechen.“ Er kniff die Augen zusammen: „Ich ließ gestern Mittag meine Ware von der Spedition abholen. Sie ist mittlerweile wieder dort.“ Gerade tobte die Musik mit gesteigerter Lautstärke. Beekn wiederholte: „Ich sagte, die Kisten sind mittlerweile wieder bei der Spedition. Möglicherweise wird mein Kunde die Ware nicht akzeptieren. Sollte dieser für mich unangenehme Fall eintreten, könnten Sie die Ware sicherlich rasch zurückfliegen und neue herbringen?“ Er zog die Augenbrauen zusammen und neigte sich zu Lukowsky, um beim Krach der Musik und des Klatschens besser verstanden zu werden: „Dann täte allerdings Eile not.“ Lukowsky sagte: „Wenn ich dafür eigens eine Maschine besorgen müßte, würde das verhältnismäßig teuer. Falls es Ihnen das wert ist?“ „Wahrscheinlich schon,“ entgegnete Beekn mit abwehrender Geste: „Die Kosten lassen sich doch in vernünftigen Grenzen halten?“ Er schien keine Antwort zu erwarten: „Zunächst muß Herr Löw ja noch persönlich entscheiden,“ fuhr er fort: „Ursprünglich wollte ich noch etwas - etwas Anderes ansprechen...“ Er unterbrach sich: „Dieser Lärm ist wirklich unerträglich!“ - Der blendende Strahl eines Punktscheinwerfers verirrte sich während einer Viertelsekunde auf den Tisch, an dem Beekn und Lukowsky saßen. Mechanisch kniffen sie beide die Augen zusammen. Doch der Lichtkegel vereinigte sich bereits wieder mit den übrigen auf einem plump gekleideten Mannequin. – Lukowsky fragte: „Was soll vorerst mit den Kisten geschehen?“ Beekn beugte sich noch näher zu ihm: „Ja... die Kisten.“ - Seine Augen wirkten plötzlich unstet, die Hände lösten sich von den Stuhllehnen: „Bitte entschuldigen Sie mich. Ich – werde mich bei Ihnen melden. Bitte...“ Offensichtliche Nervosität veränderte Beekns Stimme: „Bleiben Sie sitzen als kennten wir uns nicht. - Ja.“ - Er zögerte: „Wegen der Kisten... Ach, übrigens - falls ich Sie innerhalb der nächsten Tage nicht erreichen sollte... Sie haben ja die Anschrift von Rolland & Löw. Merken Sie sich...“ Er sah sich rasch zwischendurch um: „Ja, merken Sie sich das Bearbeitungszeichen ‚Z‘, ‚Z‘ wie Zukunft oder Ziel. Damit man nichts durcheinanderbringt bei Rolland & Löw.“ Er wandte sich zum ( 22 )

Z-<strong>PLAN</strong><br />

die Bühne, dazu ein junger Mann, <strong>der</strong> schwul aussah und es womöglich auch<br />

war. Lukowsky interessierte die Modenschau nicht.<br />

Unterdessen befanden sich noch weitere Desinteressierte in dem von Rock-<br />

Musik, Klatschen und farbigem <strong>Licht</strong> erfüllten Saal. Deren Interesse schien<br />

Beekn zu gelten. Lukowsky fragte: „Kennen Sie die Leute da?“ Beekn sah sich<br />

flüchtig um: „Nein. Lassen Sie uns trotz des Radaus versuchen, die wesentlichsten<br />

Dinge zu besprechen.“ Er kniff die Augen zusammen: „Ich ließ gestern<br />

Mittag meine Ware von <strong>der</strong> Spedition abholen. Sie ist mittlerweile wie<strong>der</strong> dort.“<br />

Gerade tobte die Musik mit gesteigerter Lautstärke. Beekn wie<strong>der</strong>holte: „Ich<br />

sagte, die Kisten sind mittlerweile wie<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Spedition. Möglicherweise<br />

wird mein Kunde die Ware nicht akzeptieren. Sollte dieser für mich unangenehme<br />

Fall eintreten, könnten Sie die Ware sicherlich rasch zurückfliegen und<br />

neue herbringen?“<br />

Er zog die Augenbrauen zusammen und neigte sich zu Lukowsky, um be<strong>im</strong><br />

Krach <strong>der</strong> Musik und des Klatschens besser verstanden zu werden: „Dann täte<br />

allerdings Eile not.“ Lukowsky sagte: „Wenn ich dafür eigens eine Maschine<br />

besorgen müßte, würde das verhältnismäßig teuer. Falls es Ihnen das wert ist?“<br />

„Wahrscheinlich schon,“ entgegnete Beekn mit abwehren<strong>der</strong> Geste: „Die<br />

Kosten lassen sich doch in vernünftigen Grenzen halten?“ Er schien keine<br />

Antwort zu erwarten: „Zunächst muß Herr Löw ja noch persönlich entscheiden,“<br />

fuhr er fort: „Ursprünglich wollte ich noch etwas - etwas An<strong>der</strong>es ansprechen...“<br />

Er unterbrach sich: „Dieser Lärm ist wirklich unerträglich!“ -<br />

Der blendende Strahl eines Punktscheinwerfers verirrte sich während einer Viertelsekunde<br />

auf den Tisch, an dem Beekn und Lukowsky saßen. Mechanisch<br />

kniffen sie beide die Augen zusammen. Doch <strong>der</strong> <strong>Licht</strong>kegel vereinigte sich<br />

bereits wie<strong>der</strong> mit den übrigen auf einem plump gekleideten Mannequin. –<br />

Lukowsky fragte: „Was soll vorerst mit den Kisten geschehen?“<br />

Beekn beugte sich noch näher zu ihm: „Ja... die Kisten.“ - Seine Augen wirkten<br />

plötzlich unstet, die Hände lösten sich von den Stuhllehnen: „Bitte entschuldigen<br />

Sie mich. Ich – werde mich bei Ihnen melden. Bitte...“ Offensichtliche<br />

Nervosität verän<strong>der</strong>te Beekns St<strong>im</strong>me: „Bleiben Sie sitzen als kennten wir uns<br />

nicht. - Ja.“ - Er zögerte: „Wegen <strong>der</strong> Kisten... Ach, übrigens - falls ich Sie<br />

innerhalb <strong>der</strong> nächsten Tage nicht erreichen sollte... Sie haben ja die Anschrift<br />

von Rolland & Löw. Merken Sie sich...“ Er sah sich rasch zwischendurch um:<br />

„Ja, merken Sie sich das Bearbeitungszeichen ‚Z‘, ‚Z‘ wie Zukunft o<strong>der</strong> Ziel.<br />

Damit man nichts durcheinan<strong>der</strong>bringt bei Rolland & Löw.“ Er wandte sich zum<br />

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