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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

men. Es gab keine Handschellen, doch es war eine Verhaftung, das stand außer<br />

Zweifel. ‚Man,‘ so mußte Lukowsky an Cornelius‘ Wort denken, ‚man‘ hatte<br />

sich Busch geschnappt.<br />

Lukowsky wechselte be<strong>im</strong> Zigarettenkaufen Kleingeld ein und ging zum nächsten<br />

öffentlichen Telefonautomaten. Er wählte Fischers Nummer in Garmisch<br />

und erreichte ihn auch: „Ernst Lukowsky, grüß‘ Sie, Herr Fischer. Wie geht es<br />

Ihnen? - - Fein. Hier lei<strong>der</strong> nicht so. Man hat sich Busch hergenommen. Er kam<br />

mit einem späteren Flugzeug, hatte vielleicht eine Ahnung.“ Fischer wirkte nicht<br />

son<strong>der</strong>lich beunruhigt: „Ich glaube nicht, daß man Busch lange festhalten wird.<br />

Hatte er Handgepäck bei sich?“ – „Nein,“ antwortete Lukowsky, „nichts außer<br />

seinem Mantel.“ – „Gut,“ sagte Fischer, „dann wird es kaum Probleme geben.<br />

Mich hatten sie in dieser Weise schon ein halbes Dutzend mal, und auch für<br />

Busch ist es nicht neu. Das gehört sozusagen dazu. Ich werde aber trotzdem<br />

unseren Anwalt alarmieren. Dr. Josef Delböck. Merken Sie sich den Namen, er<br />

steht <strong>im</strong> Düsseldorfer Telefonbuch. Ich komme planmäßig übermorgen zurück.“<br />

Lukowsky fragte: „Sonst noch was?“ – „Nein,“ erwi<strong>der</strong>te Fischer: „Bleiben Sie<br />

so unauffällig wie möglich. Bis Übermorgen!“ Auch Lukowsky sagte: „Bis<br />

Übermorgen,“ und hängte ein. Übrige Münzen klirrten <strong>im</strong> Rückgabefach.<br />

Den Rest des Nachmittags und den frühen Abend hatte Lukowsky mit Bürotätigkeiten<br />

zugebracht, die Schreibmaschine gequält, um verschiedene Geschäftsverbindungen<br />

zu erneuern. Endlich waren <strong>im</strong>merhin neun tippfehlerfreie<br />

Briefe fertig, in Kuverts gesteckt und diese mit Briefmarken versehen. Auch<br />

solche Arbeit war nötig, und wer keine Sekretärin hatte, mußte sie selber erledigen.<br />

Er fuhr in die Stadt, parkte in <strong>der</strong> Nähe des Hauptbahnhofs, und warf die Post in<br />

den Briefkasten. Er aß eine Kleinigkeit <strong>im</strong> nächsten Restaurant und schlen<strong>der</strong>te<br />

anschließend durch die Straßen. Es begann nun, zu dunkeln.<br />

Sein zielloser Spaziergang führte in einer jener mitten in <strong>der</strong> Stadt abgelegen<br />

wirkenden Nebenstraßen, die nur als Abstellplätze für endlose Autoketten gebaut<br />

worden zu sein schienen. In einem <strong>der</strong> Keller mußte es eine Diskothek<br />

geben. Das dumpfe Stampfen eines <strong>im</strong>mer gleichen, stumpfsinnigen Rhythmus‘<br />

dröhnte von dort her. In Lukowskys Gedanken formten sich dazu unwillkürlich<br />

Bil<strong>der</strong>: Der Nean<strong>der</strong>taler in seiner Höhle, <strong>im</strong>merzu mit <strong>der</strong> Keule auf seinen<br />

Mitnean<strong>der</strong>taler einschlagend. Das war die mo<strong>der</strong>ne westliche Zivilisation, un-<br />

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