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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

setzten. Dafür bekamen sie aber nicht etwa zeitweilige Freiheit, <strong>im</strong> Gegenteil,<br />

schnell steckten sie bis über die Ohren in einem finsteren Mauerloch aus Schulden,<br />

Zinsen und Zinseszins. Von Kindheit an hämmerte brutale Rockmusik den<br />

Menschen den Geist aus <strong>der</strong> Seele, den Verstand aus dem Hirn und das Herz aus<br />

dem Leibe. Das Motto hieß: ‚Ihr sollt die Sau rauslassen‘ und - konsumieren,<br />

irgend etwas, Hauptsache viel und auf Pump, damit das Gefühl <strong>der</strong> Freiheit gar<br />

nicht erst aufkomme, wofür die Schulden schon sorgen würden. Dafür, das hatte<br />

<strong>der</strong> Offizier Ernst Lukowsky sich einst gesagt, lohnte es nicht, zu kämpfen. Er<br />

versuchte, die alte chinesische Spruchweisheit danach neu zu betrachten: Der<br />

Sinn des Lebens ist das leben. – Der Unsinn des Konsumierens ist das sich<br />

selbst Verlieren. – Da brachte die Hölle reichliche Ernte ein in dieser mo<strong>der</strong>nen<br />

Zeit; und wenn es so weiterginge, wäre <strong>der</strong> Mensch bald völlig verschwunden –<br />

bloß Konsumenten würden den Planeten bevölkern. Doch so weit war es noch<br />

nicht, noch gab es an<strong>der</strong>e, wie Jill-Karola, Fischer und Busch, Astrid Xylan<strong>der</strong>,<br />

Vera Jörgens und Ernst Lukowsky. Und, wer mochte es wissen, vielleicht<br />

würden ja eines Tages auch alle die Lemuren in den Spiegel schauen, sich vor<br />

sich selber ekeln und lernen, ein sehr wichtiges Wort auszusprechen: Nein!<br />

Lukowsky steckte sich eine Zigarette an und faltete die Zeitung zusammen.<br />

Druckerschwärze beschmutzte die Finger. Das war nicht so schl<strong>im</strong>m. Was da<br />

gedruckt stand beschmutzte die Würde des geistigen Wesens Mensch – das war<br />

schl<strong>im</strong>m. Der Blick aus dem Fenster zeigte ein startendes Flugzeug, ein an<strong>der</strong>es<br />

landete <strong>im</strong> selben Moment: Kommen und Gehen – Geburt und Tod – Ende und<br />

Neuanfang – ewiger Reigen. Er mußte auf einmal an Astrid Xylan<strong>der</strong> denken:<br />

Es kommt ein neues Äon. –<br />

Die 15-Uhr-10-Maschine aus Frankfurt am Main war angekommen. Lukowsky<br />

wartete auf Busch. Diesmal fiel es ihm auf: Jene zwei Männer, die schon bei<br />

Ankunft <strong>der</strong> 14-Uhr-20 gewartet hatten, lungerten wie<strong>der</strong> herum. Und sie sahen<br />

nicht aus wie Enkel, die ihre alte Oma vom Flugzeug abholen wollten. Das<br />

st<strong>im</strong>mte ihn mißtrauisch, er dachte an Cornelius‘ Warnungen und an Fischers<br />

ständige Vorsicht.<br />

Busch kam mit flottem Schritt, den hellen Regenmantel über dem Arm, sonst<br />

trug er nichts bei sich. Er mußte Lukowsky sehen, doch sein Blick ging durch<br />

ihn hindurch und an ihm vorbei. Dieses Zeichen war eindeutig. Lukowsky verhielt<br />

sich nun ebenso, tat, als erwarte er jemanden an<strong>der</strong>en. Aus dem Augenwinkel<br />

bekam er mit, wie die beiden wartenden Männer Busch in Empfang nah-<br />

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