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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

aufgang. Allmählich rötete sich <strong>der</strong> H<strong>im</strong>mel. Langsam ziehende Wolken stiegen<br />

wie grau-violette Schleier empor. Die <strong>Sonne</strong> ging auf, purpurrot und still.<br />

Gegen sieben Uhr klingelte das Telefon. Fischer rief aus Garmisch an. Er sagte<br />

nicht viel. Womöglich fürchtete er, das Telefon könne abgehört werden. Das<br />

hielt Lukowsky für unwahrscheinlich, doch Fischer war an ein an<strong>der</strong>es Leben<br />

gewöhnt als er, an ein noch sehr viel abenteuerlicheres. Für Fischer gehörten<br />

solche Vorsichtsmaßnahmen wohl zur Routine. Er sagte nur, er sei samt Familie<br />

wohlbehalten angekommen und werde nun Urlaub machen. Unterdessen möge<br />

ihn ein wenig vertreten. Er solle nicht vergessen, den Kollegen vom Flughafen<br />

abzuholen. Von dem Familienausflug sei diesem nichts erzählen, son<strong>der</strong>n nur, er<br />

habe außerhalb zu tun. Er werde den Kollegen am Nachmittag anrufen. Es sei<br />

alles in bester Ordnung. Lukowsky meinte, Fischer möge sich von Karola doch<br />

einmal ihren Alptraum von neulich erzählen lassen. Es werde ihn interessieren.<br />

Fischer wun<strong>der</strong>te sich, sagte aber, er wolle einmal danach fragen.<br />

Jedenfalls hatte Fischer seinen Haß gegen alles Angelsächsische überwunden.<br />

Darüber freute Lukowsky sich. Aus Haß war schließlich noch nie etwas Gutes<br />

hervorgegangen. Lukowsky spielte mit dem Gedanken, ob dem klugen Peter<br />

Fischer die hübsche Jill, beziehungsweise Karola, vielleicht auch persönlich gefalle.<br />

Frau Astrid Xylan<strong>der</strong>, <strong>der</strong>en Bild lebensgroß in Fischers he<strong>im</strong>lichem<br />

Wohnsitz an <strong>der</strong> Wand hing, war vermutlich nicht zu haben. Aber Karola-Jill<br />

platzte fast vor Bewun<strong>der</strong>ung für ihren Beschützer, das konnte niemand übersehen.<br />

Lukowsky steckte sich eine Zigarette an und dachte, daß er in <strong>der</strong> vergangenen<br />

Nacht womöglich als Kuppler tätig gewesen sein könnte. Mitunter spielte<br />

das Schicksal ganz eigensinnige Spiele – so wie mit ihm und Vera. Auch diese<br />

Frau war vermutlich nicht zu haben. Er träumte trotzdem von ihr – vielleicht gar<br />

nicht viel an<strong>der</strong>s als Peter Fischer von Astrid Xylan<strong>der</strong>. Solche Träume konnten<br />

schön sein, auch wenn sie wirklichkeitsfremd waren. Ernst Lukowsky hatte das<br />

gelernt, jetzt, als ein Man in mittleren Jahren. Das hatte offenbar nichts mit dem<br />

Lebensalter zu tun. Sein Traum war so stark, daß nichts dagegen zu bestehen<br />

vermochte. Er wun<strong>der</strong>te sich selber darüber. Im Falle Peter Fischers mochte es<br />

an<strong>der</strong>s liegen. – Doch vielleicht waren dies alles ja ganz dumme Gedanken. –<br />

Lukowsky konnte die son<strong>der</strong>baren Ereignisse noch nicht so recht in sein Leben<br />

einordnen. Er beschloß, sie so weit wie möglich zu ignorieren und nutzte den<br />

Vormittag, sich ums Geschäft zu kümmern. Der von einem alten Kunden in<br />

Aussicht gestellte Flug nach Spanien mußte bald fällig sein. Lukowsky rief an.<br />

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