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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Feldbett kerzengerade eine junge Frau sitzen. Diese nahm eine schwarze<br />

Perücke vom Kopf, als grüße sie mit einem Hut. Ihre aschblonden Haare quollen<br />

darunter hervor. Jill Hardford aus Texas sagte in beinahe akzentfreiem Deutsch<br />

ein paar Worte, die fast wie ein aktuelles Cornelius-Zitat klangen: „Ich stecke in<br />

<strong>der</strong> Scheiße!“ Sie blickte Lukowsky erwartungsvoll an. Er reichte ihr die<br />

Kaffeetasse. Jill deutete in die Tasse: „Den habe ich gekocht.“ Das erklärte nun,<br />

warum dieser Kaffee warm war. Lukowsky sagte: „Ich bin schon informiert.<br />

Bleiben Sie hier!“<br />

Er ging vor ins Büro vor und rief <strong>im</strong> Hotel ‚Corona‘ an. Fischer schlief schon.<br />

Lukowsky klingelte ihn aus dem Bett: „Tut mir leid, Herr Fischer. aber ich<br />

brauche ihren verdeckten Wohnsitz. - - Ja, den! - - Ich erzähle Ihnen alles dann.<br />

Wann geht es? – In Ordnung. In einer Stunde stehe ich mit dem Wagen vor<br />

Ihrem Hotel. – Und danke!“ Er legte auf, guckte in den Schreibtischschubladen<br />

nach, ob sich vielleicht irgendwo eine vergessene Zigarette fand, hatte damit<br />

Glück, steckte sie an und ging wie<strong>der</strong> in das Hinterz<strong>im</strong>mer. Dort blickte ihm<br />

Miss Jill Hardfort treuherzig entgegen. Lukowsky sagte: "Ich versuche, etwas<br />

für Sie zu tun. Sie könnten mir aber einmal in wenigen Worten erzählen, warum<br />

Sie dieses Risiko eingehen." Die junge Frau machte ein trotziges Gesicht und<br />

antwortete: "Das mit dem fetten Deutschen in Nizza war zu viel! Er war ein<br />

fieser Möb!" Mit den letzten beiden Worten dieses Satzes hatte sie deutlich unter<br />

Beweis gestellt, ihr Deutsch <strong>im</strong> Rheinland erlernt zu haben. Sie berichtete weiter:<br />

"Er war übrigens kein richtiger Deutscher, son<strong>der</strong>n stammte aus Maryland.<br />

Das erzählte er mir, obwohl er einen deutschen Paß hat und sich zumeist auch<br />

ganz als Deutscher gibt. Aber er behandelte mich wie eine Prostituierte - beziehungsweise,<br />

er wollte es tun. Und die französischen Kollegen, die ich um Hilfe<br />

bat, lachten mich nur aus. Ich glaube, die Franzosen mögen keine Amerikaner.<br />

Ich ärgerte mich und sagte, wir hätten sie <strong>im</strong>merhin von den Nazis befreit, aber<br />

einer <strong>der</strong> Franzosen erwi<strong>der</strong>te frech, unsere Leute hätten sich soaufgeführt, daß<br />

sie sich gewünscht hatte, die Deutschen kämen zurück. Das fand ich gemein."<br />

Jills Beschreibung eines fetten Deutschen, <strong>der</strong> gebürtiger Amerikaner war, ließ<br />

Lukowsky aufhorchen. Er dachte an Valtine. Er forschte: "Wie hieß <strong>der</strong> Fette?"<br />

Sie antwortete: "Valtine. Aber er sprach den Namen deutsch aus. Ich hatte nur<br />

wenige Stunden mit ihm zu tun, verteilt über zwei Tage. Ich sollte später - das<br />

heißt, jetzt - hier für ihn arbeiten. Das wollte ich nicht. Mein Boss bestand aber<br />

darauf. Er sagte, es wäre nicht einfach gewesen, diesen Mann zu engagieren, er<br />

wäre wichtig." Jill zeigte eine resignierende Geste mit beiden Händen: "Na ja..."<br />

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