Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN Kopf stark blutete störte mich nicht, ich fühlte keine Schmerzen, ich weinte auch nicht. Ich war ein kleiner Junge, aber es bildete sich ein sehr klarer Gedanke in mir: Ich schwor unseren Feinden ewigen Haß! Dann verlor ich wieder die Besinnung.“ Fischer ging ein paar Schritte wortlos weiter und fuhr dann zu sprechen fort: „Ich weiß, daß die Amerikaner nicht die Schlimmsten waren, die Engländer waren viel schlimmer. Doch hier waren es Amerikaner gewesen. Darum mag ich Ihr Auto nicht, Herr Lukowsky, weil es ein amerikanisches ist, und Ihre Zigaretten nicht, weil es englische sind.“ Er wendete den Blick und sah Lukowsky an. Er hatte Fischer noch nie so erlebt, als einen geradezu Respekt einflößenden Mann. Fischer sagte: „Es heißt, Hannibal habe den Feinden seines Vaterlandes ewigen Haß geschworen. So tat ich es auch. Mein Haß ist so unversöhnlich wie der des Alten Testaments des Juden. Ich hoffe, daß ich New York noch brennen sehe, wie unsere Städte gebrannt haben. Dafür tue ich alles!“ Er wendete sich ab und ging mit nun schnelleren Schritten zum Wagen. Während der ersten Kilometer der Rückfahrt sprachen sie nicht. Lukowsky hatte das Gefühl, daß Fischer innerlich aufgewühlt war, auch wenn er sich davon nichts anmerken ließ. Wie sie den kleinen Ort hinter sich gelassen hatten und auf die Autobahn fuhren, brach Fischer das Schweigen: „Diesen Teil meines persönlichen Lebens habe ich Ihnen nicht ohne Grund näherbringen wollen, Herr Lukowsky. Die Natur hat mich nicht eben mit einer hünenhaften Gestalt ausgestattet, aber dafür gerechter Weise mit einem gut arbeitenden Verstand. Ich pflege alles was ich unternehme sehr genau zu durchdenken und zu planen – und vorher auf Erfolgsaussichten zu prüfen. Die Angelegenheit, an der wir arbeiten, um die wir uns bemühen, Herr Lukowsky, klingt schlichtweg verrückt, aber sie ist es nicht! Auch dazu möchte ich Ihnen heute noch etwas zeigen. Wir fahren jetzt nach Neuss. Dort habe ich eine Privatadresse, was Sie bitte niemandem anvertrauen. Frau Astrid ist der einzige Mensch außer mir, der sie kennt, beziehungsweise die Telefonnummer hat. Auch Herr Busch ist über diesen meinen Wohnsitz nicht unterrichtet. Sie sehen, ich bringe Ihnen viel Vertrauen entgegen, Herr Lukowsky!“ Fischers Wohnung in Neuss umfaßte das ganze obere Stockwerk eines Zweifamilienhauses. Sie war anders eingerichtet, als Lukowsky sich eine Wohnung von Peter Fischer bisher vorgestellt hatte. Die Möbel waren modern, an den Wänden hingen einige alte, bestimmt wertvolle Gemälde. Ein Gemälde allerdings war nicht alt, es zeigte Frau Astrid Xylander. Fischer lächelte und gestand: „Ich ( 221 )

Z-PLAN himmele sie ein bißchen an. Das Bild ließ ich nach einem Foto von ihr malen, sie war so liebenswürdig, mir eines zu schenken.“ Er wies auf einen Schrank mit Flaschen und Gläsern und sagte: „Bitte bedienen Sie sich, falls Sie möchten, aber wir bleiben nicht lange.“ Er ging zu den Fenstern und zog Vorhänge zu. Dann nahm er das Bild einer flämischen Landschaft von der hellen Wand und baute auf der gegenüberstehenden Kommode einen Filmprojektor auf. Dabei erläuterte er: „Der Film, den Sie gleich sehen werden, wurde im Frühling 1944 gedreht. Er sollte Hitler vorgeführt werden, doch dazu kam es nie. Es wurde nur eine Kopie angefertigt und das Negativ vernichtet. Ich entdeckte also ein Unikat und sorgte dafür, daß es nicht in falsche Hände geriet.“ Fischer werkelte an dem Filmprojektor, stellte die Linse ein und ließ den Film laufen. „Die entscheide Passage,“ merkte Fischer an, „dauert nur ganze siebzehn Sekunden. Diese aber haben es in sich! Der Film hat keine Tonspur, aber das macht nichts.“ Er forderte Lukowsky auf, sich zu setzen und nahm neben ihm Platz. Der Film ratterte los und zeigte zunächst Proben mit einer neuen Panzerfaust. Ziel war ein schon kaputter Beutepanzer. Als nächstes wurden Pläne eines undefinierbaren Gebildes präsentiert sowie einige mathematische Zahlenkombinationen. Dann kam wieder das selbe Gelände ins Bild, auf dem die Panzerfaust vorgeführt worden war. Jetzt wurde ein sonderbar anmutendes mehrkantiges Rohr auf das Wrack des Beutepanzers gerichtet. Ein heller Strahl schoß aus dem kantigen Rohr – und der Panzer war nur noch ein glühender Klumpen. „Das,“ warf Fischer ein, „war schon bemerkenswert! Aber das Wichtigste kommt erst noch! Warten Sie!“ Der alte Film ratterte weiter und zeigte ein offenes Gelände. Zwei Männer in Zivil und mehrere Offiziere in Luftwaffenuniform gingen auf etwas zu, das einen Schatten warf. Es ließ sich noch nicht erkennen, was es war. Dann kam eine hübsche Frau ins mit ins Bild. Sie war vielleicht Mitte dreißig. Ihre blonden Haare waren zu einem langen Pferdeschwanz gebunden. Die Frau sagte etwas, doch da dem Film die Tonspur fehlte, war nicht zu hören, was. Einer der Herren in Zivil deutete auf zwei der kantigen Rohre, die als Paar aus einer Art Waffenstand ragten. Dann traten die Männer zurück. Die Kamera fuhr auf, und es wurde ein Apparat von beträchtlicher Größe erkennbar, der wie aus einem utopischen Film aussah – wie eine Fliegende Untertasse. Fischer berührte Lukowskys Unterarm und sagte: „Jetzt passen Sie auf!“ Lukowsky konzentrierte sich auf die flimmernden Filmbilder, die an die gegenüberliegende Wand geworfen wurden. Die Fliegende Untertasse hob sich tatsächlich einige Meter vom Boden, schwebte dann höher – und verschwand wie im Nichts. Jetzt kamen wieder zwei ( 222 )

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h<strong>im</strong>mele sie ein bißchen an. Das Bild ließ ich nach einem Foto von ihr malen,<br />

sie war so liebenswürdig, mir eines zu schenken.“ Er wies auf einen Schrank mit<br />

Flaschen und Gläsern und sagte: „Bitte bedienen Sie sich, falls Sie möchten,<br />

aber wir bleiben nicht lange.“ Er ging zu den Fenstern und zog Vorhänge zu.<br />

Dann nahm er das Bild einer flämischen Landschaft von <strong>der</strong> hellen Wand und<br />

baute auf <strong>der</strong> gegenüberstehenden Kommode einen Filmprojektor auf. Dabei erläuterte<br />

er: „Der Film, den Sie gleich sehen werden, wurde <strong>im</strong> Frühling 1944<br />

gedreht. Er sollte Hitler vorgeführt werden, doch dazu kam es nie. Es wurde nur<br />

eine Kopie angefertigt und das Negativ vernichtet. Ich entdeckte also ein Unikat<br />

und sorgte dafür, daß es nicht in falsche Hände geriet.“ Fischer werkelte an dem<br />

Filmprojektor, stellte die Linse ein und ließ den Film laufen. „Die entscheide<br />

Passage,“ merkte Fischer an, „dauert nur ganze siebzehn Sekunden. Diese aber<br />

haben es in sich! Der Film hat keine Tonspur, aber das macht nichts.“ Er for<strong>der</strong>te<br />

Lukowsky auf, sich zu setzen und nahm neben ihm Platz. Der Film ratterte<br />

los und zeigte zunächst Proben mit einer neuen Panzerfaust. Ziel war ein schon<br />

kaputter Beutepanzer. Als nächstes wurden Pläne eines undefinierbaren Gebildes<br />

präsentiert sowie einige mathematische Zahlenkombinationen. Dann kam<br />

wie<strong>der</strong> das selbe Gelände ins Bild, auf dem die Panzerfaust vorgeführt worden<br />

war. Jetzt wurde ein son<strong>der</strong>bar anmutendes mehrkantiges Rohr auf das Wrack<br />

des Beutepanzers gerichtet. <strong>Ein</strong> heller Strahl schoß aus dem kantigen Rohr – und<br />

<strong>der</strong> Panzer war nur noch ein glühen<strong>der</strong> Klumpen. „Das,“ warf Fischer ein, „war<br />

schon bemerkenswert! Aber das Wichtigste kommt erst noch! Warten Sie!“ Der<br />

alte Film ratterte weiter und zeigte ein offenes Gelände. Zwei Männer in Zivil<br />

und mehrere Offiziere in Luftwaffenuniform gingen auf etwas zu, das einen<br />

Schatten warf. Es ließ sich noch nicht erkennen, was es war. Dann kam eine<br />

hübsche Frau ins mit ins Bild. Sie war vielleicht Mitte dreißig. Ihre blonden<br />

Haare waren zu einem langen Pferdeschwanz gebunden. Die Frau sagte etwas,<br />

doch da dem Film die Tonspur fehlte, war nicht zu hören, was. <strong>Ein</strong>er <strong>der</strong> Herren<br />

in Zivil deutete auf zwei <strong>der</strong> kantigen Rohre, die als Paar aus einer Art Waffenstand<br />

ragten. Dann traten die Männer zurück. Die Kamera fuhr auf, und es<br />

wurde ein Apparat von beträchtlicher Größe erkennbar, <strong>der</strong> wie aus einem utopischen<br />

Film aussah – wie eine Fliegende Untertasse. Fischer berührte Lukowskys<br />

Unterarm und sagte: „Jetzt passen Sie auf!“ Lukowsky konzentrierte sich<br />

auf die fl<strong>im</strong>mernden Filmbil<strong>der</strong>, die an die gegenüberliegende Wand geworfen<br />

wurden. Die Fliegende Untertasse hob sich tatsächlich einige Meter vom Boden,<br />

schwebte dann höher – und verschwand wie <strong>im</strong> Nichts. Jetzt kamen wie<strong>der</strong> zwei<br />

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