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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Kopf stark blutete störte mich nicht, ich fühlte keine Schmerzen, ich weinte auch<br />

nicht. Ich war ein kleiner Junge, aber es bildete sich ein sehr klarer Gedanke in<br />

mir: Ich schwor unseren Feinden ewigen Haß! Dann verlor ich wie<strong>der</strong> die<br />

Besinnung.“ Fischer ging ein paar Schritte wortlos weiter und fuhr dann zu<br />

sprechen fort: „Ich weiß, daß die Amerikaner nicht die Schl<strong>im</strong>msten waren, die<br />

Englän<strong>der</strong> waren viel schl<strong>im</strong>mer. Doch hier waren es Amerikaner gewesen.<br />

Darum mag ich Ihr Auto nicht, Herr Lukowsky, weil es ein amerikanisches ist,<br />

und Ihre Zigaretten nicht, weil es englische sind.“ Er wendete den Blick und sah<br />

Lukowsky an. Er hatte Fischer noch nie so erlebt, als einen geradezu Respekt<br />

einflößenden Mann. Fischer sagte: „Es heißt, Hannibal habe den Feinden seines<br />

Vaterlandes ewigen Haß geschworen. So tat ich es auch. Mein Haß ist so unversöhnlich<br />

wie <strong>der</strong> des Alten Testaments des Juden. Ich hoffe, daß ich New York<br />

noch brennen sehe, wie unsere Städte gebrannt haben. Dafür tue ich alles!“ Er<br />

wendete sich ab und ging mit nun schnelleren Schritten zum Wagen.<br />

Während <strong>der</strong> ersten Kilometer <strong>der</strong> Rückfahrt sprachen sie nicht. Lukowsky hatte<br />

das Gefühl, daß Fischer innerlich aufgewühlt war, auch wenn er sich davon<br />

nichts anmerken ließ. Wie sie den kleinen Ort hinter sich gelassen hatten und auf<br />

die Autobahn fuhren, brach Fischer das Schweigen: „Diesen Teil meines persönlichen<br />

Lebens habe ich Ihnen nicht ohne Grund näherbringen wollen, Herr<br />

Lukowsky. Die Natur hat mich nicht eben mit einer hünenhaften Gestalt ausgestattet,<br />

aber dafür gerechter Weise mit einem gut arbeitenden Verstand. Ich<br />

pflege alles was ich unternehme sehr genau zu durchdenken und zu planen – und<br />

vorher auf Erfolgsaussichten zu prüfen. Die Angelegenheit, an <strong>der</strong> wir arbeiten,<br />

um die wir uns bemühen, Herr Lukowsky, klingt schlichtweg verrückt, aber sie<br />

ist es nicht! Auch dazu möchte ich Ihnen heute noch etwas zeigen. Wir fahren<br />

jetzt nach Neuss. Dort habe ich eine Privatadresse, was Sie bitte niemandem anvertrauen.<br />

Frau Astrid ist <strong>der</strong> einzige Mensch außer mir, <strong>der</strong> sie kennt, beziehungsweise<br />

die Telefonnummer hat. Auch Herr Busch ist über diesen meinen<br />

Wohnsitz nicht unterrichtet. Sie sehen, ich bringe Ihnen viel Vertrauen entgegen,<br />

Herr Lukowsky!“<br />

Fischers Wohnung in Neuss umfaßte das ganze obere Stockwerk eines Zweifamilienhauses.<br />

Sie war an<strong>der</strong>s eingerichtet, als Lukowsky sich eine Wohnung von<br />

Peter Fischer bisher vorgestellt hatte. Die Möbel waren mo<strong>der</strong>n, an den Wänden<br />

hingen einige alte, best<strong>im</strong>mt wertvolle Gemälde. <strong>Ein</strong> Gemälde allerdings war<br />

nicht alt, es zeigte Frau Astrid Xylan<strong>der</strong>. Fischer lächelte und gestand: „Ich<br />

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