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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

sollte. Es gab einiges zu besprechen. Bernd hatte nicht allzu viel Lust, über die<br />

ernsthaften Seiten <strong>der</strong> Sache zu reden. Aber sie besprachen doch was nötig war<br />

und was geschehen sollte. Darüber wurde es Nacht und Morgen.<br />

<strong>Ein</strong> Taxi brachte Lukowsky in die Innenstadt zurück. Bernd Meißner hatte zu<br />

viel getrunken gehabt, um noch Autofahren zu können. Lukowsky ließ sich in<br />

<strong>der</strong> Altstadt absetzen und ging zu Fuß weiter. Irgendwo kl<strong>im</strong>perte ein verst<strong>im</strong>mtes<br />

Klavier. – Lukowsky überquerte den Markt. Zelte wurden aufgebaut,<br />

vereinzelt Karren geschoben. Der Geruch frischgebackenen Brotes schwebte<br />

herbei. Allmählich stieg die <strong>Sonne</strong> in den noch diesigen H<strong>im</strong>mel. Über den<br />

Straßen lastete <strong>der</strong> gleiche Morgendunst wie auf dem Rhein. <strong>Ein</strong> Straßenkehrautomat<br />

rollte schäumend vorbei, verspritzte eine Menge Wasser. Lukowsky<br />

wich dem reichlich versprühten Naß aus. Hier und dort begegneten ihm verschlafene<br />

Gesichter, von denen einige grundlos grüßten und an<strong>der</strong>e ebenso<br />

grundlos mürrische Blicke gaben. <strong>Ein</strong>e Würstchenbude begann bereits ihr Geschäft.<br />

Dort gab es auch heißen Kaffee aus Pappbechern.<br />

Am Vormittag kam ein Lastwagen und brachte Möbel. Lukowsky ließ sie an<br />

ihre Plätze rücken – einfache Stücke, nur das Notwendigste.<br />

Zwischen den Möbelpackern erschien Bernd Meißner <strong>im</strong> Büro, warf schwungvoll<br />

sein Jackett, das er zuvor über <strong>der</strong> Schulter hängend getragen hatte, auf den<br />

runden Tisch, den zwei kräftige Männer Minuten zuvor in <strong>der</strong> Diele abgesetzt<br />

hatten, und rief durch zwei offenstehende Türen: „Tag! Wie geht's?“<br />

Lukowsky wartete, bis Bernd Meißner mit ihm <strong>im</strong> selben Z<strong>im</strong>mer war, sagte<br />

dann: „Siehst du ja. Die Klamotten rollen an. Wir schaffen erstmal nur das<br />

Allernötigste an.“ Lukowsky umrundete den glatten Schreibtisch, hinter dem er<br />

gestanden hatte, und trat dicht an den jüngeren Mann heran: „Der Klarheit<br />

halber: Ich hab' Dir nicht zugeredet! Auch Felix nicht! Du hast uns am Aero-<br />

Klub aufgegabelt, nicht umgekehrt!“ – „Ich weiß, ich weiß!“ rief Meißner sofort:<br />

„Du willst mir wie<strong>der</strong> väterlich predigen! Kannst du Dir ersparen! Falls es<br />

hier 'ne Pleite geben sollte, träfe 's mich am wenigsten! Also laß‘ das Gerede.“<br />

Sie setzten sich nebeneinan<strong>der</strong> auf die Tischkante. Lukowsky griff hinter sich,<br />

angelte ein Papier und reichte es dem Jüngeren: „St<strong>im</strong>mt das?“ Meißner überflog<br />

den Brief. „Ja! - Wieso?“ - „Weil es ziemlich idiotisch war, solch eine<br />

Maschine so teuer auf Pump zu kaufen - in unserer Situation.“ Meißner tat unbekümmert:<br />

„Es war eine Gelegenheit. Die Luftwaffe hat sie billig ausgemustert.<br />

Sie ist trotzdem noch fast neu. Sie wird sich amortisieren.“ - „Natürlich kann sie<br />

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