29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Z-<strong>PLAN</strong><br />

Astrid Xylan<strong>der</strong> warf ihm einen tadelnden Blick zu: „Herr Lukowsky!“ sagte sie<br />

entschieden: „Dieser Mann ist nicht tot! Es gibt keinen Tod! Er, Sie und ich –<br />

wir alle sind Wesen ewigen Seins – und wir verlieren auch unsere Persönlichkeit<br />

nicht mit dem Sterben!“ Sie legte für eine halbe Sekunde einen Finger an die<br />

Unterlippe und sagte: „Ich werde Sie gelegentlich mit Leopold bekanntmachen!<br />

Das ist ein sehr, sehr weiser alter Herr. Ja, Sie sollten einmal einen ruhigen<br />

Abend mit ihm verbringen und ein Gespräch führen, daß Ihnen viel geben<br />

könnte. Ja, ich werde das anregen!“ Sie nickte bekräftigend und wendete sich<br />

wie<strong>der</strong> ganz Domenico Alottis Hinterlassenschaft zu. Sie legte behutsam eine<br />

Hand über das son<strong>der</strong>bare Ding, das sie einen Schlüssel zu den Sternen genannt<br />

hatte, und sagte: „Danke!“ Dabei sah sie ihn an – freundlich und eindringlich<br />

zugleich. Lukowsky empfand deutlich, wie viel jener Gegenstand <strong>der</strong> Frau dort<br />

auf dem Sofa bedeutete. Er bat: „Ich möchte etwas wissen – etwas Grundsätzliches.“<br />

Frau Astrid neigte den Kopf: „Ja?“ – „Alles das,“ sagte er, „was ich hier<br />

bei Ihnen erlebe...“ Er suchte nach <strong>der</strong> richtigen Formulierung: „Welcher Sinn<br />

steckt dahinter? Sie sind doch keine Kartenschlägerin, sie gucken in keine<br />

Glaskugel und machen Vorhersagen gegen Honorar. Sie fühlen sich etwas<br />

verpflichtet. Was ist das?“<br />

Astrid Xylan<strong>der</strong> sah ihn nachdenklich an. Endlich trat ein feines Lächeln auf<br />

ihre Lippen. Sie erwi<strong>der</strong>te: „Gibt es etwas, woran Sie glauben? <strong>Ein</strong>en Gott o<strong>der</strong><br />

Götter? <strong>Ein</strong>e Idee o<strong>der</strong> ein Ideal? Irgend etwas, das Ihnen wichtiger ist als ihr<br />

irdisches Leben?“ Es fiel Lukowsky schwer, darauf sogleich eine Antwort zu<br />

finden. Er suchte in seinen Gedanken, in allen Ritzen und Winkeln. Die schöne<br />

Frau in dem dunkelroten Kleid mit dem tiefen spitzen Ausschnitt und in dem<br />

weichen Flammenmeer ihrer roten Haare beobachtete ihn dabei. Lukowsky<br />

zeigte eine resignierende Handbewegung: „Ich weiß es nicht, ich glaube, nein.<br />

Ich würde <strong>im</strong> Falle eines Krieges meine Pflicht als Soldat tun und meine<br />

Knochen hinhalten, weil das nun einmal so ist. Aber das ist es wohl nicht,<br />

wonach Sie fragten. – Ich würde mein Leben geben für einen Menschen, den ich<br />

liebe.“ Astrid Xylan<strong>der</strong> kam ihm entgegen: „Für eine Frau!“ Er nickte:<br />

„Natürlich für eine Frau!“ – „Das ist sehr schön!“ sagte Astrid Xylan<strong>der</strong> ernst:<br />

„Es ist auch eine Art von Gottesdienst – Minnedienst an <strong>der</strong> Göttin, die in <strong>der</strong><br />

Frau lebt, die Sie lieben. So wie einst Don Quijote für seine Dulcinea focht – das<br />

ist wahre, tiefe, göttliche Liebe! Es gibt nichts Höheres.“ – Daß Frau Astrid das<br />

Sinnbild von Don Quijote und Dulcinea brachte, berührte Lukowsky <strong>im</strong> Innersten.<br />

Sie bemerkte das zweifellos; sie lächelte, sagte: „Es ist die selbe Göttin, die<br />

( 216 )

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!